Journal Hämatologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 50

Bei der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) und der akuten myeloischen Leukämie (AML) werden bei fitten und unfitten Patientinnen und Patienten verschiedene Therapieregime gefahren. Für die unfitten CLL-Patientinnen und Patienten stellte Dr. med. Eugen Tausch, Ulm, während der DGHO Jahrestagung 2021, eine zeitlich limitierte Therapieoption vor. PD Dr. med. Thomas Lehmann, St. Gallen, Schweiz, berichtete von einem Paradigmenwechsel in der Therapie für unfitte AML-Patientinnen und Patienten.
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Patient:innen mit Myelodysplastischem Syndrom (MDS) mit höherem Risiko werden üblicherweise mit Azacitidin (Aza) behandelt. Venetoclax (Ven) ist ein selektiver, potenter, oraler BCL-2-Inhibitor, der in präklinischen Studien bei myeloiden malignen Erkrankungen synergistische Wirksamkeit mit Aza gezeigt hat. Ein MDS mit höherem Risiko ist assoziiert mit Mutationen in Genen, die am RNA-Splicing, an der epigenetischen Regulation, Transkription und den zellulären Signalwegen beteiligt sind. Die Einschätzung der Dynamik von genetischen Varianten während der Behandlung von MDS mit erhöhtem Risiko macht es möglich, die molekularen Determinanten des Ansprechens zu verstehen. Die vorliegende Phase-1b-Studie (NCT02942290) untersucht Ven + Aza bei Behandlungs-naiven MDS-Patient:innen mit erhöhtem Risiko. Im Folgenden sind die Ergebnisse bezüglich der Wirksamkeit in den anhand von Mutationen definierten Subgruppen sowie der Tiefe des Ansprechens aufgeführt.
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Bestimmten Formen von Lungenkrebs liegt eine Erbgut-Umlagerung im ALK-Gen zugrunde. In diesen Fällen kann eine Behandlung mit einem spezifischen zielgerichteten Medikament das Fortschreiten der Erkrankung aufhalten. Doch früher oder später entstehen Resistenzen gegen die Therapie. Wissenschaftler:innen im Deutschen Krebsforschungszentrum und im NCT Heidelberg zeigen nun in einer Machbarkeitsstudie, dass über den Nachweis tumorspezifischer DNA im Blut vieler Patient:innen die Resistenzentwicklung früher erkannt werden kann als mit bildgebenden Verfahren.
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Medizin

Wie entstehen Blut- und Leukämiezellen? Single Cell Diagnostik mit FACS-Analyse kombinieren

Wissenschaftler:innen haben die Entwicklung von Blutzellen detailliert nachverfolgt: Sie kombinierten Methoden, mit denen man die Aktivität der Gene innerhalb der Zelle analysiert mit dem Nachweis von Proteinmolekülen auf der Oberfläche der Zelle. „Bislang haben wir die verschiedenen Zellen anhand der Proteine auf ihrer Oberfläche voneinander unterschieden“, erklärt Ko-Autor Dr. Simon Haas, BIH. “Dazu nutzen wir die FACS-Analyse, oder Durchflusszytometrie, bei der Zellen mit der Hilfe von Antikörpern gegen rund 20 Oberflächenmoleküle analysiert werden“, berichtet Haas. "Das geht schnell und ist kostengünstig, ist aber nicht so genau.“
 
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ITP

1. Nationaler ITP-Patiententag – Leben mit Immunthrombozytopenie

Der ITP-Patiententag bietet Patient:innen mit Immunthrombozytopenie (ITP), Expert:innen und Angehörigen eine Plattform für den Austausch zum Krankheitsbild ITP. Im Rahmen des 1. Nationalen ITP-Patiententags, der am 25. September 2021 virtuell stattfand und an dem etwa 180 Patient:innen und Angehörige teilnahmen, wurden verschiedene aktuelle Fragestellungen rund um das Thema ITP, wie die Lebensqualität und die Bedürfnisse aus Sicht der Patient:innen, diskutiert.
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Non-Hodgkin-Lymphom

1 Jahr Mogamulizumab – Erfahrungen und Ausblicke

Seit der Zulassung von Mogamulizumab vor etwa 1 Jahr steht erstmals eine zielgerichtete Antikörpertherapie für die Behandlung erwachsener Patienten mit Mycosis fungoides und dem Sézary-Syndrom zur Verfügung, die mindestens eine vorherige systemische Therapie erhalten haben. Die Charakteristika dieser beiden Subtypen der kutanen T-Zell-Lymphome, neue Erkenntnisse aus der MAVORIC-Studie, erste Erfahrungen aus der Praxis sowie multimodale Behandlungsansätze wurden bei einer digitalen Pressekonferenz vorgestellt.
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Lymphome

Erstlinientherapie mit Cemiplimab beim fortgeschrittenen NSCLC

Seit diesem Jahr steht mit dem PD(programmed-cell-death)-1-Inhibitor Cemiplimab eine neue Erstlinientherapie für Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) ohne therapierbare Treibermutation und mit Nachweis einer PD-L1-Expression auf mindestens 50% der Tumorzellen (PD-L1 ≥ 50%) zur Verfügung. Die Zulassung umfasst neben metastasierten Patientinnen und Patienten auch jene mit lokal fortgeschrittenem und nicht mehr operablem NSCLC, die für eine definitive Radio-Chemotherapie nicht geeignet sind (1). Eine aktuelle post-hoc-Analyse der Zulassungsstudie EM-POWER-Lung 1 untermauert die Wirksamkeit von Cemiplimab für diese Subgruppe (2).
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CLL

CLL: Durch zeitlich begrenzte Therapie den Selektionsdruck mindern

„Eine regelrechte Evolution hat es in den letzten Jahren in der Therapie der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) gegeben“, berichtete Prof. Dr. Ulrich Jäger, Wien, Österreich. Der Weg führte von der Chemotherapie über zeitlich begrenzte Chemo-/Immuntherapie über die hoch effektiven BTK-Inhibitoren hin zu dem antineoplastisch wirksamen BCL-2-Inhibitor Venetoclax sowie zu den jeweiligen Kombinationen.
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Seltene Leukämien

Akute Promyelozytenleukämie (AML M3) – Zwischen Katastrophe und Heilung

Die akute Promyelozytenleukämie (APL) hat sich innerhalb von 40 Jahren von der tödlichsten akuten Leukämie zu der Leukämie mit den besten Heilungschancen entwickelt (> 80%). Die Basis hierfür ist die hocheffektive Therapie mit dem Vitamin-A-Derivat ATRA und ATO (Arsentrioxid) auf der Basis einer im Wesentlichen verstandenen Pathogenese. Dennoch versterben außerhalb von Studien noch immer zwischen 10 und 30% aller Patienten in den ersten kritischen Tagen bis wenigen Wochen nach Diagnosestellung. Ursächlich hierfür ist insbesondere eine Blutungsneigung in den ersten Tagen aufgrund einer pathologischen Expression von gerinnungsaktivierenden Substanzen auf den APL-Zellen. Durch die frühe und konsequente Therapie mit ATRA kann diese Koagulopathie beherrscht und eine Ausreifung der APL-Zellen erreicht werden. Im Rahmen der Ausreifung kann es zu einem potenziell tödlichen Differenzierungssyndrom mit pulmonalen Infiltraten, Ergüssen und unerklärtem Fieber kommen, welches durch eine rasche Steroidtherapie beherrscht werden kann. Bei einer insgesamt sehr guten langfristigen „Eradizierbarkeit“ der APL wird die Prognose der Patienten ganz wesentlich durch das kompetente notfall- und intensivmedizinische sowie das hämatologische und hämostaseologische Management in den ers­ten Tagen bis wenigen Wochen bestimmt. Bei dieser seltenen Erkrankung werden Team-edukative Maßnahmen und interdisziplinäres Training hierfür vermutlich eine wesentliche Rolle spielen. Der folgende Beitrag soll dazu eine Hilfestellung liefern.
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Lymphome
Serie

Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf Patient:innen mit malignen hämatologischen Erkrankungen

Während der COVID-19-Pandemie wurden Patient:innen mit malignen hämatologischen Erkrankungen mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Insbesondere die erhöhte Infektionsanfälligkeit führte zu erheblichen Bedenken hinsichtlich einer erhöhten COVID-19-bedingten Morbidität und Mortalität. Darüber hinaus finden sich auch immer mehr Hinweise auf negative psychosoziale Auswirkungen. Um diese und weitere Einflüsse sowie die Erfahrungen und Bedürfnisse von Krebspatient:innen zu analysieren, wurden diese zu ihren Sorgen und Ängsten während der Pandemie, zu den Auswirkungen der Pandemie auf die Krankheitsbewältigung, zum Zugang zu Informationen und zu externer Unterstützung sowie zu Änderungen des Lebensstils und zur Einstellung gegenüber neuen Modellen der Gesundheitsversorgung, wie beispielsweise Telemedizin, befragt. Die Studie aus Australien (1), die zwischen August und November 2020 durchgeführt wurde, ist dabei Teil eines umfassenden Projekts zur Untersuchung der psychosozialen Folgen der COVID-19-Pandemie auf Patient:innen mit hämatologischen Krebserkrankungen.
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Multiples Myelom

Autologe Stammzelltransplantation als wesentliches Therapieelement in der Behandlung des Multiplen Myeloms

In der Therapie des Multiplen Myeloms (MM) haben die Hochdosischemotherapie (HDT) und nachfolgende autologe Stammzelltransplantation (autoSCT) trotz der rasanten Weiterentwicklung neuer Substanzen und Therapiemöglichkeiten einen anhaltenden Stellenwert für geeignete Patient:innen in der Erstlinientherapie. Durch die Kombination von monoklonalen Antikörpern, Proteasom-Inhibitoren, Immunmodulatoren und Steroiden erfolgte eine Weiterentwicklung der Erstlinientherapie. Diese erreicht in Kombination mit einer HDT bei den meisten Patient:innen hohe Ansprechraten sowie tiefe, anhaltende Remissionen. In diesem raschen Wandel ist es auch in Zukunft notwendig, den Stellenwert der HDT immer wieder neu zu bewerten.
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Multiples Myelom

Smoldering Multiples Myelom

Beim Smoldering Multiplen Myelom (SMM) – dem schwelenden Multiplen Myelom – handelt es sich um eine asymptomatische proliferative Plasmazellerkrankung, welche im Vergleich zur Monoklonalen Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS) mit einem deutlich erhöhten Risiko eines Übergangs in ein symptomatisches bzw. therapiebedürftiges Multiples Myelom (MM) verbunden ist. Basierend auf der erst kürzlich eingeführten 2/20/20-Regel erfolgt die Unterteilung in 3 Progressrisikogruppen unter Berücksichtigung des M-Proteins im Serum, des Plasmazellanteils im Knochenmark und der Ratio aus involvierter und nicht-involvierter freier Leichtkette im Serum. Zugelassene Therapiemöglichkeiten für das SMM bestehen zum aktuellen Zeitpunkt nicht. Im Falle einer Hochrisikokonstellation empfiehlt sich eine Behandlung im Rahmen von klinischen Studien.
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Lymphome
Morphologie, Immunhistochemie und molekulares Spektrum

Das mediastinale Grauzonenlymphom

Im Mediastinum können unterschiedliche Lymphome auftreten, die sich von B- oder T-Zellen ableiten: klassische Hodgkin-Lymphome (cHL), follikuläre Lymphome (FL), extranodale (thymische) Marginalzonenlymphome vom Typ des Mukosa-assoziierten lymphatischen Gewebes (MALT-Typ) oder das akute lymphoblastische T-Zell-Lymphom/Leukämie. Für diese Lokalisation spezifische lymphatische Tumoren sind das primär mediastinale großzellige B-Zell-Lymphom (PMBCL) und das mediastinale Grauzonenlymphom (MGZL). Mediastinale Lymphome treten häufiger bei jüngeren Patient:innen auf (1-3); ihre unmittelbare Nachbarschaft zu lebenswichtigen Organstrukturen kann zu lebensbedrohlichen Situationen, wie z.B. einer oberen Einflussstauung führen, die einer schnellen Diagnostik bedürfen. Dieser Artikel legt den Fokus auf die neuesten Erkenntnisse zur Biologie der seltenen MGZL sowie deren Beziehung insbesondere zu cHL und PMBCL.
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Medizin

Behandlung ohne Chemotherapie bei Morbus Waldenström

Der Morbus Waldenström kann mit derzeit vorhandenen Standardtherapien nicht geheilt werden. Das Ziel der Therapien ist deshalb, die Krankheit möglichst lange zu kontrollieren ohne dabei die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten einzuschränken. Unter der Leitung von Professor Dr. Christian Buske, Ärztlicher Direktor und Leiter des Instituts für Experimentelle Tumorforschung am Universitätsklinikum Ulm, wurde jetzt in Zusammenarbeit mit der Klinik für Innere Medizin III (Professor Dr. Hartmut Döhner) die finale Analyse der sogenannten iNNOVATE Studie im angesehenen Journal of Clinical Oncology veröffentlicht. In dieser Studie wurde die Kombination der Medikamente Ibrutinib und Rituximab gegen eine alleinige Rituximab-Therapie bei zuvor unbehandelten oder bereits behandelten Patientinnen und Patienten mit Morbus Waldenström geprüft.
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Medizin

CRISPR/Cas9: Sehr gute Behandlungsergebnisse mit Sichelzellkrankheit und Beta-Thalassämie

Der Sichelzellkrankheit und Beta-Thalassämie liegen jeweils erblich bedingte Gendefekte zugrunde. Hoffnung auf Heilung bot bis vor einiger Zeit einzig eine Stammzelltransplantation. Mit Hilfe der CRISPR/Cas9-Gentherapie könnte sich das zukünftig ändern. Diese Annahme unterstreichen auch die bisher mehr als 15 Patienten mit diesen Gendefekten, die auch in der Abteilung für Pädiatrische Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) erfolgreich behandelt wurden.
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