Journal Hämatologie

News | Beiträge ab Seite 53

Streit um Gentechnik: Befürworter und Gegner der Methoden kämpfen seit Jahren um die Deutungshoheit. Während etwa Grüne, SPD und Umweltorganisationen vor Lockerungen warnen, wollen beispielsweise Wissenschaftler und FDP mehr Freiheiten. Gentechnisch veränderte Lebensmittel – bei diesem Gedanken ist vielen Menschen in Deutschland unwohl. Nun hat die EU-Kommission vorgeschlagen, Regeln dazu zu lockern. Dies könnte dazu führen, dass bestimmte gentechnisch veränderte Lebensmittel auch ohne spezielle Prüfung und ohne Kennzeichnung den Weg auf den Markt finden. Hier ein Überblick:
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Medizin

Niedrigrisiko-MDS: Luspatercept als neue Option in der Behandlung der Anämie

Bei Menschen mit myelodysplastischen Neoplasien (MDS) produziert der Körper zu wenig funktionstüchtige Blutzellen. Die Betroffenen leiden an einer Anämie, die eine Vorstufe zur akuten Leukämie sein kann. Mit Luspatercept, einem von der Standardtherapie abweichenden Wirkstoff, können der Hämoglobinwert von MDS-Patient:innen verbessert und Bluttransfusionen vermieden werden. Darauf deutet eine internationale klinische Studie unter Federführung von Prof. Dr. Uwe Platzbecker von der Universitätsmedizin Leipzig gemeinsam mit einem großen internationalen Forschungsteam hin.
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Medizin

Neuer KML-Podcast: Autonomie & Informiertheit beim Hodgkin Lymphom – Was wünschen sich junge Betroffene?

In der neuen Podcastfolge des Kompetenznetzes Maligne Lymphome e.V. (KML) sprechen Peter Borchmann und seine Kollegin Karolin Behringer mit Lotte und Max, die als junge Erwachsene an einem Hodgkin Lymphom erkrankt waren. Die beiden Betroffenen berichten als Expert:innen ihrer Erkrankung darüber, wie sie ihre Diagnose aufgenommen haben und die dann folgende Behandlung erlebt haben. Im Zentrum steht die Frage, was ihnen neben einer guten medizinischen Versorgung dabei geholfen hat, um ihre Erkrankung möglichst gut bewältigen zu können.
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Gesundheitspolitik

Chirurgie auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit

Der Gesundheitssektor befindet sich in einem Dilemma: Auf der einen Seite widmet er sich der Versorgung kranker Menschen – einer Aufgabe, die durch den Klimawandel immer umfangreicher werden wird (1). Andererseits trägt er selbst nicht unerheblich zur Erderwärmung bei: Schätzungen zufolge ist der Gesundheitssektor für mehr als 5% der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich.(2) Hier müssten alle Einsparpotenziale genutzt werden, so die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) – auch außerhalb der unmittelbaren Krankenversorgung. Laut einer Analyse des britischen National Health Services stammen rund 60% der Treibhausgasemissionen aus den Lieferketten(3), betreffen also auch die zuliefernden Betriebe. Um gemeinsam Lösungen für mehr Klimafreundlichkeit zu erarbeiten, will die DGCH einen runden Tisch mit Vertretern der Industrie einberufen.
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Gesundheitspolitik

Hilfsmittel-Regelungen: BVMed für Stärkung der Qualitätsaspekte und gegen Ausschreibungen

In der Diskussion um gesetzliche Anpassungen bei den Hilfsmittel-Regelungen positioniert sich der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) klar für eine Ausweitung von Qualitätsaspekten und gegen die Wiedereinführung von Ausschreibungen, wie sie vom GKV-Spitzenverband gefordert wurde. Der BVMed vertritt im Hilfsmittel- und Homecare-Bereich sowohl die Hersteller- als auch die Leistungserbringer-Seite. „Es ist gut und wichtig, dass wir weitere Anpassungen zur Vermeidung von Fehlentwicklungen in der Hilfsmittel-Versorgung diskutieren. Ausschreibungen sind dabei aber keine Option mehr, sondern aus gutem Grund abgeschafft worden. Wir sollten die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen“, kommentiert BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Dr. Marc-Pierre Möll die aktuelle Diskussion.
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Gesundheitspolitik

VDAB zu geplanten Protesten: Verdi für Ende der flächendeckenden Versorgung

Anlässlich der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) am 5. Juli 2023 in Friedrichshafen fordert Verdi mit der Abschaffung des privaten Unternehmertums unter dem Motto „Kein Weg zu weit für gute Pflege“ das Ende der flächendeckenden Versorgung. Unter dem Deckmantel, man wolle gemeinsam für Verbesserungen einstehen, wird gefordert, die Kommerzialisierung, Deregulierung und Privatisierung zu überwinden.
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Gesundheitspolitik

DGOU: Lauterbach plant Krankenhausreform ohne Berücksichtigung der speziellen Unfallchirurgie

Orthopäden und Unfallchirurgen sind fassungslos: In den aktuellen Plänen der Bundesregierung zur Krankenhausreform soll die spezielle Traumatologie nicht berücksichtig werden – trotz der hohen Zahl stationärer Behandlungen nach Unfällen. Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) verweist deshalb auf ihre erfolgreichen Strukturen der Qualitätsinitiative TraumaNetzwerk DGU®, mit denen es gelungen ist, die Sterblichkeit nach schweren Unfällen zu senken und fordert deren Einbettung. Um auch in Zukunft die Schwer- und Mehrfachverletzten auf Spitzenniveau behandeln zu können, bedarf es einer zusätzlichen Leistungsgruppe „Spezielle Traumatologie“ im Bereich Orthopädie und Unfallchirurgie. „Ein Schulkind, das durch ein Auto schwerverletzt wird, muss genauso hochkompetent behandelt werden wie ein älterer Mensch mit Oberschenkelhalsbruch. Die Versorgung muss schnell, wohnortnah und auf höchstem medizinischen Niveau erfolgen. Denn es hängt entscheidend von der Qualität der unfallchirurgischen Behandlung ab, ob ein Mensch wieder in sein normales Leben zurückfindet oder dauerhaft von Schmerzen, Bewegungseinschränkung und Berufsunfähigkeit geplagt wird“, sagt der stellvertretende DGOU-Präsident Prof. Dr. Steffen Ruchholtz.
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Medizin

Hämophilie A und B: Zulassungsrelevante Daten zu Marstacimab

Die zulassungsrelevante Phase-III-Studie BASIS (NCT03938792) zu Marstacimab hat ihre primären Endpunkte erreicht und eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Wirksamkeit gezeigt. Marstacimab ist ein neuartiger, in der Erprobung befindlicher Antikörper gegen den Tissue Factor Pathway Inhibitor (Anti-TFPI), der zur Behandlung der Hämophilie A oder B bei Patienten ohne Hemmkörper gegen Faktor VIII (FVIII) oder Faktor IX (FIX) untersucht wird. In der Studie wurde Marstacimab wöchentlich in einer fixen Dosierung (körpergewichtsunabhängig) als subkutane 300 mg Initialdosis, gefolgt von einer einmal wöchentlichen 150 mg Erhaltungsdosis, verabreicht (1, 2).
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Gesundheitspolitik

Prozesse gegen Impfstoffhersteller BioNTech und AstraZeneca beginnen

Gleich zwei Gerichte beschäftigen sich ab Montag mit Schadenersatzklagen gegen Hersteller von Corona-Impfstoffen. Das Landgericht im baden-württembergischen Rottweil (13.30 Uhr) verhandelt die Klage eines 58-Jährigen wegen eines gesundheitlichen Schadens, den dieser auf eine Corona-Impfung von BioNTech zurückführt. Der Mann wirft dem Pharmakonzern vor, dass er infolge der Corona-Impfung unter einer massiven Sehkraft-Verschlechterung auf dem rechten Auge leide. Er verlangt 150.000 Euro Schmerzensgeld. Zudem soll festgestellt werden, dass BioNTech zum Ersatz von möglichen materiellen Schäden verpflichtet wird.
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Gesundheitspolitik

Stiftung Patientenschutz gegen Verschieben von Sterbehilfe-Entscheid

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat sich gegen ein Verschieben der vorgesehenen Parlamentsabstimmung zur Sterbehilfe gewandt. Es sei richtig und wichtig, dass der Bundestag jetzt über eine mögliche gesetzliche Regelung der Suizidbeihilfe entscheide, sagte Vorstand Eugen Brysch. „Eine Verschiebung wird keine neuen Erkenntnisse für die Bundestagsabgeordneten bringen. Denn im Kern hat jedes Mitglied abzuwägen, ob die vorgesehenen Pflichtberatungen die Selbstbestimmung der Sterbewilligen schützen können.“
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Gesundheitspolitik

Lauterbach erwartet Einigung auf Klinik-Eckpunkte bis 10. Juli

Im Ringen um eine Neuaufstellung der Kliniken baut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach trotz weiter strittiger Fragen auf eine baldige Verständigung mit den Ländern. Man sei viel weiter gekommen, sagte der SPD-Politiker nach gemeinsamen Beratungen am Donnerstag in Berlin. „Es sind noch ein paar Punkte offen, aber in den wichtigsten Punkten sehe ich doch mehr Gemeinsamkeit als Konflikt.“ Vorgesehen seien nun noch weitere Gespräche bei der Gesundheitsministerkonferenz in der kommenden Woche und dann eine abschließende Runde am 10. Juli auch mit den Koalitionsfraktionen.
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Medizin

CLL: Langzeit-Follow-up-Daten zu Venetoclax-Kombinationen

Im Rahmen des 28. Kongresses der European Hematology Association (EHA) wurden kürzlich die Ergebnisse der 6-Jahres-Analyse der Phase-III-Studie CLL14 (1) der Deutschen CLL Studiengruppe (DCLLSG) sowie der 7-Jahres-Analyse der Phase-III-Studie MURANO (2) vorgestellt. Die Studiendaten untermauern einmal mehr die Langzeit-Wirksamkeit und Sicherheit einer zielgerichteten, zeitlich begrenzten Therapie mit dem BCL-2-Inhibitor Venetoclax in verschiedenen Behandlungslinien der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL).
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DLBCL

DLBCL: Loncastuximab tesirin führt selbst bei stark vorbehandelten Patient:innen zu hohen Ansprechraten

Nach Jahrzehnten Frustration bei der Behandlung von DLBCL-Patient:innen mit Chemotherapie konnte mit der Einführung von Rituximab erstmals ein deutlicher Therapiefortschritt verzeichnet werden. Aber sowohl im Hinblick auf die Erstlinientherapie als auch später bei den rezidivierten/refraktären (r/r) DLBCL sind weitere Verbesserungen nötig, so die Expert:innen während des EHA 2023. Denn ca. ein Drittel der DLBCL-Patient:innen sind mit R-CHOP in der Erstlinie nicht geheilt und die Therapieergebnisse verschlechtern sich in jeder weiteren Linie.
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Gesundheitspolitik

Wichtige Maßnahmen zur Sicherung der Versorgung mit Krebsmedikamenten

Der Bundestag hat das Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) verabschiedet. Es enthält unter anderem eine verlängerte Bevorratungspflicht für patentfreie Krebsmedikamente und ein Frühwarnsystem für Lieferengpässe. Fachgesellschaften, die sich mit der Erforschung von Krebskrankheiten und der Krebsversorgung beschäftigen, und die Organisationen der Krebs-Selbsthilfe begrüßen die Maßnahmen. Sie können Versorgungsengpässe verhindern und das Vertrauen der Krebspatientinnen und -patienten in die Sicherheit der Arzneimittelversorgung stärken.
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Gesundheitspolitik

Bundesärztekammer warnt vor übereiltem Beschluss zur Sterbehilfe

Die Bundesärztekammer hat vor einem übereilten Beschluss gesetzlicher Regelungen zur Sterbehilfe in Deutschland gewarnt. Eine in der letzten Sitzungswoche vor der Sommerpause im Bundestag vorgesehene Entscheidung nach 90-minütiger Debatte sei einem Thema von derartiger Tragweite völlig unangemessen, sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt in Berlin. „Wir sehen überhaupt keine Eilbedürftigkeit und überhaupt keine Notwendigkeit, das jetzt in Hektik zu tun.“ Insbesondere der Entwurf einer Gruppe um die Abgeordneten Katrin Helling-Plahr (FDP) und Renate Künast (Grüne) werde der Komplexität des Themas nicht gerecht und würde „einer gesellschaftlichen Normalisierung des Suizides Vorschub leisten“.
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Gesundheitspolitik

Urologen fürchten Abschaffung der niedergelassenen Fachärzt:innen

Die niedergelassenen Urologen aus Nordrhein-Westfalen rechen mit der Politik von Gesundheitsminister Lauterbach ab: Sie werfen ihm vor, die Meinung der niedergelassenen Fachärzte zu ignorieren und ihnen nur eine Pseudoteilhabe zu ermöglichen. Sie sehen in den aktuellen Entscheidungen und Äußerungen des Ministers zudem einen Politikstil, der den Umbau der ärztlichen Versorgung hin zur fachärztlichen Behandlung an Kliniken forciert. Diese Abschaffung der niedergelassenen Fachärzte würde zudem noch mit Geld aus derzeit ambulanten Töpfen bezahlt.
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