MDS/MPN und Leukämien
Dr. med. Katja Sockel, Dr. rer. nat. Susann Winter und Prof. Dr. med. Uwe PlatzbeckerDie Ausgabe 2/2025 des JOURNAL HÄMATOLOGIE legt den Fokus auf Myelodysplastische und Myeloproliferative Neoplasien (MDS/MPN) sowie Leukämien.
Dr. Katja Sockel
MDS betreffen i.d.R. Ältere um das 70. Lebensjahr. Bei jüngeren Patient:innen < 50 Jahre ist die Datenlage sehr limitiert. Jüngere weisen häufig spezifische genetische und prognostische Besonderheiten auf. Gerade bei de novo diagnostizierten MDS in dieser Altersgruppe sollte eine umfassende genetische Diagnostik zur Identifizierung von Keimbahnmutationen erfolgen. Diese haben Auswirkungen auf Prognose, Therapieansprechen und Spenderscreening im Rahmen einer allogenen Stammzelltransplantation (alloSCT), die die einzige kurative Behandlungsoption bleibt. Mit unserer Übersicht können Sie 2 CME-Punkte erhalten. Um MDS und MPN geht es auch in einer Folge des JOURNAL ONKOLOGIE Podcasts: Prof. Dr. Haifa Kathrin Al-Ali fasst ihre Highlights des EHA-Kongresses zusammen, von der essentiellen Thrombozythämie über das MDS bis zum VEXAS-Syndrom. Hören Sie sich die ganze Folge auf www.journalhaema.de/podcasts an.
Für viele MDS und MPN gibt es standardisierte Handlungsempfehlungen. Anders sieht es jedoch bei den „nicht-klassischen“ MDS/MPN wie z.B. der chronischen neutrophilen Leukämie aus. Wann und wie soll bei diesen Fällen die alloSCT eingesetzt werden? Diesem Thema widmete sich die European Group for Blood and Marrow Transplantation (EBMT) mit krankheitsspezifischen Empfehlungen.
Die akute lymphatische Leukämie (ALL) ist die häufigste Krebserkrankung im Kindesalter. Mit dem Artikel von Prof. Dr. Gabriele Escherichkönnen Sie 2 CME-Punkte erarbeiten. Wegen der logistischen Schwierigkeiten während der Pandemie empfahlen internationale Fachgesellschaften die Kryokonservierung der Spenderzellen vor Beginn der Konditionierungstherapie. Lesen Sie dazu die Ergebnisse einer registerbasierten Multicenterstudie in einem Bericht von Dr. rer. nat. Marion Adam.
50% der stammzelltransplantierten Patient:innen entwickeln eine chronische Graft-versus-Host-Erkrankung. Weitere Therapieoptionen und deren Erforschung in klinischen Studien ist daher notwendig, wie Prof. Dr. Daniel Wolff und Kollegen ausführen. Eine weitere schwerwiegende Komplikation nach alloSCT ist die rein erythrozytäre Aplasie (PRCA), die insbesondere bei AB0-Inkompatibilität auftreten kann und für die es keine Standardtherapie gibt. Eine internationale multizentrische Studie der EBMT hat die Wirksamkeit von Daratumumab zur Behandlung der PRCA evaluiert, die Dr. Nico Gagelmann vorstellt.
Erwerben Sie außerdem 2 CME-Punkte mit einer Fortbildung zur Leichtketten-Amyloidose von Prof. Dr. Ute Hegenbart und Kolleg:innen und lesen Sie eine Fortbildung zu einem sehr seltenen Non-Hodgkin-Lymphom, dem vitreoretinalen Lymphom, von Prof. Dr. Kakkassery und Kollegen. Die wichtigsten Studienergebnisse vom EHA zum Multiplen Myelom stellen Prof. Dr. Katja Weisel und Dr. Lisa Leypoldt mit Kollegen vor.
Genießen Sie den Herbst!
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