Journal Hämatologie

Stammzelltransplantation (SCT) | Beiträge ab Seite 2

Welchen Patient:innen droht ein Übergang von einer Myelodysplastischen Neoplasie (MDS) zu einer sekundären akuten myeloischen Leukämie (AML)? Wie unterscheidet sich die Therapie von Hochrisiko- und Niedrigrisiko-MDS? Kann Luspatercept die Therapie der transfusionsabhängigen MDS-Patient:innen unterstützen? Und inwieweit können neue zielgerichtete Therapieansätze die Prognose einer MDS verbessern? Diese und mehr Fragen klärt Dr. med. vet. Astrid Heinl, stellvertretende Chefredakteurin von Journal Onkologie, im Gespräch mit Prof. Dr. med. Haifa Kathrin Al-Ali, Direktorin des Krukenberg-Krebszentrums Halle.
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Medizin

Europäische Therapieempfehlungen für die akute lymphatische Leukämie

Führende europäische Expert:innen für die akute lymphatische Leukämie (ALL) der Erwachsenen haben nach 3-jähriger intensiver Zusammenarbeit Therapieempfehlungen für die ALL veröffentlicht. Eine der weltweit größten Studiengruppen für diese seltene und aggressive Krebserkrankung befindet sich am Universitätsklinikum Frankfurt. Sie konnte mit ihren systematischen Studien bereits dazu beigetragen, die Heilungsrate von Betroffenen deutlich zu steigern.
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Transfusionsmedizin

Therapiestrategien der CMV-Infektion bei Immundefizienten

Die Infektion mit dem humanen Zytomegalievirus (CMV) nach einer hämatopoetischen Stammzelltransplantation (HSCT) ist eine häufige Komplikation und geht mit einer hohen Mortalität einher. Behandelt wird diese in der Erstlinie mit teilweise toxischen Virostatika. Bei refraktären/resistenten Erkrankungen kann Maribavir und nach der 2. Reaktivierung eine Immuntherapie versucht werden. Zur Prophylaxe steht Letermovir zur Verfügung.
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Medizin

Indikationserweiterung für Letermovir zur CMV-Prophylaxe nach Nierentransplantation

Die Europäische Kommission hat dem Cytomegalievirus (CMV)-Inhibitor Letermovir eine Indikationserweiterung erteilt, durch die dieser nun auch zur Prophylaxe der CMV-Erkrankung bei erwachsenen Nierentransplantat-Empfänger:innen mit hohem Risiko (Spender CMV-seropositiv/Empfänger CMV-seronegativ) eingesetzt werden kann (1-3). Zudem ist nun eine Verlängerung der CMV-Prophylaxe mit Letermovir nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation (HSZT) bei erwachsenen CMV-seropositiven Empfängern (R+), bei denen das Risiko einer späten CMV-Erkrankung besteht, von 100 Tagen auf 200 Tage möglich.
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Multiples Myelom

Transplantationsfähiges Multiples Myelom: Isatuximab-KRd in der Erstlinientherapie einsetzen

In der Phase-III-Studie IsKia war bei transtransplantationsfähigen (TE) Patient:innen mit neu diagnostiziertem Multiplen Myelom das Regime Isatuximab in Kombination mit Carfilzomib, Lenalidomid und Dexamethason (Isa-KRd) gegenüber Carfilzomib, Lenalidomid und Dexamethason (KRd) getestet worden. Im Hinblick auf den ersten Studienendpunkt MRD-Negativität zeigten sich deutliche Vorteile für den Isa-KRd-Arm. Diese Ergebnisse wurden in der Plenarsitzung während des Kongresses der American Society of Hematology (ASH) im Dezember 2023 vorgestellt.
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Medizin

Neues Berechnungssystem zur Einstufung der Schwere der GvHD

Die häufigste Zelltherapie gegen Krebserkrankungen ist die allogene Stammzelltransplantation. Nach dieser lebensrettenden Behandlung kann vor allem eine schwerwiegende Komplikation auftreten: die Graft-versus-Host-Krankheit (GvHD). Bisher wurde diese Erkrankung in 4 Schweregrade unterteilt. Ein deutsches Forschungskonsortium hat nun ein System entwickelt und validiert, in dem sich bis zu 12 Schweregrade unterscheiden lassen. Die Ergebnisse wurden kürzlich in „Nature Communications“ veröffentlicht (1).
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Medizin

GvHD: Zusammensetzung des Darmmikrobioms beeinflusst das Risiko

Nach Stammzelltransplantationen kann es passieren, dass die gespendeten Immunzellen den Körper der Patient:innen angreifen. Forschende der Technischen Universität München (TUM) und des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) haben herausgefunden, dass die Graft-versus-Host-Reaktion deutlich seltener auftritt, wenn im Darm bestimmte Mikroorganismen vorhanden sind. In Zukunft könnte man diese schützende Zusammensetzung des Mikrobioms vielleicht gezielt herbeiführen.
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Sichelzellkrankheit

Haploidente alloSCT mit intensitätsreduzierter Konditionierung erfolgreich bei Erwachsenen mit Sichelzellerkrankung und schwerer Organtoxizität

Die allogene Stammzelltransplantation (alloSCT) ist eine Behandlungsoption mit kurativem Potenzial für Patient:innen mit schwerer Sichelzellerkrankung (SCD). Allerdings findet nur eine Minderheit einen HLA-identischen Geschwisterspender (MSD). Ein weiteres Problem besteht darin, dass eine myeloablative HLA-MSD-alloSCT, die bei Kindern mit SCD erfolgreich angewendet wird, für erwachsene Erkrankte mit multipler Organbeteiligung zu toxisch ist. Nun untersuchte die Phase-II-Studie BMT CTN 1507 des US-amerikanischen „Blood and Marrow Transplant Clinical Trial Network (BM CTN)“, ob erwachsene Betroffene von einer haploidenten alloSCT mit intensitätsreduzierter Konditionierung profitieren können, die den Pool möglicher Spender deutlich erweitert und zudem weniger toxisch ist. Die Antwort lautet „Ja“, wie die bei der 65. Jahrestagung der American Society of Hematology prominent präsentierten Daten zeigen (1).
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GvHD

SR/D cGvHD: Finale REACH3-Analyse bestätigt Wirksamkeit und Sicherheit von Ruxolitinib im Langzeitverlauf

Der JAK-Inhibitor Ruxolitinib wird standardmäßig zur Behandlung der akuten und chronischen Graft-versus-Host-Erkrankung (cGvHD) bei Patient:innen ab 12 Jahren nach allogener Stammzelltransplantation (alloSCT) eingesetzt, wenn ein unzureichendes Ansprechen auf Kortikosteroide und andere systemische Therapien vorliegt. Basis für die Zulassung von RUX bei der cGvHD waren die Daten der Phase-III-Studie REACH 3, in der der Inhibitor bei steroidrefraktärer oder steroidabhängiger (SR/D) Erkrankung nach alloSCT seine deutliche Überlegenheit gegenüber der besten verfügbaren Therapie (BAT) gezeigt hatte (1). Beim ASH-Meeting stellte Prof. Robert Zeiser, Freiburg, nun die finale Analyse der Studie nach einer Behandlungszeit von insgesamt 3 Jahren vor (2).
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weitere hämatologische Erkrankungen

BPDCN: Zielgerichtete Therapie mit Tagraxofusp bewährt sich auch im Real-World-Setting

Seit Anfang 2021 ist die zielgerichtete Therapie mit Tagraxofusp als Erstlinientherapie der blastischen plasmazytoiden dendritischen Zellneoplasie (BPDCN) zugelassen. Der First-in-class-Inhibitor adressiert das bei dieser Erkrankung überexprimierte Oberflächenmolekül CD123. Grundlage der Zulassung als Orphan Drug war die Studie NCT02113982, in der der Inhibitor zu hohen und anhaltenden Ansprechraten geführt hatte (1). Nun bestätigen aktuelle Ergebnisse eines europäischen „named patient“ Programms die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Tagraxofusp auch im Real-World-Setting – einschließlich eines verlängerten Überlebens im Vergleich zu historischen Kontrollen unter einer Chemotherapie. Die Daten wurden bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2023 vorgestellt (2).
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Leukämien

Phase-Ib-Daten zu Hochrisiko-MDS: Frühes Ansprechen auf Venetoclax plus Azacitidin könnte Weg zur allogenen Transplantation ebnen

Die Kombination aus dem oralen, selektiven BCL-2-Inhibitor Venetoclax und hypomethylierenden Substanzen (HMA) wie Azacitidin ist Behandlungsstandard für Patient:innen mit neu diagnostizierter akuter myeloischer Leukämie (AML), die nicht für eine intensive Chemotherapie in Frage kommen (1). Auf der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2023 wurden die Ergebnisse der Phase-Ib-Studie M15-531 vorgestellt, die eine hohe Wirksamkeit der Kombination auch bei behandlungsnaiven Erkrankten mit Hochrisiko-Myelodysplastischen Syndromen (HR-MDS) zeigen. Die Venetoclax-basierte Therapie könnte den Betroffenen im Falle eines Ansprechens den Weg zur allogenen Stammzelltransplantation (alloSCT) ebnen und damit einen Beitrag zu deren Heilung leisten (2).
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GvHD

Therapiemanagement der GvHD: Steroide – Fluch und Segen zugleich

Die akute und die chronische Graft-versus-Host Erkrankung (GvHD) sind die häufigsten Komplikationen nach einer allogenen hämato­poetischen Zelltransplantation (alloSZT) (1, 2). Leitlinien empfehlen für das Management beider GvHD-Formen eine Erstlinientherapie mit Steroiden (1 , 2). Allerdings stehen dem hohen Nutzen einer Steroidtherapie in der klinischen Praxis anspruchsvolle Herausforderungen wie Refraktärität und Abhängigkeit gegenüber (1, 2). In diesem Interview geben die Experten Prof. Dr. Dr. Nicolaus Kröger, Direktor der Interdisziplinären Klinik und Poliklinik für Stammzelltransplantation, Onkologisches Zentrum Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, und PD Dr. Stefan Klein, Leiter der Stammzelltransplantation und Leitender Oberarzt der III. Medizinischen Klinik, Universitätsmedizin Mannheim, Empfehlungen zum Therapiemanagement der GvHD und diskutieren, warum die Steroidtherapie Segen und Fluch zugleich bedeutet.
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Transfusionsmedizin

Refraktäre/resistente CMV-Reaktivierung nach allo-SCT: Überlegene Wirksamkeit von Maribavir unabhängig von genotypischen Baseline-Resistenzen

Die virostatische Substanz Maribavir ist zugelassen zur Therapie einer Cytomegalievirus (CMV)-Infektion, CMV-Reaktivierungen und/oder -Erkrankung, die refraktär und/oder resistent gegenüber mindestens einer vorausgegangenen Therapie mit Ganciclovir, Valganciclovir, Cidofovir oder Foscarnet bei Patient:innen nach hämatopoetischer Stammzelltransplantation oder Transplantation solider Organe sind. Subgruppenanalysen der Zulassungsstudie SOLSTICE hatten gezeigt, dass mehr Erkrankte mit Baseline-genotypischen Resistenzen gegenüber konventionellen Virostatika (IAT) unter Maribavir den primären Studienendpunkt erreichten als unter IAT; ähnliches galt für Erkrankte ohne diese Resistenzen. Nun zeigt eine aktuelle, bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2023 vorgestellte Analyse, dass die im Studienumfeld im Zentrallabor durchgeführte Resistenzanalyse auch auf Basis der Krankenakten aus den beteiligten Zentren durchgeführt werden kann (1).
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GvHD

cGvHD: Lebensqualität der Erkrankten im Fokus

Dem „Patient, Family and Donor Day“ kommt traditionell ein hoher Stellenwert im Rahmen der Jahrestagung der European Society for Blood and Marrow Transplantation (EBMT) zu, die vom 23. bis 26. April 2023 in Paris, Frankreich, und virtuell stattfand. Vertreter:innen des EBMT Patient Advocacy Committee betonten gemeinsam mit Mediziner:innen die Bedeutung der Lebensqualität bei der Behandlung der chronischen Graft-versus-Host-Erkrankung (cGvHD) nach allogener Stammzelltransplantation (allo-SCT), gaben praktische Tipps für den Umgang mit der Erkrankung und diskutierten neue Therapieoptionen.
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GvHD

GvHD: Bei Steroidrefraktärität früh auf JAK-Inhibition setzen

Der JAK-Inhibitor Ruxolitinib wird standardmäßig zur Behandlung der akuten und chronischen Graft-versus-Host-Erkrankung (aGvHD bzw. cGvHD) nach allogener Stammzelltransplantation (allo-SCT) eingesetzt, wenn Betroffene unzureichend auf Kortikosteroide und andere systemische Therapien ansprechen – auf Basis der zulassungsrelevanten Phase-III-Studien REACH2 und REACH3. Bei einem Symposium im Rahmen der Jahrestagung der European Society for Blood and Marrow Transplantation (EBMT) erläuterten Expert:innen, wie bedeutsam es ist, Steroidrefraktärität früh zu erkennen und konsequent gegenzusteuern.
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AML

FLT3-ITD AML: Quizartinib + Chemotherapie verlängert das Überleben unabhängig von allo-SCT

FLT3-Mutationen gehören mit einem Anteil von etwa 30% zu den häufigsten genetischen Alterationen bei der akuten myeloischen Leukämie (AML). Insbesondere die häufigsten dieser Mutationen – In-frame-Insertionen (ITD) innerhalb der auto-inhibitorischen membrannahen Portion des Rezeptormoleküls – gehen mit hohen Rückfallraten und einer ungünstigen Überlebensprognose einher (1, 2). Nun zeigt eine aktuelle Posthoc-Analyse der Phase-III-Studie QuANTUM-First, dass der FLT3-Inhibitor Quizartinib, ergänzend zur Standard-Induktions- und -Konsolidierungschemotherapie verabreicht, das Gesamtüberleben von Erkrankten mit neu diagnostizierter FLT3-ITD AML versus Placebo verlängert – unabhängig davon, ob in der Konsolidierungsphase eine allogene Stammzelltransplantation (allo-SCT) integriert war oder nicht. Die Daten wurden bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2023 präsentiert (3).
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