News | Beiträge ab Seite 23
Gesundheitspolitik
Scholz für Bürgerrat zur Corona-Aufarbeitung
Bundeskanzler Olaf Scholz befürwortet eine Aufarbeitung der Corona-Politik in Deutschland. Am sympathischsten sei ihm der Vorschlag, Bürgerräte sich damit beschäftigen zu lassen, sagte der SPD-Politiker im Sommerinterview der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“ am 23. Juni. Dann seien nicht nur Experten und Abgeordnete dabei, sondern auch Bürgerinnen und Bürger. „Das finde ich nicht schlecht.“ Als „gutes Experiment“ des Bundestags habe das schon einmal geklappt.
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Gesundheitspolitik
EU-Staaten wollen sich stärker für Kampf gegen Krebs einsetzen
Die EU-Staaten setzen sich als Ziel, den Kampf gegen Krebs zu verstärken. Man empfehle, sich für mehr Impfungen gegen Viren, die bestimmte Krebsarten auslösen können, einzusetzen, teilten die Länder am 21. Juni in Luxemburg mit.
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Gesundheitspolitik
Flexiblere Vorgaben für Apotheken geplant
Für Apotheken sollen nach Plänen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) flexiblere Vorgaben kommen, um das Netz für die Patienten vor allem in ländlichen Regionen zu erhalten. „Es besteht Handlungsbedarf, um die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln mittel- und langfristig weiterhin zu sichern“, heißt es in einem Referentenentwurf des Ministeriums für ein Gesetz. Es soll Anforderungen etwa an Zweigstellen, Öffnungszeiten und die Anwesenheit von Apothekerinnen und Apothekern lockern und neue digitale Lösungen ermöglichen.
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PNH
PNH: Oraler Komplement-Inhibitor Iptacopan kann Fatigue lindern
Patient:innen mit paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie (PNH) erwarten heute von einem Medikament, nicht nur dass es den Hämoglobin (Hb)-Wert normalisiert, die Retikulozyten-Zahl verringert sowie das Laktatdehydrogenase (LDH)-Level abschwächt, sondern auch, dass es die Fatigue verbessert, so PD Dr. Jens Panse, Aachen, anlässlich des EHA 2024 in Madrid.
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Gesundheitspolitik
KVBB: ePA könnte Praxen ans Limit bringen
Die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) warnt vor erheblichen Herausforderungen für die Praxen, wenn ab Januar 2025 die elektronische Patientenakte (ePA) für alle gesetzlich Versicherten eingeführt wird.
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Gesundheitspolitik
Neue Initiative für Organspende-Reform im Bundestag
Im Ringen um mehr Organspenden in Deutschland kommt ein neuer Anlauf im Bundestag für eine grundlegende Reform der Spenderegeln in Sicht. Eine fraktionsübergreifende Abgeordnetengruppe will an diesem Montag (24. Juni) einen Antrag für die „Einführung einer Widerspruchsregelung“ vorstellen, wie aus der Ankündigung des Termins von Donnerstag hervorgeht. Dies zielt darauf ab, dass zunächst alle als Spender gelten – außer, man widerspricht. Derzeit sind Organentnahmen nur mit ausdrücklicher Zustimmung erlaubt. Ein erster Anlauf für eine Widerspruchslösung war 2020 in einer Abstimmung ohne Fraktionsvorgaben im Bundestag gescheitert.
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Gesundheitspolitik
DKG zum Lieferengpass von Spüllösungen
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) warnt vor spürbaren Versorgungseinschränkungen aufgrund von Lieferengpässen bei einer für Operationen notwendigen Spüllösung. Betroffen sind insbesondere urologische Behandlungen. Laut einer Abfrage unter den Krankenhäusern gibt es keinen Mehrbedarf, der die Lieferengpässe verursacht haben könnte. Ein Ersatzprodukt gibt es nicht. Durch das Fehlen dieser unentbehrlichen Spüllösung wird sich kurz- bis mittelfristig die Versorgungslage deutlich verschärfen, mit spürbaren Folgen für die Kliniken aber vor allem für Patientinnen und Patienten.
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Gesundheitspolitik
Klinik-Atlas soll verständlicher werden – Update in wenigen Tagen
Das neue staatliche Vergleichsportal zu den Kliniken in Deutschland, der sogenannte Klinik-Atlas, soll verständlicher und übersichtlicher werden. „Wir unterziehen den Klinik-Atlas einem umfassenden Update, machen ihn für Patientinnen und Patienten sehr viel leichter verständlich“, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach der „Rheinischen Post“. Statt wie bisher für 23.000 verschiedene Eingriffe solle die neue Version „zunächst für die 20 wichtigsten Eingriffe zeigen, wie gut welches Haus hier ist“. Dazu sollten Gruppen von Krankheiten zusammengefasst werden.
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MDS
EHA: Vitamin C-Supplementierung verbessert OS bei MDS und CCUS in Phase-II-Studie
In der Phase-II-Studie EVI-2, in der eine Vitamin C-Supplementierung bei Patient:innen mit Myelodysplastischen Neoplasien (MDS) bzw. klonalen Zytopenie unklarer Herkunft (CCUS) untersucht wurde, war der primärer Endpunkt (Variant-Allelfrequenz) nicht signifikant und möglicherweise nicht geeignet, jedoch verbesserte sich das Gesamtüberleben (OS) signifikant gegenüber Placebo. Die Ergebnisse präsentierte Stine U. Mikkelsen von der Universität Kopenhagen als Late Breaking Abstract auf dem EHA 2024 (1).
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Gesundheitspolitik
„Gesundes-Herz-Gesetz“ – Checks sollen Erkrankungen vorbeugen
Kinder, Jugendliche und Erwachsene sollen sich künftig regelmäßig Untersuchungen des Herzens unterziehen, um etwa Fettstoffwechsel-Störungen zu erkennen und vorzubeugen. Das sieht ein neues Präventionsgesetz von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor. Der Referentenentwurf ging Ministeriumskreisen zufolge am 14. Juni in die Ressortabstimmung. Angepeilt ist ein Inkrafttreten im 3. Quartal 2025. Der Entwurf liegt der Deutschen Presse-Agentur vor, zuerst hatte die „Bild am Sonntag“ berichtet.
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AML
EHA: Quizartinib mindert Lebensqualität bei FLT3-ITD AML nicht
Seit November 2023 ist der FLT3-Inhibitor Quizartinib zur Therapie von Patient:innen mit neu diagnostizierter akuter myeloischer Leukämie (AML) verfügbar, die FLT3-ITD-positiv sind. In der Zulassungsstudie QuANTUM-First hatte Quizartinib in Kombination mit der Standard-Cytarabin- und Anthrazyklin-Induktion, der Standard-Cytarabin-Konsolidierung (die eine allogene Stammzelltransplantation (alloSCT) beinhalten konnte) und der Fortsetzung als Monotherapie nach der Konsolidierung das Gesamtüberleben (OS) der Erkrankten gegenüber der Standardtherapie plus Placebo signifikant verbessert (1). Dabei hatte der Tyrosinkinase-Inhibitor keinen negativen Einfluss auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität (HRQoL), wie auf dem Kongress der European Hematology Association (EHA) 2024 vorgestellte Patient Reported Outcomes (PRO) nun zeigten (2).
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Sichelzellkrankheit
EHA: Potenzial für funktionelle Heilung von Sichelzellanämie – neue Daten zu Exa-cel
Exagamglogen autotemcel (Exa-cel) ist die erste auf der CRISPR/Cas9-Technologie basierende humanmedizinische Gentherapie. Während der EHA-Tagung 2024 wurde eine Studie vorgestellt, in der die längerfristige Wirksamkeit und Sicherheit von Patient:innen mit Sichelzellanämie (SCD) untersucht wurde, die mit dem Arzneimittel behandelt worden waren – mit vielverprechenden Ergebnissen (1).
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CML
EHA: Intermittierende Dosierung von Dasatinib bei CML nicht unterlegen
Dasatinib (DA) erzielt bei chronischer myeloischer Leukämie (CML) eine gute Remissionsrate, jedoch kommt es in 10-30% der Fälle bei den Patient:innen zu einem Pleuraerguss (1, 2). Bei einer Unterbrechung der DA-Behandlung über das Wochenende (5+2) war gegenüber der standard of care (SOC) (7x) die Wirksamkeit nach 24 Monaten nicht unterlegen, zudem war die Pleura- und Herzergussrate in der Erstlinienbehandlung geringer. Prof. Dr. Paul La Rosée, Villingen, präsentierte die finalen Ergebnisse der Phase-III-Studie DasaHIT im Rahmen der EHA-Tagung (1).
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Multiples Myelom
EHA: Belantamab-Mafodotin + Pd verbessert PFS gegenüber Standard bei RRMM signifikant
Die Addition des Antikörper-Wirkstoff-Konjugats (ADC) Belantamab-Mafodotin (Belamaf) zu Pomalidomid und Dexamethason (BPd) verbesserte bei Erkrankten mit rezidiviertem oder refraktärem Multiplen Myelom (RRMM) gegenüber dem derzeitigen Standard Bortezomib + Pd (PVd) das progressionsfreie Überleben (PFS) signifikant und klinisch relevant. Das Risiko für Progression oder Tod wurde unter der neuen Kombination im Vergleich zum Therapiestandard fast halbiert (HR=0,52). Das zeigen die Interimsdaten der noch laufenden Phase-III-Studie DREAMM-8, die Prof. Dr. Meletios Dimopoulos, Athen, Griechenland, im Rahmen des Jahreskongresses der European Hematology Association (EHA) 2024 präsentierte (1). Die Daten werden möglicherweise in absehbarer Zeit den Therapiestandard verändern.
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Hämophilie
EHA: Reduktion von Blutungen mit Antikörper Marstacimab bei Hämophilie
Bei Erkrankten mit der X-chromosomal-rezessiv vererbten Erkrankung Hämophilie A (HA) und Hämophilie B (HB) ist die Blutgerinnung durch Fehlen der Gerinnungsfaktoren VIII (FVIII) bzw. IX (FIX) gestört, sodass es zu wiederholten Blutungsepisoden kommt. Goldstandard der Hämophilie-Therapie ist die regelmäßige, blutungsverhütende Dauerbehandlung (Prophylaxe) mit der Infusion von plasmatisch oder rekombinant hergestellten Faktorpräparaten. Nun zeigen aktuelle Daten einer Phase-III-Studie (1) und einer daran anschließenden offenen Extensionsstudie (2), dass mit dem Antikörper Marstacimab, das Blutungsrisiko bei Erkrankten mit schwerer HA und HB, die keine Hemmkörper gegen FVIII und FIX gebildet haben, deutlich und anhaltend reduziert werden kann – dabei muss der Antikörper nur 1x wöchentlich subkutan appliziert werden. Dr. Shamzah Kazani, Cambridge, MA, USA, stellte die Ergebnisse der Extensionsphase bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2024 vor (2).
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Thalassämie
EHA: Mitapivat verbessert Hb-Ansprechen und Fatigue bei nicht transfusionsabhängiger α- und β-Thalassämie
Thalassämien sind vererbte Hämoglobinopathien, bei denen die Produktion des normalen Hämoglobins aufgrund einer reduzierten oder fehlenden Globinkettensynthese gestört ist. Gemeinsam ist diesen Erkrankungen Zellschäden-verursachender oxidativer Stress, der aufgrund einer verminderten ATP-Produktion in den erythroiden Vorläuferzellen nicht wirksam bekämpft werden kann. Ein neuer Ansatz besteht darin, die Pathogenese der Erkrankung zu modulieren, indem die ATP-Produktion durch Mitapivat, einen Aktivator der Pyruvatkinase, angekurbelt wird. Ein erfolgreicher Ansatz, wie die voraussichtlich praxisverändernden Daten der Phase-III-Studie ENERGIZE zeigen, die Prof. Dr. Ali Taher, Beirut, Libanon, bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2024 präsentierte (1).
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Seltene Leukämien
EHA: ATRA/ATO auch bald Standard bei Hochrisiko-Patient:innen mit akuter Promyelozyten-Leukämie?
Die akute Promyelozyten-Leukämie (APL) ist die akute Leukämie mit den mit Abstand höchsten Heilungsraten – bei Patient:innen mit niedrigem oder intermediärem Risiko sogar ohne Chemotherapie. Die Kombination aus All-trans-Retinsäure (ATRA) und Arsentrioxid (ATO) stellt hier mittlerweile den akzeptierten Erstlinienstandard dar. Sie wurde nun auch erstmals bei Patient:innen mit hohem Risiko randomisiert gegen den bisherigen Standard aus ATRA und einer Idarubicin-Chemotherapie (AIDA) getestet. Die Ergebnisse dieser APOLLO-Studie konnte Uwe Platzbecker, Leipzig, in der Plenarsitzung der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) in Madrid vorstellen (1).
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CML
EHA: TKI der STAMP-Klasse Asciminib ist klassischen TKI in puncto Wirksamkeit und Verträglichkeit bei CML-CP in der Firstline überlegen
Seit August 2022 ist Asciminib als bislang einziger zugelassener Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) der STAMP (specifically targeting the ABL myristoyl pocket)-Klasse zur Behandlung erwachsener Patient:innen mit Philadelphia-Chromosom-positiver CML in der chronischen Phase (PhChr+ CML-CP) nach mindestens 2 TKI zugelassen, basierend auf den Daten der Phase-III-Studie ASCEMBL (1, 2). Nun wurde der Inhibitor in der Phase-III-Studie ASC4FIRST auch im Erstliniensetting bei Erkrankten mit neu diagnostizierter CML gegenüber Standard-Erstlinien-TKI klinisch geprüft. Prof. Andreas Hochhaus, Jena, präsentierte die mit Spannung erwarteten Daten bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2024. Sie zeigen ein signifikant überlegenes gutes molekulares Ansprechen (MMR) und frühe, tiefe Remissionen unter Asciminib bei gleichzeitig guter Verträglichkeit (3).
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CLL
EHA: Wie die TP53-Mutationslandschaft sich auf die CLL-Prognose auswirkt
Mutationen im Tumorsuppressor-Gen TP53 treten bei Krebserkrankungen in 5–50 % der Fälle auf und begünstigen Progression und Therapieresistenz. Bei der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) ist ein negativer Einfluss von TP53-Alterationen auf Ansprechen und Überleben seit Langem bekannt, aber wie sich etwa verschiedene Mutationen, die Größe des betroffenen Klons oder Ko-Mutationen in anderen Genen unter verschiedenen Formen der Therapie auswirken, war bislang unklar. Die Deutsche CLL-Studiengruppe analysierte daher erstmals die TP53-Mutationslandschaft bei mehr als 10.000 Patient:innen, die in den letzten Jahrzehnten in zahlreichen ihrer klinischen Studien behandelt worden waren, und Consuela Bertossi, Ulm, stellte die Resultate in der Plenarsitzung der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) in Madrid vor.
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MPN
EHA: Pelabresib/Ruxolitinib toppt Ruxolitinib + Placebo hinsichtlich aller Krankheitszeichen der Myelofibrose
Die Myelofibrose (MF) ist eine seltene, mit deutlich verkürztem Überleben assoziierte hämatopoetische Stammzellneoplasie, die mit Knochenmarkfibrose (BMF), Anämie, Splenomegalie und MF-assoziierten Symptomen assoziiert ist (1). Aktuelle Studiendaten der Phase-III-Studie MANIFEST-2 bei JAK-Inhibitor-naiven Erkrankten zeigen, dass eine Kombinationstherapie mit dem BET-Inhibitor Pelabresib und dem JAK-Inhibitor Ruxolitinib gegenüber Ruxolitinib (plus Placebo), dem derzeitigen Therapiestandard, die Splenomegalie signifikant und die anderen MF-Krankheitszeichen zumindest trendmäßig verbesserte. Die Studiendaten, die eine mögliche Veränderung des Behandlungsstandards der MF nahelegen, stellte Dr. Raajit K. Rampal, New York, NY, USA, bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2024 vor (2).
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