Journal Hämatologie

Kongressberichte

Für Betroffene mit einem rezidivierten oder refraktären Mantelzell-Lymphom (MCL) steht der erste und einzige nicht-kovalente (reversible) Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor (BTKi) Pirtobrutinib nach BTKi-Vorbehandlung zur Verfügung [1]. Bei der 18. International Conference on Malignant Lymphoma (ICML) vom 15. bis 21. Juni in Lugano, Schweiz, wurden nun erstmalig Real-World-Daten (RWE) zur Therapie des MCL mit Pirtobrutinib im Rahmen einer Posterpräsentation von Dr. Enver Aydilek (Bielefeld) vorgestellt, die die überzeugenden Studiendaten im Therapiealltag bestätigen [2].
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Non-Hodgkin-Lymphom
DLBCL und CLL: Neue Studiendaten zu verschiedenen Therapieansätzen vorgestellt
ICML 2025

DLBCL und CLL: Neue Studiendaten zu verschiedenen Therapieansätzen vorgestellt

Auf der International Conference on Malignant Lymphomas (ICML) in Lugano wurden für das diffus-großzellige B-Zell-Lymphom (DLBCL) und die chronische lymphatische Leukämie (CLL) neue Therapieansätze vorgestellt. Im Fokus standen das Antikörper-Toxin-Konjugat Polatuzumab vedotin, der bispezifische Antikörper Glofitamab und eine neuartige Wirkstoffklasse: BTK-Degrader.
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Hodgkin-Lymphom
Neue Therapieoption beim rezidivierten/refraktären Hodgkin-Lymphom?
ICML 2025

Neue Therapieoption beim rezidivierten/refraktären Hodgkin-Lymphom?

Auf der International Conference on Malignant Lymphomas (ICML) 2025 in Lugano wurden neue Daten zur Phase-II-Studie LuminICE-203 vorgestellt: Ein neu entwickelter bispezifischer Antikörper zeigte in Kombination mit allogenen natürlichen Killerzellen aus Nabelschnur-Blut vielversprechende Wirksamkeit beim rezidivierten oder refraktären (r/r) Hodgkin-Lymphom, mit einer objektive Ansprechrate von 87,5%. Mehr als die Hälfte der Patient:innen erreichte eine Komplettremission. Die Therapie erwies sich zudem als gut verträglich und könnte künftig eine kosteneffiziente Alternative zu bisherigen Zelltherapien darstellen.
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Medizin
Re-Treatment mit Venetoclax-Obinutuzumab bei CLL: Erste Wirksamkeitsdaten der ReVenG-Studie
EHA 2025

Re-Treatment mit Venetoclax-Obinutuzumab bei CLL: Erste Wirksamkeitsdaten der ReVenG-Studie

Die noch laufende ReVenG-Studie (NCT04895436) [1, 2] ist die erste prospektive multizentrische Phase-II-Studie zur Wirksamkeit und Sicherheit einer Re-Therapie mit Venetoclax in Kombination mit Obinutuzumab (Ven+O) bei chronischer lymphatischer Leukämie (CLL). Eingeschlossen werden Patient:innen, die nach mindestens zwölfmonatigem Ansprechen auf eine zeitlich begrenzte Venetoclax-basierte Erstlinientherapie ein Rezidiv zeigten. Im Rahmen des 30. Kongresses der European Hematology Association (EHA) wurden nun erstmals Zwischenergebnisse vorgestellt. Sie zeigen, dass die Patient:innen erneut auf die Ven+O-Therapie ansprechen und die Re-Exposition nicht mit neuen Sicherheitssignalen verbunden ist [2].
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Medizin
Avapritinib zeigt langfristige Wirksamkeit und Überlebensvorteile bei systemischer Mastozytose
EHA 2025 und EAACI 2025

Avapritinib zeigt langfristige Wirksamkeit und Überlebensvorteile bei systemischer Mastozytose

Neue Langzeitdaten aus mehreren Studien belegen einen nachhaltigen klinischen Nutzen von Avapritinib bei indolenter und fortgeschrittener systemischer Mastozytose (SM). Die Ergebnisse wurden auf dem Kongress der European Hematology Association (EHA) sowie der European Academy of Allergy and Clinical Immunology (EAACI) vorgestellt und zeigen Verbesserungen bei Symptomen, Lebensqualität und Gesamtüberleben.
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Podcasts

MDS, AML, MPN – Highlights vom EHA 2025

In dieser Folge des JOURNAL ONKOLOGIE Podcasts spricht Antje Blum, Chefredakteurin des JOURNAL ONKOLOGIE und des JOURNAL HÄMATOLOGIE, mit Prof. Dr. Haifa Kathrin Al-Ali, Direktorin des Krukenberg Krebszentrums in Halle, über Highlights vom EHA 2025: Im Fokus stehen neue Entwicklungen bei myelodysplastischen Syndromen (MDS), myeloproliferativen Neoplasien (MPN) sowie der akuten myeloischen Leukämie (AML). Prof. Al-Ali ordnet aktuelle Studienergebnisse ein und diskutiert potenzielle Paradigmenwechsel für die Praxis. Hören Sie rein!
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Gerinnungsstörungen
Essentielle Thrombozythämie mit mutCALR: Antikörper gegen mutiertes Calreticulin gut verträglich und hoch aktiv
EHA 2025

Essentielle Thrombozythämie mit mutCALR: Antikörper gegen mutiertes Calreticulin gut verträglich und hoch aktiv

Somatische Calreticulin-Mutationen (mutCALR) sind bekannte Treibermutationen bei BCR::ABL1-negativen myeloproliferativen Neoplasien (MPN) [1]. Klinisch weisen die betroffenen Patient:innen meist das Bild einer essentiellen Thrombozythämie (ET) oder Myelofibrose (MF) auf. Der First-in-class Antikörper INCA33989, der ausschließlich an mutiertes Calreticulin bindet, zeigt im Phase-I-Setting eine vielversprechende Aktivität bei Erkrankten mit Resistenz oder Intoleranz gegen andere ET-Therapien – bei gleichzeitig guter Verträglichkeit [2]. Die Daten wurde als Late Breaking Abstract beim Jahreskongress der European Hematology Association (EHA) 2025 vorgestellt [2].
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GvHD
Anti-CD25-Antikörper reduziert GVHD und Mukositis nach Stammzelltransplantation
EHA 2025

Anti-CD25-Antikörper reduziert GVHD und Mukositis nach Stammzelltransplantation

Methotrexat (MTX) stellt bislang einen zentralen Baustein in der Prophylaxe der Graft-versus-Host-Erkrankung (GVHD) nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation (HSCT) dar. Die Anwendung von MTX ist jedoch mit unerwünschten Nebenwirkungen wie einer verzögerten hämatopoetischen Regeneration und oraler Mukositis assoziiert. Im Rahmen des Kongresses der European Hematology Association (EHA) 2025 wurden nun Studienergebnisse präsentiert, in denen die Wirksamkeit und Sicherheit eines humanisierten, monoklonalen Anti-CD25-Antikörpers als Alternative zu MTX zur GVHD-Prophylaxe bei Patient:innen untersucht wurde, die zuvor eine CAR-T-Therapie und anschließend eine HSCT erhalten hatten [1].
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Transfusionsmedizin
Maribavir hochwirksam bei Infektionen mit dem Cytomegalievirus
EHA 2025

Maribavir hochwirksam bei Infektionen mit dem Cytomegalievirus

Maribavir (MBV) ist ein orales antivirales Medikament, das in Europa zur Behandlung refraktärer oder resistenter Cytomegalievirus-(CMV-)Infektionen oder -Erkrankungen nach hämatopoetischer Zelltransplantation (HCT) zugelassen ist. Auf der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 wurden retrospektive Praxisdaten aus Transplantationszentren zur Anwendung von Maribavir vorgestellt.
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weitere hämatologische Erkrankungen
Neuartige zielgerichtete Therapie hochwirksam bei Blastischer plasmazytoider dendritischer Zellneoplasie (BPDCN)
EHA 2025

Therapie mit Pivekimab sunirin hochwirksam bei Blastischer plasmazytoider dendritischer Zellneoplasie (BPDCN)

BPDCN ist eine seltene und klinisch aggressive hämatologische Erkrankung, die vor allem die Haut, das Knochenmark und die Lymphknoten befällt. Charakteristisch ist eine starke Überexpression von CD123 (IL-3Rα) auf den BPDCN-Blasten, wodurch dieser Rezeptor ein therapeutisches Ziel darstellt. Pivekimab sunirin (PVEK) ist ein First-in-Class-Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, das gezielt an CD123 bindet. Auf dem Jahreskongress der European Hematology Association (EHA) 2025 wurden erste Ergebnisse der CADENZA-Studie präsentiert, in der die Wirksamkeit und Sicherheit von PVEK untersucht wurden.
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ALL
CAR-T-Zell-Therapie mit Obe-cel bei Erwachsenen mit r/r B-ALL: Schlüsselfaktoren für längeres Überleben identifiziert
EHA 2025

CAR-T-Zell-Therapie mit Obe-cel bei Erwachsenen mit r/r B-ALL: Schlüsselfaktoren für längeres Überleben identifiziert

Die 41BB-ζ CD19-gerichtete CAR-T-Zell-Therapie mit Obecabtagen autoleucel (Obe-cel) hatte in der zulassungsrelevanten Phase-Ib/II-FELIX bei erwachsenen Erkrankten mit rezidivierter oder refraktärer B-Zell-akuter lymphatischer Leukämie (r/r B-ALL) anhaltende Remissionen bei einer geringen Rate an hochgradiger Immuntoxizität gezeigt [1]. In den USA ist Obe-cel in diesem Setting bereits zugelassen, in der EU wurde die Zulassung empfohlen. In einer bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) vorgestellten Untersuchung wurden – basierend auf den FELIX-Daten – klinische Faktoren evaluiert, die den Behandlungserfolg mit Obe-cel vorhersagen können [2]. Dadurch sollte geklärt werden, ob und unter welchen Bedingungen die CAR-T-Zell-Therapie als definitive Behandlung ohne nachfolgende Transplantation eingesetzt werden könnte.
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Multiples Myelom
Elranatamab-Kombination zeigt hohe Ansprechraten bei NDMM
EHA 2025

Elranatamab-Kombination zeigt hohe Ansprechraten bei NDMM

Der bispezifische BCMA-CD3-Antikörper Elranatamab induzierte in der MagnetisMM-3-Studie bei Patient:innen mit rezidiviertem oder refraktärem multiplem Myelom (RRMM) ein tiefes und dauerhaftes Ansprechen [1]. Auf der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 wurden nun erste Ergebnisse der MagnetisMM-6-Studie vorgestellt, in der eine Kombinationstherapie mit Elranatamab im Vergleich zu einer etablierten Standardtherapie bei Patient:innen mit neu diagnostiziertem multiplem Myelom (NDMM), die nicht für eine Transplantation infrage kommen, untersucht wird [2].
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ITP
Neuer Anti-CD38-Antikörper zeigt in Phase-II-Studie hohe Wirksamkeit bei vorbehandelter ITP
EHA 2025

Neuer Anti-CD38-Antikörper zeigt in Phase-II-Studie hohe Wirksamkeit bei vorbehandelter ITP

Der in klinischer Entwicklung befindliche Anti-CD38-Antikörper CM313 erhöht bei Erkrankten mit persistierender oder chronischer Immunthrombozytopenie (ITP), bei denen nach initialem Ansprechen auf eine Standard-Erstlinienbehandlung die Kortikosteroidtherapie versagt hatte oder ein Rückfall aufgetreten war, schnell und nachhaltig die Thrombozytenspiegel im Blut – bei guter Verträglichkeit. Das sind die Ergebnisse einer randomisierten, placebokontrollierten Phase-II-Studie aus China, deren Daten als Late Breaking Abstract bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 vorgestellt wurden [1].
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Myelofibrose
Patienten mit Myelofibrose und Anämie haben einen Nutzen von Momelotinib.
EHA 2025

Myelofibrose mit Anämie: Momelotinib erzielt bessere Ergebnisse hinsichtlich Transfusionsunabhängigkeit

Wer für seine anämischen Patient:innen mit Myelofibrose (MF) auf lange Sicht die besten Ergebnisse erreichen möchte, sollte sein Augenmerk möglicherweise auf den Erhalt der Transfusionsunabhängigkeit (TI) richten. Dies legt eine neue Post-Hoc-Analyse der Phase-III-Studie SIMPLIFY-1 nahe, die auf der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 vorgestellt wurde [1]. Bessere Ergebnisse in Bezug auf die TI erzielte hier der JAK-Inhibitor Momelotinib gegenüber Ruxolitinib. Die TI erwies sich dabei als der stärkste Prädiktor für das Überleben unter Momelotinib. Das deutet darauf hin, dass dieser Endpunkt bei anämischen Patient:innen mit MF vorrangig beachtet werden sollte, um die langfristigen Ergebnisse zu optimieren.
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Seltene Leukämien
CMML: iCPSS-basiertes Modell optimiert Timing der allogenen Stammzelltransplantation und verlängert so das Überleben
EHA 2025

CMML: iCPSS-basiertes Modell optimiert Timing der allogenen Stammzelltransplantation und verlängert so das Überleben

Die allogene Stammzelltransplantation (allo-SCT) stellt bislang die einzige kurative Therapieoption für Patient:innen mit chronischer myelomonozytärer Leukämie (CMML) dar. Wann der optimale Zeitpunkt für die Transplantation gewählt werden sollte, ist jedoch weiterhin unklar — eine zentrale Fragestellung, die sich aufgrund ethischer und logistischer Hürden bislang nicht in randomisierten Studien untersuchen ließ. Eine große retrospektive Analyse liefert nun Hinweise, dass ein auf dem Internationalen CMML-Prognose-Scoring-System (iCPSS) basierendes Entscheidungsunterstützungssystem (CDSS) den Zeitpunkt der allo-SCT individuell optimal bestimmen und dabei die Lebenserwartung der Betroffenen verbessern kann. Die Ergebnisse wurden auf der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 präsentiert [1].
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Multiples Myelom
RRMM mit extramedullärer Manifestation: Kombi aus 2 bispezifischen Antikörpern zeigt vielversprechende Aktivität
EHA 2025

RRMM mit extramedullärer Manifestation: Kombi aus zwei bispezifischen Antikörpern zeigt vielversprechende Aktivität

Erkrankte mit rezidiviertem/refraktärem Multiplen Myelom (RRMM) und extramedullärer Manifestation (EMD) sprechen schlecht auf Standardtherapien an und haben eine ungünstige Prognose. Nun konnte die Kombination aus den beiden bispezifischen Antikörpern Teclistamab und Talquetamab, die mit dem B-Zell-Reifungsantigen (BCMA) und GPRC5 unterschiedliche Zielstrukturen auf Myelomzellen adressieren, in der Phase-II-Studie RedirecTT-1 hohe und anhaltende Ansprechraten bei handhabbarem Sicherheitsprofil erzielen [1]. Damit könnte ein hoher medizinischer Bedarf in dieser schwer behandelbaren Population mit RRMM und EMD adressiert werden. Die Daten wurden beim Jahreskongress der European Hematology Association (EHA) 2025 als Late Breaking Abstract vorgestellt.
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Transfusionsmedizin
Vor allogener Transplantation die Frailty der Erkrankten korrekt einschätzen
EHA 2025

Vor allogener Transplantation die Frailty der Erkrankten korrekt einschätzen

Der Grad einer potentiellen Gebrechlichkeit von Erkrankten – die Frailty – hat einen wesentlichen Einfluss auf den Outcome nach einer allogenen Stammzelltransplantation (allo-SCT), sodass deren korrekter Bewertung vor der Transplantation eine entscheidende Rolle zukommt. Beim Jahreskongress der European Hematology Association (EHA) 2025 bestätigte eine als Late Breaking Abstract vorgestellte prospektive Studie die Verlässlichkeit und zeitsparende Anwendung des „Hematopoietic Cell Transplantation Frailty Scale“ bei der Klassifizierung der Patient:innen. Sie untermauerte außerdem erneut, dass Frailty einen negativen prädiktiven Faktor bei einer allo-SCT darstellt, und zwar in jedem Lebensalter [1].
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Multiples Myelom
RR Multiples Myelom: CAR-T-Zell-Produkt Anito-cel zeigt im Phase-II-Setting hohe Wirksamkeit bei günstigem Sicherheitsprofil
EHA 2025

RRMM: CAR-T-Zell-Produkt Anito-cel zeigt im Phase-II-Setting hohe Wirksamkeit bei günstigem Sicherheitsprofil

Anitocabtagen autoleucel (Anito-cel) ist eine neuartige CAR-T-Zelltherapie, die bei Erkrankten mit rezidiviertem oder refraktärem multiplem Myelom (RRMM) klinisch geprüft wird. Bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 stellte Prof. Gurbakhash Kaur vom Mount Sinai Health System in New York, NY, USA, aktuelle Daten der laufenden Phase-II-Zulassungsstudie iMMagine-1 vor, die die Wirksamkeit und das günstige Sicherheitsprofil des CAR-T-Zell-Produkts demonstrieren [1].
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