Kongressberichte
Medizin
Avapritinib zeigt langfristige Wirksamkeit und Überlebensvorteile bei systemischer Mastozytose
Neue Langzeitdaten aus mehreren Studien belegen einen nachhaltigen klinischen Nutzen von Avapritinib bei indolenter und fortgeschrittener systemischer Mastozytose (SM). Die Ergebnisse wurden auf dem Kongress der European Hematology Association (EHA) sowie der European Academy of Allergy and Clinical Immunology (EAACI) vorgestellt und zeigen Verbesserungen bei Symptomen, Lebensqualität und Gesamtüberleben.
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Podcasts
MDS, AML, MPN – Highlights vom EHA 2025
In dieser Folge des JOURNAL ONKOLOGIE Podcasts spricht Antje Blum, Chefredakteurin des JOURNAL ONKOLOGIE und des JOURNAL HÄMATOLOGIE, mit Prof. Dr. Haifa Kathrin Al-Ali, Direktorin des Krukenberg Krebszentrums in Halle, über Highlights vom EHA 2025: Im Fokus stehen neue Entwicklungen bei myelodysplastischen Syndromen (MDS), myeloproliferativen Neoplasien (MPN) sowie der akuten myeloischen Leukämie (AML). Prof. Al-Ali ordnet aktuelle Studienergebnisse ein und diskutiert potenzielle Paradigmenwechsel für die Praxis. Hören Sie rein!
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Gerinnungsstörungen
EHA 2025
Essentielle Thrombozythämie mit mutCALR: Antikörper gegen mutiertes Calreticulin gut verträglich und hoch aktiv
Somatische Calreticulin-Mutationen (mutCALR) sind bekannte Treibermutationen bei BCR::ABL1-negativen myeloproliferativen Neoplasien (MPN) [1]. Klinisch weisen die betroffenen Patient:innen meist das Bild einer essentiellen Thrombozythämie (ET) oder Myelofibrose (MF) auf. Der First-in-class Antikörper INCA33989, der ausschließlich an mutiertes Calreticulin bindet, zeigt im Phase-I-Setting eine vielversprechende Aktivität bei Erkrankten mit Resistenz oder Intoleranz gegen andere ET-Therapien – bei gleichzeitig guter Verträglichkeit [2]. Die Daten wurde als Late Breaking Abstract beim Jahreskongress der European Hematology Association (EHA) 2025 vorgestellt [2].
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GvHD
EHA 2025
Anti-CD25-Antikörper reduziert GVHD und Mukositis nach Stammzelltransplantation
Methotrexat (MTX) stellt bislang einen zentralen Baustein in der Prophylaxe der Graft-versus-Host-Erkrankung (GVHD) nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation (HSCT) dar. Die Anwendung von MTX ist jedoch mit unerwünschten Nebenwirkungen wie einer verzögerten hämatopoetischen Regeneration und oraler Mukositis assoziiert. Im Rahmen des Kongresses der European Hematology Association (EHA) 2025 wurden nun Studienergebnisse präsentiert, in denen die Wirksamkeit und Sicherheit eines humanisierten, monoklonalen Anti-CD25-Antikörpers als Alternative zu MTX zur GVHD-Prophylaxe bei Patient:innen untersucht wurde, die zuvor eine CAR-T-Therapie und anschließend eine HSCT erhalten hatten [1].
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Transfusionsmedizin
EHA 2025
Maribavir hochwirksam bei Infektionen mit dem Cytomegalievirus
Maribavir (MBV) ist ein orales antivirales Medikament, das in Europa zur Behandlung refraktärer oder resistenter Cytomegalievirus-(CMV-)Infektionen oder -Erkrankungen nach hämatopoetischer Zelltransplantation (HCT) zugelassen ist. Auf der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 wurden retrospektive Praxisdaten aus Transplantationszentren zur Anwendung von Maribavir vorgestellt.
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weitere hämatologische Erkrankungen
EHA 2025
Therapie mit Pivekimab sunirin hochwirksam bei Blastischer plasmazytoider dendritischer Zellneoplasie (BPDCN)
BPDCN ist eine seltene und klinisch aggressive hämatologische Erkrankung, die vor allem die Haut, das Knochenmark und die Lymphknoten befällt. Charakteristisch ist eine starke Überexpression von CD123 (IL-3Rα) auf den BPDCN-Blasten, wodurch dieser Rezeptor ein therapeutisches Ziel darstellt. Pivekimab sunirin (PVEK) ist ein First-in-Class-Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, das gezielt an CD123 bindet. Auf dem Jahreskongress der European Hematology Association (EHA) 2025 wurden erste Ergebnisse der CADENZA-Studie präsentiert, in der die Wirksamkeit und Sicherheit von PVEK untersucht wurden.
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ALL
EHA 2025
CAR-T-Zell-Therapie mit Obe-cel bei Erwachsenen mit r/r B-ALL: Schlüsselfaktoren für längeres Überleben identifiziert
Die 41BB-ζ CD19-gerichtete CAR-T-Zell-Therapie mit Obecabtagen autoleucel (Obe-cel) hatte in der zulassungsrelevanten Phase-Ib/II-FELIX bei erwachsenen Erkrankten mit rezidivierter oder refraktärer B-Zell-akuter lymphatischer Leukämie (r/r B-ALL) anhaltende Remissionen bei einer geringen Rate an hochgradiger Immuntoxizität gezeigt [1]. In den USA ist Obe-cel in diesem Setting bereits zugelassen, in der EU wurde die Zulassung empfohlen. In einer bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) vorgestellten Untersuchung wurden – basierend auf den FELIX-Daten – klinische Faktoren evaluiert, die den Behandlungserfolg mit Obe-cel vorhersagen können [2]. Dadurch sollte geklärt werden, ob und unter welchen Bedingungen die CAR-T-Zell-Therapie als definitive Behandlung ohne nachfolgende Transplantation eingesetzt werden könnte.
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Multiples Myelom
EHA 2025
Elranatamab-Kombination zeigt hohe Ansprechraten bei NDMM
Der bispezifische BCMA-CD3-Antikörper Elranatamab induzierte in der MagnetisMM-3-Studie bei Patient:innen mit rezidiviertem oder refraktärem multiplem Myelom (RRMM) ein tiefes und dauerhaftes Ansprechen [1]. Auf der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 wurden nun erste Ergebnisse der MagnetisMM-6-Studie vorgestellt, in der eine Kombinationstherapie mit Elranatamab im Vergleich zu einer etablierten Standardtherapie bei Patient:innen mit neu diagnostiziertem multiplem Myelom (NDMM), die nicht für eine Transplantation infrage kommen, untersucht wird [2].
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ITP
EHA 2025
Neuer Anti-CD38-Antikörper zeigt in Phase-II-Studie hohe Wirksamkeit bei vorbehandelter ITP
Der in klinischer Entwicklung befindliche Anti-CD38-Antikörper CM313 erhöht bei Erkrankten mit persistierender oder chronischer Immunthrombozytopenie (ITP), bei denen nach initialem Ansprechen auf eine Standard-Erstlinienbehandlung die Kortikosteroidtherapie versagt hatte oder ein Rückfall aufgetreten war, schnell und nachhaltig die Thrombozytenspiegel im Blut – bei guter Verträglichkeit. Das sind die Ergebnisse einer randomisierten, placebokontrollierten Phase-II-Studie aus China, deren Daten als Late Breaking Abstract bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 vorgestellt wurden [1].
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Myelofibrose
EHA 2025
Myelofibrose mit Anämie: Momelotinib erzielt bessere Ergebnisse hinsichtlich Transfusionsunabhängigkeit
Wer für seine anämischen Patient:innen mit Myelofibrose (MF) auf lange Sicht die besten Ergebnisse erreichen möchte, sollte sein Augenmerk möglicherweise auf den Erhalt der Transfusionsunabhängigkeit (TI) richten. Dies legt eine neue Post-Hoc-Analyse der Phase-III-Studie SIMPLIFY-1 nahe, die auf der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 vorgestellt wurde [1]. Bessere Ergebnisse in Bezug auf die TI erzielte hier der JAK-Inhibitor Momelotinib gegenüber Ruxolitinib. Die TI erwies sich dabei als der stärkste Prädiktor für das Überleben unter Momelotinib. Das deutet darauf hin, dass dieser Endpunkt bei anämischen Patient:innen mit MF vorrangig beachtet werden sollte, um die langfristigen Ergebnisse zu optimieren.
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Seltene Leukämien
EHA 2025
CMML: iCPSS-basiertes Modell optimiert Timing der allogenen Stammzelltransplantation und verlängert so das Überleben
Die allogene Stammzelltransplantation (allo-SCT) stellt bislang die einzige kurative Therapieoption für Patient:innen mit chronischer myelomonozytärer Leukämie (CMML) dar. Wann der optimale Zeitpunkt für die Transplantation gewählt werden sollte, ist jedoch weiterhin unklar — eine zentrale Fragestellung, die sich aufgrund ethischer und logistischer Hürden bislang nicht in randomisierten Studien untersuchen ließ. Eine große retrospektive Analyse liefert nun Hinweise, dass ein auf dem Internationalen CMML-Prognose-Scoring-System (iCPSS) basierendes Entscheidungsunterstützungssystem (CDSS) den Zeitpunkt der allo-SCT individuell optimal bestimmen und dabei die Lebenserwartung der Betroffenen verbessern kann. Die Ergebnisse wurden auf der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 präsentiert [1].
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Multiples Myelom
EHA 2025
RRMM mit extramedullärer Manifestation: Kombi aus 2 bispezifischen Antikörpern zeigt vielversprechende Aktivität
Erkrankte mit rezidiviertem/refraktärem Multiplen Myelom (RRMM) und extramedullärer Manifestation (EMD) sprechen schlecht auf Standardtherapien an und haben eine ungünstige Prognose. Nun konnte die Kombination aus den beiden bispezifischen Antikörpern Teclistamab und Talquetamab, die mit dem B-Zell-Reifungsantigen (BCMA) und GPRC5 unterschiedliche Zielstrukturen auf Myelomzellen adressieren, in der Phase-II-Studie RedirecTT-1 hohe und anhaltende Ansprechraten bei handhabbarem Sicherheitsprofil erzielen [1]. Damit könnte ein hoher medizinischer Bedarf in dieser schwer behandelbaren Population mit RRMM und EMD adressiert werden. Die Daten wurden beim Jahreskongress der European Hematology Association (EHA) 2025 als Late Breaking Abstract vorgestellt.
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Transfusionsmedizin
EHA 2025
Vor allogener Transplantation die Frailty der Erkrankten korrekt einschätzen
Der Grad einer potentiellen Gebrechlichkeit von Erkrankten – die Frailty – hat einen wesentlichen Einfluss auf den Outcome nach einer allogenen Stammzelltransplantation (allo-SCT), sodass deren korrekter Bewertung vor der Transplantation eine entscheidende Rolle zukommt. Beim Jahreskongress der European Hematology Association (EHA) 2025 bestätigte eine als Late Breaking Abstract vorgestellte prospektive Studie die Verlässlichkeit und zeitsparende Anwendung des „Hematopoietic Cell Transplantation Frailty Scale“ bei der Klassifizierung der Patient:innen. Sie untermauerte außerdem erneut, dass Frailty einen negativen prädiktiven Faktor bei einer allo-SCT darstellt, und zwar in jedem Lebensalter [1].
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Multiples Myelom
EHA 2025
RRMM: CAR-T-Zell-Produkt Anito-cel zeigt im Phase-II-Setting hohe Wirksamkeit bei günstigem Sicherheitsprofil
Anitocabtagen autoleucel (Anito-cel) ist eine neuartige CAR-T-Zelltherapie, die bei Erkrankten mit rezidiviertem oder refraktärem multiplem Myelom (RRMM) klinisch geprüft wird. Bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 stellte Prof. Gurbakhash Kaur vom Mount Sinai Health System in New York, NY, USA, aktuelle Daten der laufenden Phase-II-Zulassungsstudie iMMagine-1 vor, die die Wirksamkeit und das günstige Sicherheitsprofil des CAR-T-Zell-Produkts demonstrieren [1].
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Multiples Myelom
EHA 2025
RRMM: Selinexor-Dosisreduktionen verbessern Outcomes um ein Vielfaches
Manchmal macht eine Deeskalation die Therapie nicht nur erträglicher, sondern sogar effizienter. So auch im Fall der Selinexor-Dosis im Kombinationsregime aus Selinexor, Bortezomib und Dexamethason (SVd) beim rezidivierten/refraktären Multiplen Myelom (RRMM). Laut einer neuen Auswertung trifft das auch auf die Subgruppe der Lenalidomid-refraktären Patient:innen zu.
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CLL
EHA 2025
CLL: Transkriptionelle Umprogrammierung im Apoptose-Signalnetzwerk bei Venetoclax-Resistenz
Die Therapielandschaft bei der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) wird durch zielgerichtete Substanzen wie Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitoren (BTKi) und BCL2-Inhibitoren wie Venetoclax geprägt. Für Hochrisiko-Patient:innen, die Resistenzen gegen beide Substanzklassen aufweisen, besteht ein hoher Bedarf an neuen Therapieoptionen. US-amerikanische Forschende unter Federführung des MD Anderson Cancer Centers in Houston, TX, USA, spürten die genetischen Veränderungen auf, die mit der Resistenzentwicklung gegen Venetoclax bei der doppelt-resistenten CLL assoziiert waren, und lieferten präklinische Daten zu einem neuen Inhibitor aus der Substanzklasse der PROTAC (Proteolysis-Targeting Chimeras), der diese Veränderungen auf Proteinebene gezielt adressiert. Die spannenden Daten wurden als Late Breaking Abstract bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 vorgestellt [1].
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Multiples Myelom
EHA 2025
SMM: Meta-Analyse zeigt signifikanten Nutzen einer frühzeitigen Behandlung
Das Smoldering Multiple Myelom (SMM) ist eine asymptomatische Vorstufe des multiplen Myeloms (MM). Es gibt nun Hinweise, dass eine frühzeitige Therapie das Fortschreiten der Erkrankung in ein symptomatisches MM verzögern und das Outcome, insbesondere bei Hochrisikopatient:innen, verbessern kann. Daten dazu wurden auf der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 vorgestellt (1).
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PNH
EHA 2025
Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie: Selbstapplikation von Crovalimab wohl ohne Nachteile
Keine Medikationsfehler, stabile Krankheitskontrolle über 2 Jahre, und die meisten Patient:innen mit paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie (PNH) empfinden es als Entlastung: Der Antikörper Crovalimab (Crova) richtet sich – wie Eculizumab (Ecu) – gegen den Komplementfaktor C5. Zu den Unterschieden zählt, dass er subkutan verabreicht werden kann. Und das gelang vielen Teilnehmenden auch selbstständig, so das Ergebnis der randomisierten Phase-III-Studie COMMODORE 2, die auf der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 vorgestellt wurde (1).
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DLBCL
EHA 2025
Polatuzumab Vedotin in Kombination mit Rituximab und Gemcitabin/Oxaliplatin als Option beim r/r DLBCL
Das diffus-großzellige B-Zell-Lymphom (DLBCL) kann sowohl in der Erstlinie als auch in der rezidiviert/refraktären Situation (hier bei fehlender Transplantations-Option) mit dem Antikörper-Toxin-Konjugat Polatuzumab Vedotin behandelt werden. Im Rezidiv ist die Kombination mit Rituximab und Bendamustin vorgesehen. Das ist jedoch nicht unproblematisch, da Bendamustin T-Zell-toxisch ist und dadurch die Möglichkeiten für künftige Therapien etwa mit CAR-T-Zellen einschränkt. In der globalen Phase-III-Studie POLARGO, die auf der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 vorgestellt wurde, wurden 270 Patient:innen mit rezidiviertem oder refraktärem (r/r) DLBCL, die nicht für eine autologe Stammzelltransplantation geeignet waren, randomisiert. Sie erhielten eine Kombination aus bis zu 8 Zyklen aus Rituximab, Gemcitabin und Oxaliplatin entweder alleine oder mit Polatuzumab Vedotin (1).
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ALL
EHA 2025
Akute lymphatische Leukämie: Blinatumomab für die Konsolidierung einsetzen
In der Studie E1910 hatte der Einsatz von Blinatumomab in der Konsolidierungstherapie von Patient:innen mit akuter lymphatische Leukämie (ALL) im Alter von 30-70 Jahren zu einer Verlängerung des Gesamtüberlebens (OS) in der Gesamtpopulation geführt [1]. Während des EHA 2025 wurden die Ergebnisse der Subgruppenanalyse von Patient:innen < 55 Jahre aus der E1910 Studie vorgestellt [2].
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