Journal Hämatologie

Hämophilie | Beiträge ab Seite 2

Überblick

Hämophilie

Die Hämophilie oder auch Bluterkrankheit genannt ist eine Blutgerinnungsstörung, die hauptsächlich Männer betrifft. Die Lebenserwartung bei unbehandelter Hämophilie lag noch Mitte des vorigen Jahrhunderts bei unter 20 Jahren. Dank vielfältiger Behandlungs- und vor allem Prophylaxemöglichkeiten wird inzwischen mit einer nahezu normalen Lebensdauer gerechnet. Besondere Aufmerksamkeit bekommen derzeit zwei neue Antikörper für die Routineprophylaxe: Marstacimab und Concizumab. Sie adressieren den Tissue Factor Pathway Inhibitor (TFPI) und verfolgen damit ein neues Wirkprinzip [1, 4-6]. Die seit Kurzem auch in der EU zugelassenen Substanzen können die Hämostase verbessern und als Fertigpen die Prophylaxe erleichtern [1].
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Hämophilie

EHA: Reduktion von Blutungen mit Antikörper Marstacimab bei Hämophilie

Bei Erkrankten mit der X-chromosomal-rezessiv vererbten Erkrankung Hämophilie A (HA) und Hämophilie B (HB) ist die Blutgerinnung durch Fehlen der Gerinnungsfaktoren VIII (FVIII) bzw. IX (FIX) gestört, sodass es zu wiederholten Blutungsepisoden kommt. Goldstandard der Hämophilie-Therapie ist die regelmäßige, blutungsverhütende Dauerbehandlung (Prophylaxe) mit der Infusion von plasmatisch oder rekombinant hergestellten Faktorpräparaten. Nun zeigen aktuelle Daten einer Phase-III-Studie (1) und einer daran anschließenden offenen Extensionsstudie (2), dass mit dem Antikörper Marstacimab, das Blutungsrisiko bei Erkrankten mit schwerer HA und HB, die keine Hemmkörper gegen FVIII und FIX gebildet haben, deutlich und anhaltend reduziert werden kann – dabei muss der Antikörper nur 1x wöchentlich subkutan appliziert werden. Dr. Shamzah Kazani, Cambridge, MA, USA, stellte die Ergebnisse der Extensionsphase bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2024 vor (2).
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Medizin

Hämophilie A: Zulassungsempfehlung für Efanesoctocog alfa

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat ein positives Votum für die Zulassung von Efanesoctocog alfa zur Behandlung und Vorbeugung von Blutungen sowie zum perioperativen Management bei Hämophilie A erteilt. Efanesoctocog alfa ist eine Faktor-VIII-Ersatztherapie für Patient:innen jeden Alters und Schweregrades und ist einmal wöchentlich anzuwenden. Das positive CHMP-Votum wird nun der Europäischen Kommission zur Entscheidung über die Marktzulassung vorgelegt.
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Medizin

Hämophilie A: Neue evidenzbasierte Entscheidungshilfe für Patient:innen und Angehörige

Die erste deutschsprachige Entscheidungshilfe für Patient:innen mit Hämophilie A und deren Angehörige steht ab sofort kostenfrei online zur Verfügung. Das evidenzbasierte Tool bietet laienverständliche Informationen und motiviert Betroffene, sich aktiv in Behandlungsentscheidungen einzubringen. Dies kann die Arzt-Patienten-Kommunikation während des Behandlungsprozesses fördern.
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Medizin

Hämophilie A: Preisgeld der Initiative „Faktor.Leben.“

Bayer ruft mit dem Jubiläumsspendenprogramm „Faktor.Leben. 30 Jahre gemeinsam für ein besseres Leben mit Hämophilie“ eine Initiative ins Leben, die Ideen und Projekte zur Förderung von innovativen und multidisziplinären Therapiekonzepten bei Hämophilie A-Patient:innen würdigt und sichtbar macht. Ab sofort können sich Hämophilie-Zentren, Kliniken, Praxen und weitere Einrichtungen im Bereich der Hämophilie für das Spendenprogramm in Höhe von insgesamt 100.000 Euro bewerben. Das Preisgeld wird auf 3 bis 4 Projekte verteilt. Bewerbungsschluss ist der 15. März 2024. Die Bekanntgabe der Preisträger:innen erfolgt zum Welthämophilietag 2024.
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Medizin

Neue Umfrage zur Schmerztherapie in der Hämophilie

Bayer führt in Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft Hämophiler e.V. (IGH) und der Deutschen Hämophilie Gesellschaft (DHG) eine umfassende Umfrage zum Thema „Schmerztherapie in der Hämophilie“ durch. Ziel der Befragung ist es, detaillierte Informationen darüber zu sammeln, welche Schmerztherapien bei Menschen mit Hämophilie angewendet und von welchen Ärzt:innen diese durchgeführt werden. Die gewonnenen Ergebnisse sollen dazu dienen, gezielt Maßnahmen zur Verbesserung der Schmerztherapie in dieser Patientengruppe zu entwickeln. Im Jahr 2012 hat erstmals eine solche Umfrage stattgefunden und wertvolle Einblicke in die Praxis generiert.
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Medizin

Deutliche Reduktion von Blutungen unter Marstacimab bei Hämophilie A und B

Auf dem Kongress der American Society of Hematology (ASH) 2023 wurden die Ergebnisse der zulassungsrelevanten klinischen Phase-III-Studie BASIS vorgestellt. In der Studie wird Marstacimab zur Behandlung von Patient:innen mit schwerer Hämophilie A und mittelschwerer bis schwerer Hämophilie B ohne Inhibitoren für Faktor VIII (FVIII) oder Faktor IX (FIX) untersucht. Die Daten der BASIS-Studie zeigten eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Wirksamkeit in Bezug auf die annualisierte Blutungsrate (ABR).
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Medizin

Hämophilie A und B: Zulassungsrelevante Daten zu Marstacimab

Die zulassungsrelevante Phase-III-Studie BASIS (NCT03938792) zu Marstacimab hat ihre primären Endpunkte erreicht und eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Wirksamkeit gezeigt. Marstacimab ist ein neuartiger, in der Erprobung befindlicher Antikörper gegen den Tissue Factor Pathway Inhibitor (Anti-TFPI), der zur Behandlung der Hämophilie A oder B bei Patienten ohne Hemmkörper gegen Faktor VIII (FVIII) oder Faktor IX (FIX) untersucht wird. In der Studie wurde Marstacimab wöchentlich in einer fixen Dosierung (körpergewichtsunabhängig) als subkutane 300 mg Initialdosis, gefolgt von einer einmal wöchentlichen 150 mg Erhaltungsdosis, verabreicht (1, 2).
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Medizin

Real-World-Daten eröffnen neue Chancen in der Therapie von Blutgerinnungsstörungen

Auf einem Symposium anlässlich der GTH (Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung)-Jahrestagung stellten Expert:innen die Bedeutung von Real-World-Daten (RWD) für die Behandlung von Blutgerinnungsstörungen anhand verschiedener Beispiele vor. So führten u.a. Real-World-Daten zur Zulassung des rekombinanten Faktors VIIa (rFVIIa) bei schwerer postpartaler Hämorrhagie (sPPH) und zur Aufnahme der neuen Zulassung in die Leitlinien (1-6). Für Patient:innen mit Hämophilie B bestätigte die Analyse der Daten eines kanadischen Registers eine verbesserte Blutungskontrolle nach der Umstellung der Faktor-IX (FIX)-Prophylaxe auf den langwirksamen rFIX (7, 8). Zur Beurteilung des Therapieerfolgs ist nicht nur die Blutungskontrolle, sondern auch die Gelenkgesundheit wichtig. Mit der Real-World-Studie pathfinderReal bei Patient:innen mit Hämophilie A sollen nun die Auswirkungen der Prophylaxe mit dem langwirksamen rFVIII (9) auf die Gelenkgesundheit evaluiert werden.
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Hämophilie

Prophylaxe mit Emicizumab jetzt auch bei moderater Hämophilie A

Bislang erhalten überwiegend Patient:innen mit einer schweren Hämophilie eine prophylaktische Behandlung. Im Februar 2023 wurde die Zulassung für Emicizumab auf die moderate Hämophilie mit schwerem Blutungsphänotyp erweitert. In der HAVEN 6-Studie mit Patient:innen mit überwiegend moderater Hämophilie kam es unter Prophylaxe mit Emicizumab zu einer Reduktion der Blutungsrate und zu einer effektiven Kontrolle der Blutungen.
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Medizin

Schmerzen bei Hämophilie: Diagnostik und Therapie

„Orchestrating Haemophilia“ überschrieb der Titel des Symposiums alle Beiträge zu aktuellen Aspekten der Hämophilie-Therapie. Neben einem optimalen Blutungsschutz stehen für Hämophilie-Patient:innen Gelenkschutz und eine Vermeidung oder Reduktion von Schmerzen im Fokus. Für Behandelnde und Therapeut:innen sind multidisziplinäre und multimodale Ansätze der Schlüssel zum Erfolg. Unter Vorsitz von Prof. Dr. Bettina Kemkes-Matthes, Gießen, referierten Dr. Katharina Holstein, Hamburg, Dr.  Johannes Horlemann, Kevelaer, und Prof. Dr. Dr. Thomas Hilberg, Wuppertal, zum Thema „Schmerz bei Hämophilie“. PD Dr. Dr. Christoph Königs, Frankfurt, stellte Real-World-Daten zu rFVIIIFc (rekombinanter Gerinnungsfaktor VIII-Fc) vor und abschließend zeigte PD Dr. Robert Klamroth, Berlin, neue Perspektiven in der Hämophilie A (HA)-Therapie auf.
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Gentherapie mit Fidanacogen Elaparvovec bei Hämophilie B

Die Phase-III-Studie BENEGENE-2 untersucht die Gentherapie Fidanacogen Elaparvovec zur Behandlung erwachsener Männer mit mittelschwerer bis schwerer Hämophilie B. Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt. Es konnte die Nicht-Unterlegenheit sowie die Überlegenheit hinsichtlich der jährlichen Blutungsrate (ABR) in Bezug auf alle Blutungen nach der Infusion von Fidanacogen Elaparvovec im Vergleich zur Prophylaxe mit Faktor IX (FIX) im Rahmen der Standardtherapie aus der Lead-In-Studie nachgewiesen werden.
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Hämophilie: nuklearmedizinische Behandlung verhindert Gelenkzerstörung

Hämophilie ist erblich. Insbesondere schwere Formen der Gerinnungsstörung lösen Blutungen in den Gelenken aus, die zu Entzündungen und Gelenkzerstörung führen, auch schon bei Kindern und Jugendlichen. Um dies zu verhindern, rät der Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner e.V. (BDN) zu einer frühzeitigen Radiosynoviorthese (RSO). Voraussetzung für die Therapie ist der Nachweis einer Entzündung der Gelenkinnenhaut durch Kernspintomographie oder Ultraschall oder beides. Hämophiliebehandelnde und Betroffene können sich an das RSO(Radiosynoviorthese)-Exzellenznetz e.V. wenden.
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