Journal Hämatologie

Entitätsübergreifend

Auf der Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) 2025 standen unter anderem die gezielte Komplementinhibition bei paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie (PNH), neue Thrombopoetin-Rezeptor-Agonisten bei Immunthrombozytopenie (ITP) sowie die PSMA-Radioligandentherapie im Fokus, die zunehmend in frühere Therapielinien vorrückt.
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Entitätsübergreifend

Systemische Leichtketten-Amyloidose und andere monoklonale Gammopathien klinischer Signifikanz

Eine monoklonale Gammopathie (MG) ist durch die Produktion monoklonaler (kompletter oder inkompletter) Immunglobuline gekennzeichnet. Kann die MG mit keiner Erkrankung in Verbindung gebracht werden, spricht man von einer monoklonalen Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS). Im klinischen Alltag wird bei einer MGUS v.a. auf die Proliferation und Größe des B-Zell-Klons geachtet, um die Entwicklung einer malignen Erkrankung wie dem Multiplen Myelom oder B-Zell-Lymphomen nicht zu übersehen [1]. Allerdings können durch monoklonale Proteine (oder deren Fragmente) auch viele andere und sehr diverse Erkrankungen im Körper ausgelöst werden. Hier spricht man dann von einer „monoklonalen Gammopathie klinischer Signifikanz“ (MGKS) [2]. In diesem Artikel erhalten Sie einen Überblick über die MGKS-Erkrankungen, die in der klinischen Praxis am relevantesten sind.
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Entitätsübergreifend
Stammzellen - 3D Visualisierung

Kryokonservierung bei alloSCT: Sicherer Kompromiss oder klinischer Nachteil?

Die Durchführung allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantationen (alloSCT) war während der COVID-19-Pandemie mit erheblichen logistischen und klinischen Herausforderungen verbunden. Um die rechtzeitige Verfügbarkeit der Spenderzellen am geplanten Transplantationstag und -ort sicherzustellen, empfahlen internationale Fachgesellschaften während der Pandemie – trotz begrenzter Evidenz zur klinischen Auswirkung – die Kryokonservierung des Transplantats vor Beginn der Konditionierung. Eine registerbasierte Multicenterstudie der italienischen Gruppe für Knochenmarktransplantation (GITMO) ging nun der Frage nach, welche klinischen Konsequenzen diese Praxis hatte.
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Entitätsübergreifend
Stammzelltransplantation

Pure Red Cell Aplasia nach allogener Stammzelltransplantation

Die rein erythrozytäre Aplasie (Pure Red Cell Aplasia, PRCA) ist eine schwerwiegende Komplikation nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation (alloSCT), insbesondere bei ABO-Inkompatibilität [1, 2]. Die Behandlung gestaltet sich oft schwierig, da keine Standardtherapie existiert [3, 4]. Eine internationale multizentrische Studie der EBMT Transplant Complications Working Party untersuchte nun erstmals umfassend die Wirksamkeit von Daratumumab, einem Anti-CD38-Antikörper, zur Behandlung der PRCA nach SCT [4]. Die Ergebnisse zeigen hohe Ansprechraten und eine signifikante Reduktion der Transfusionsabhängigkeit bei gleichzeitig überschaubarem Nebenwirkungsprofil. Dieser Übersichtsartikel fasst die wichtigsten Studienergebnisse sowie praxisrelevante Empfehlungen für die klinische Anwendung zusammen und gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Literatur zu Daratumumab bei PRCA.
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Entitätsübergreifend

Informierte Patient:innen werden besser behandelt

Als ich im Alter von 49 Jahren die Diagnose Non-Hodgkin-Lymphom im 4. Stadium erhielt, stand meine Welt still. Mit dem leisen und nachdenklich gemurmelten Satz des ultraschallenden Notarztes: „Wir behalten Sie erst mal hier. Das dauert etwas länger“, ging er los, der völlig ungeplante und nicht besonders vergnügliche neue Lebensabschnitt. Plötzlich war ich nicht mehr Nella Rausch, die erfolgreiche Businessfrau, Ehefrau und Mutter von 3 Kindern, sondern Nella Rausch, die Krebspatientin. Doch aus diesem ersten Schock erwuchs ein tiefer Wille, meine Situation zu verstehen und aktiv an meiner Behandlung, meiner Heilung mitzuwirken. Heute bin ich fest davon überzeugt: Ein informierter Patient wird besser behandelt.
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Entitätsübergreifend

Interview: Wie kann die Krebsbehandlung bei älteren Menschen verbessert werden?

Altersspezifische Begleiterkrankungen, kognitive Einschränkungen und funktionelle Defizite bei Krebspatient:innen müssen bei der Therapieplanung berücksichtigt werden. Im Interview spricht Dr. Cecilia Lund, Fachärztin für Geriatrie am Universitätsklinikum Kopenhagen, Dänemark, über individualisierte, altersgerechte Versorgung und deren Einfluss auf den Therapieerfolg.
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Aktuelles

Einfluss von psychosozialen Belastungen auf Identität und Alltag

Nach Abschluss der onkologischen Therapie sehen sich viele Krebsüberlebende mit vielfältigen Belastungen konfrontiert. Diese gehen nicht selten über rein körperliche Spätfolgen hinaus und können sich als psychische, soziale und berufliche Herausforderungen äußern [1]. Integrale Bereiche wie die Identität, soziale Beziehungen und der Alltag Krebsüberlebender bleiben davon selten unberührt [2]. Eine systematische, interdisziplinäre Berücksichtigung und Erfassung psychosozialer Belastungen ist daher zentral, um diesen vielschichtigen Auswirkungen in der onkologischen Nachsorge angemessen begegnen zu können. Sie kann dazu beitragen, individuelle psychosoziale Unterstützungsbedarfe frühzeitig zu erkennen und die Lebensqualität von Krebsüberlebenden zu verbessern [3].
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Entitätsübergreifend
Strahlenexposition durch medizinische Bildgebung erhöht Risiko für hämatologische Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter

Strahlenexposition durch medizinische Bildgebung erhöht Risiko für hämatologische Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter

In einer retrospektiven Kohortenstudie wurde die potenzielle Rolle medizinischer Bildgebung bei der Entstehung hämatologischer Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter untersucht. Grundlage war die Beobachtung von über 3,7 Millionen Kindern, die zwischen 1996 und 2016 in sechs US-amerikanischen Gesundheitssystemen sowie in Ontario (Kanada) geboren wurden.
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Entitätsübergreifend
Young female cancer patient meditating doing breathing exercises in her garden. Mental health, life balance, mindfulness and meditation concept.
Herausforderungen und Perspektiven der Langzeitnachsorge in Deutschland

Survivorship nach einer Krebserkrankung im Kindes- und Jugendalter

Als „Childhood Cancer Survivors” werden Personen bezeichnet, die in ihrer Kindheit oder Jugend an Krebs erkrankt waren und die Krankheit überlebt haben. „Survivors“ bezieht sich nicht nur auf das Überleben der akuten Erkrankung, sondern umfasst auch das langfristige Leben nach der Therapie, inklusive der gesundheitlichen, psychosozialen und funktionellen Folgen. Krebs-Survivors sind zu einem großen Anteil und für viele Jahrzehnte von medizinischen und psychosozialen Spätfolgen betroffen. Um den damit verbundenen physischen und psychischen Herausforderungen umfassend gerecht zu werden, bedarf es lebenslanger, interdisziplinärer, multiprofessioneller und einheitlicher Langzeitnachsorgeprogramme. In diesem Artikel werden der Versorgungsbedarf junger Erwachsener nach einer Krebserkrankung anhand praxisnaher Fallbeispiele dargestellt, bestehende Versorgungsstrukturen genannt und laufende Projekte und Perspektiven aufgezeigt.
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Entitätsübergreifend

Kardiotoxizität bei Krebspatient:innen

Moderne Krebstherapien ermöglichen heutzutage eine immer weiter steigende Lebenserwartung von Krebspatient:innen auch in fortgeschrittenen Krankheitsstadien. Dadurch hat aber auch das Auftreten von therapiebedingten Nebenwirkungen und insbesondere von Kardiotoxizität zunehmend an Bedeutung gewonnen. Diese können vielfältig und in verschiedenen Schweregraden auftreten, was wiederum entsprechende Auswirkungen auf die onkologische Therapie mit sich bringen kann. Im Jahr 2022 wurde die erste kardio-onkologische Leitlinie der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie veröffent­licht, um die Diagnostik, Therapie und Prävention von kardiotoxischen Nebenwirkungen maßgeblich zu verbessern.
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Entitätsübergreifend
Orale Erhaltungstherapie mit Decitabin und Cedazuridin nach HSCT bei AML oder MDS mit sehr hohem Rückfallrisiko

Orale Erhaltungstherapie mit Decitabin und Cedazuridin nach HSCT bei AML oder MDS mit sehr hohem Rückfallrisiko

Eine französische Phase-II-Studie untersuchte die orale Kombination aus Decitabin und Cedazuridin (ASTX727) als Erhaltungstherapie nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation (HSCT) bei Patient:innen mit akuter myeloischer Leukämie (AML) oder myelodysplastischem Syndrom (MDS) mit sehr hohem Rückfallrisiko. Die krankheitsfreie Überlebensrate nach einem Jahr betrug 70,4% bei den ersten 28 behandelten Teilnehmenden. Die häufigsten schweren Nebenwirkungen waren hämatologischer Natur, wobei 74% der Erkrankten von Grad-3-Toxizitäten betroffen waren. Die Studie zeigt das Potenzial der oralen Therapie zur Rückfallprävention nach Transplantation.
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Medizin

CAR-T-Zelltherapie: Nebenwirkungen im Fokus

Die Immuntherapie mit CAR-T-Zellen findet immer neue Anwendungen und wird, neben dem Einsatz in der Hämatologie, inzwischen auch für solide Tumore und verschiedene Autoimmunerkrankungen untersucht. Mit den zunehmenden Indikationen und Patientenzahlen rückt das Thema der Nebenwirkungen dieser innovativen Therapie noch dringlicher in den Fokus. Forschende haben nun eine Strategie vorgeschlagen, um auch neuartigen Nebenwirkungen systematisch und schneller als bisher zu begegnen [1].
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Entitätsübergreifend

ATTR-CM: Interdisziplinäre Zusammenarbeit als Schlüssel

Bei der Transthyretin-Amyloidose mit Kardiomyopathie (ATTR-CM) kommt es durch die Ablagerung von Amyloidfibrillen zu einer fortschreitenden Schädigung des Herzens. Die Häufigkeit der Erkrankung wird meist unterschätzt. Um die Dunkelziffer noch nicht diagnostizierter ATTR-CM-Patient:innen weiter zu mindern und eine kausale Therapie einleiten zu können, ist eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Hausärzt:innen und Kardiolog:innen besonders wichtig.
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Medizin
Neue Reinräume ermöglichen CAR-T-Zell-Produktion in Hamburg

Neue Reinräume ermöglichen CAR-T-Zell-Produktion in Hamburg

Seit 2018 erweitert die CAR-T-Zell-Therapie in Deutschland die Behandlungsmöglichkeiten bei hämatoonkologischen Erkrankungen. Bislang erfolgt die Herstellung der personalisierten Zellen meist in US-amerikanischen Laboren – mit hoher logistischer Komplexität, langer Wartezeit und erheblichen Kosten. Mit neuen Reinräumen in Hamburg schafft PROVIREX nun zusätzliche Produktionskapazitäten vor Ort. Patient:innen profitieren so von einer schnelleren Verfügbarkeit der Zellen und können diese ohne transportbedingte Kryokonservierung direkt erhalten. Das kann sowohl Zeit sparen als auch die Zellqualität verbessern. Auch die Kosten sinken durch kürzere Transportwege.
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Medizin
Neue Daten zu Polatuzumab vedotin beim DLBCL, Mosunetuzumab beim FL und Crovalimab bei PNH
EHA 2025

Neue Daten zu Polatuzumab vedotin beim DLBCL, Mosunetuzumab beim FL und Crovalimab bei PNH

Auf der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) wurden aktuelle Daten zur Behandlung hämatologischer Erkrankungen vorgestellt. Dazu zählen unter anderem neue Real-World-Daten zum Einsatz von Polatuzumab Vedotin in Kombination mit R-CHP bei Patient:innen mit diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) ab einem IPI-Score von 2, das in der Erstlinien-Therapie als empfohlener Standard gilt [1–4]. Darüber hinaus präsentierte der Kongress positive Erkenntnisse zur anhaltenden Wirksamkeit von Mosunetuzumab beim rezidivierten oder refraktären follikulären Lymphom (FL) sowie zu Crovalimab bei paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie (PNH) [5, 6].
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