Journal Hämatologie
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Editorial

Kongress-News | ASCO

AML
ASCO 2025

AML: Studie untersucht reduzierte Cyclophosphamid-Dosis nach Transplantation

Die Prophylaxe der Graft-versus-Host-Erkrankung (GvHD) mittels posttransplantativem Cyclophosphamid (PTCy) ist ein etabliertes Verfahren, geht jedoch häufig mit erheblichen Nebenwirkungen einher. Auf der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2025 wurden nun erste Ergebnisse einer Studie vorgestellt, die eine reduzierte PTCy-Dosis bei Patient:innen mit akuter myeloischer Leukämie (AML) untersuchte [1].
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Medizin
ASCO 2025

Neu diagnostiziertes Multiples Myelom: Neue Daten zu Daratumumab-VRd vom ASCO

Neue Daten aus den beiden Phase-III-Studien PERSEUS und CEPHEUS zeigen, dass Daratumumab in subkutaner (SC) Formulierung in Kombination mit Bortezomib, Lenalidomid und Dexamethason (Daratumumab-VRd) bei Patient:innen mit neu diagnostiziertem multiplem Myelom (NDMM) unabhängig vom Transplantationsstatus eine anhaltende Negativität der minimalen Restkrankheit (MRD) sowie eine verbesserte langfristige progressionsfreie Überlebensrate (PFS) gezeigt hat [1, 2]. Die Ergebnisse wurden als mündliche Präsentationen auf dem Annual Meeting 2025 der American Society of Clinical Oncology (ASCO) vorgestellt.
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Kongress-News | ICML

Non-Hodgkin-Lymphom
DLBCL und CLL: Neue Studiendaten zu verschiedenen Therapieansätzen vorgestellt
ICML 2025

DLBCL und CLL: Neue Studiendaten zu verschiedenen Therapieansätzen vorgestellt

Auf der International Conference on Malignant Lymphomas (ICML) in Lugano wurden für das diffus-großzellige B-Zell-Lymphom (DLBCL) und die chronische lymphatische Leukämie (CLL) neue Therapieansätze vorgestellt. Im Fokus standen das Antikörper-Toxin-Konjugat Polatuzumab vedotin, der bispezifische Antikörper Glofitamab und eine neuartige Wirkstoffklasse: BTK-Degrader.
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Hodgkin-Lymphom
Neue Therapieoption beim rezidivierten/refraktären Hodgkin-Lymphom?
ICML 2025

Neue Therapieoption beim rezidivierten/refraktären Hodgkin-Lymphom?

Auf der International Conference on Malignant Lymphomas (ICML) 2025 in Lugano wurden neue Daten zur Phase-II-Studie LuminICE-203 vorgestellt: Ein neu entwickelter bispezifischer Antikörper zeigte in Kombination mit allogenen natürlichen Killerzellen aus Nabelschnur-Blut vielversprechende Wirksamkeit beim rezidivierten oder refraktären (r/r) Hodgkin-Lymphom, mit einer objektive Ansprechrate von 87,5%. Mehr als die Hälfte der Patient:innen erreichte eine Komplettremission. Die Therapie erwies sich zudem als gut verträglich und könnte künftig eine kosteneffiziente Alternative zu bisherigen Zelltherapien darstellen.
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Kongress-News | EHA

Mantelzelllymphom
Ermutigende Wirksamkeit von Pirtobrutinib in Kombination mit Glofitamab beim r/r MCL nach BTKi-Vortherapie
EHA 2025

Ermutigende Wirksamkeit von Pirtobrutinib in Kombination mit Glofitamab beim r/r MCL nach BTKi-Vortherapie

Die laufende Phase-II-Studie GoldiLox untersucht bei Erkrankten mit rezidiviertem/refraktärem Mantelzell-Lymphom (r/r MCL), die mit einem kovalenten Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor (BTKi) vorbehandelt waren, verschiedene Dosierungsstrategien der Kombination aus dem nicht-kovalenten (reversiblen) BTKi Pirtobrutinib und dem CD20xCD3 T-Zell-Engager Glofitamab. Positive Interimsdaten der ersten 16 Patient:innen der Studie wurden beim Jahreskongress der European Hematology Association (EHA) 2025 vorgestellt [1].
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ITP
Neuer Anti-CD38-Antikörper zeigt in Phase-II-Studie hohe Wirksamkeit bei vorbehandelter ITP
EHA 2025

Neuer Anti-CD38-Antikörper zeigt in Phase-II-Studie hohe Wirksamkeit bei vorbehandelter ITP

Der in klinischer Entwicklung befindliche Anti-CD38-Antikörper CM313 erhöht bei Erkrankten mit persistierender oder chronischer Immunthrombozytopenie (ITP), bei denen nach initialem Ansprechen auf eine Standard-Erstlinienbehandlung die Kortikosteroidtherapie versagt hatte oder ein Rückfall aufgetreten war, schnell und nachhaltig die Thrombozytenspiegel im Blut – bei guter Verträglichkeit. Das sind die Ergebnisse einer randomisierten, placebokontrollierten Phase-II-Studie aus China, deren Daten als Late Breaking Abstract bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 vorgestellt wurden [1].
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CLL
Venetoclax-Resistenz bei CLL: neuer PROTAC weckt Hoffnungen
EHA 2025

CLL: Transkriptionelle Umprogrammierung im Apoptose-Signalnetzwerk bei Venetoclax-Resistenz

Die Therapielandschaft bei der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) wird durch zielgerichtete Substanzen wie Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitoren (BTKi) und BCL2-Inhibitoren wie Venetoclax geprägt. Für Hochrisiko-Patient:innen, die Resistenzen gegen beide Substanzklassen aufweisen, besteht ein hoher Bedarf an neuen Therapieoptionen. US-amerikanische Forschende unter Federführung des MD Anderson Cancer Centers in Houston, TX, USA, spürten die genetischen Veränderungen auf, die mit der Resistenzentwicklung gegen Venetoclax bei der doppelt-resistenten CLL assoziiert waren, und lieferten präklinische Daten zu einem neuen Inhibitor aus der Substanzklasse der PROTAC (Proteolysis-Targeting Chimeras), der diese Veränderungen auf Proteinebene gezielt adressiert. Die spannenden Daten wurden als Late Breaking Abstract bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 vorgestellt [1].
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GvHD
Anti-CD25-Antikörper reduziert GVHD und Mukositis nach Stammzelltransplantation
EHA 2025

Anti-CD25-Antikörper reduziert GVHD und Mukositis nach Stammzelltransplantation

Methotrexat (MTX) stellt bislang einen zentralen Baustein in der Prophylaxe der Graft-versus-Host-Erkrankung (GVHD) nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation (HSCT) dar. Die Anwendung von MTX ist jedoch mit unerwünschten Nebenwirkungen wie einer verzögerten hämatopoetischen Regeneration und oraler Mukositis assoziiert. Im Rahmen des Kongresses der European Hematology Association (EHA) 2025 wurden nun Studienergebnisse präsentiert, in denen die Wirksamkeit und Sicherheit eines humanisierten, monoklonalen Anti-CD25-Antikörpers als Alternative zu MTX zur GVHD-Prophylaxe bei Patient:innen untersucht wurde, die zuvor eine CAR-T-Therapie und anschließend eine HSCT erhalten hatten [1].
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Seltene Leukämien
CMML: iCPSS-basiertes Modell optimiert Timing der allogenen Stammzelltransplantation und verlängert so das Überleben
EHA 2025

CMML: iCPSS-basiertes Modell optimiert Timing der allogenen Stammzelltransplantation und verlängert so das Überleben

Die allogene Stammzelltransplantation (allo-SCT) stellt bislang die einzige kurative Therapieoption für Patient:innen mit chronischer myelomonozytärer Leukämie (CMML) dar. Wann der optimale Zeitpunkt für die Transplantation gewählt werden sollte, ist jedoch weiterhin unklar — eine zentrale Fragestellung, die sich aufgrund ethischer und logistischer Hürden bislang nicht in randomisierten Studien untersuchen ließ. Eine große retrospektive Analyse liefert nun Hinweise, dass ein auf dem Internationalen CMML-Prognose-Scoring-System (iCPSS) basierendes Entscheidungsunterstützungssystem (CDSS) den Zeitpunkt der allo-SCT individuell optimal bestimmen und dabei die Lebenserwartung der Betroffenen verbessern kann. Die Ergebnisse wurden auf der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 präsentiert [1].
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Transfusionsmedizin
Vor allogener Transplantation die Frailty der Erkrankten korrekt einschätzen
EHA 2025

Vor allogener Transplantation die Frailty der Erkrankten korrekt einschätzen

Der Grad einer potentiellen Gebrechlichkeit von Erkrankten – die Frailty – hat einen wesentlichen Einfluss auf den Outcome nach einer allogenen Stammzelltransplantation (allo-SCT), sodass deren korrekter Bewertung vor der Transplantation eine entscheidende Rolle zukommt. Beim Jahreskongress der European Hematology Association (EHA) 2025 bestätigte eine als Late Breaking Abstract vorgestellte prospektive Studie die Verlässlichkeit und zeitsparende Anwendung des „Hematopoietic Cell Transplantation Frailty Scale“ bei der Klassifizierung der Patient:innen. Sie untermauerte außerdem erneut, dass Frailty einen negativen prädiktiven Faktor bei einer allo-SCT darstellt, und zwar in jedem Lebensalter [1].
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Multiples Myelom
SVd-Regime am höchsten bewertet: Neue Entscheidungsgrundlage für das refraktäre Multiple Myelom nach DRd
EHA 2025

SVd-Regime am höchsten bewertet: Neue Entscheidungsgrundlage für das refraktäre Multiple Myelom nach DRd

Im Rahmen der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 wurden neue Erkenntnisse zur Therapieauswahl bei Patient:innen mit refraktärem Multiplem Myelom nach einer Lenalidomid-basierten Erstlinientherapie mit DRd vorgestellt. Eine italienische Studie nutzte eine Multi-Kriterien- Entscheidungsanalyse (MCDA), um die derzeit verfügbaren Zweitlinientherapien aus klinischer, ökonomischer und patientenzentrierter Perspektive zu bewerten.
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PNH
Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie
EHA 2025

Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie: Selbstapplikation von Crovalimab wohl ohne Nachteile

Keine Medikationsfehler, stabile Krankheitskontrolle über 2 Jahre, und die meisten Patient:innen mit paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie (PNH) empfinden es als Entlastung: Der Antikörper Crovalimab (Crova) richtet sich – wie Eculizumab (Ecu) – gegen den Komplementfaktor C5. Zu den Unterschieden zählt, dass er subkutan verabreicht werden kann. Und das gelang vielen Teilnehmenden auch selbstständig, so das Ergebnis der randomisierten Phase-III-Studie COMMODORE 2, die auf der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 vorgestellt wurde (1).
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ALL
CAR-T-Zell-Therapie mit Obe-cel bei Erwachsenen mit r/r B-ALL: Schlüsselfaktoren für längeres Überleben identifiziert
EHA 2025

CAR-T-Zell-Therapie mit Obe-cel bei Erwachsenen mit r/r B-ALL: Schlüsselfaktoren für längeres Überleben identifiziert

Die 41BB-ζ CD19-gerichtete CAR-T-Zell-Therapie mit Obecabtagen autoleucel (Obe-cel) hatte in der zulassungsrelevanten Phase-Ib/II-FELIX bei erwachsenen Erkrankten mit rezidivierter oder refraktärer B-Zell-akuter lymphatischer Leukämie (r/r B-ALL) anhaltende Remissionen bei einer geringen Rate an hochgradiger Immuntoxizität gezeigt [1]. In den USA ist Obe-cel in diesem Setting bereits zugelassen, in der EU wurde die Zulassung empfohlen. In einer bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) vorgestellten Untersuchung wurden – basierend auf den FELIX-Daten – klinische Faktoren evaluiert, die den Behandlungserfolg mit Obe-cel vorhersagen können [2]. Dadurch sollte geklärt werden, ob und unter welchen Bedingungen die CAR-T-Zell-Therapie als definitive Behandlung ohne nachfolgende Transplantation eingesetzt werden könnte.
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GvHD
Blood sample for Graft versus host disease(GvHD). condition that might occur after an allogeneic transplant which someone receives bone marrow tissue or cells from a donor.
EHA 2025

Neuer Standard der GvHD-Prophylaxe nach allogener Transplantation von gematchtem Verwandten-Spender

Bei der allogenen Stammzelltransplantation von einem gematchten Verwandten-Spender wird zur Prophylaxe einer Graft-versus-Host-Reaktion (GvHD) bisher routinemäßig ein Calcineurin-Inhibitor (Ciclosporin oder Tacrolimus) in Kombination mit einem Antimetaboliten (Methotrexat oder Mycophenolat) gegeben. In einer randomisierten US-amerikanischen Studie schien die Zugabe von Cyclophosphamid zu dieser Kombination das GvHD- und rezidivfreie Überleben nach einem Jahr zu verlängern. Die Australasian Leukaemia and Lymphoma Group stellte bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) in Mailand eine weitere Phase-III-Studie vor, der zufolge man den Antimetaboliten weglassen kann und dennoch ein erheblich besseres Resultat erzielt als mit Calcineurin-Inhibitor und Methotrexat.
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Multiples Myelom
Arzt hält Papier hoch mit "Multiple myeloma" vor rosa Hintergrund

EHA 2025 – Fortschritte in der Immuntherapie und effektive Erstlinientherapien beim Multiplen Myelom

Innovative immuntherapeutische Ansätze machten auch beim diesjährigen EHA-Kongress die Highlights beim Multiplen Myelom (MM) aus. Besonders auffällig war der Trend zur Kombination bzw. Weiterentwicklung bispezifischer T-Zell-Engager – entweder durch duale Antikörperkombinationen oder neuartige trispezifische Moleküle. Parallel dazu präsentierten akademisch initiierte Studien überzeugende Ergebnisse zu hochwirksamen Quadruplet-Therapien im Transplant-Setting in der Erstlinie. Außerdem wurden die mit Spannung erwarteten Langzeitdaten der CARTITUDE-1-Studie präsentiert. Nachfolgend werden ausgewählte Abstracts vorgestellt, die diese Entwicklungen exemplarisch abbilden.
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MDS/MPN

MDS
Medical Note Marked “Myelodysplastic Syndromes” on Doctor’s Desk – Bone Marrow Disorder Reminder

MDS bei jungen Erwachsenen: Seltene Entität mit besonderen Herausforderungen

Myelodysplastische Neoplasien (MDS) sind klonale Erkrankungen der hämatopoetischen Stammzellen, die durch ineffektive Hämatopoese, Zytopenien und Dysplasien sowie ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer akuten myeloischen Leukämie (AML) gekennzeichnet sind. Die Erkrankung betrifft vorwiegend ältere Erwachsene mit einem medianen Erkrankungsalter von ≥ 70 Jahren. Bei jüngeren Patient:innen unter 50 Jahren treten MDS deutlich seltener auf, weshalb für diese Altersgruppe nur wenige Daten vorliegen. Jüngere Patient:innen weisen jedoch häufig spezifische klinische, genetische und prognostische Besonderheiten auf. Gerade bei de novo diagnostizierten MDS in dieser Altersgruppe sollte eine umfassende genetische Diagnostik erfolgen, um mögliche Keimbahnmutationen zu identifizieren, wie sie im Rahmen hereditärer Prädispositionssyndrome vorkommen können. Solche genetischen Veränderungen können nicht nur die Prognose und das Ansprechen auf Therapien beeinflussen, sondern auch für die familiäre Beratung und das Spenderscreening im Rahmen einer allogenen Stammzelltransplantation (alloSCT) relevant sein.
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MDS
High level of Red blood cell in Polycythemia vera (PV) - isometric view 3d illustration
„Nicht-klassische“ Knochenmarkneoplasien

EBMT-Konsensus zur Identifizierung von  MPN/MDS-Patient:innen für eine alloSCT

Lassen sich myeloproliferative Neoplasien (MPN) nicht einer der großen Gruppen wie der chronischen myeloischen Leukämie (CML), Polycythaemia Vera, essentiellen Thrombozythämie oder Myelofibrose (MF) zuordnen, fehlen standardisierte Handlungsempfehlungen. Der Mangel an Daten und „Best practice“-Richtlinien für diese seltenen Erkrankungen betrifft auch die Frage, wann und wie die allogene Blutstammzelltransplantation (alloSCT) eingesetzt werden sollte. Dem Thema widmeten sich jetzt 2 Arbeitsgruppen der European Group for Blood and Marrow Transplantation (EBMT): Sie erarbeiteten erstmals strukturierte, krankheitsspezifische Empfehlungen zu Indikationen und Management der alloSCT für die „nicht-klassischen“ MPN als Rahmen für klinische Praxis und Forschung.
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Leukämien

ALL
CME-Fortbildung

Die ALL bei Kindern und jungen Erwachsenen – ein Update zu Diagnostik und Therapie

Die akute lymphatische Leukämie (ALL) ist die häufigste Krebserkrankung im Kindesalter und stellt trotz beachtlicher Fortschritte in Diagnostik und Therapie eine große Herausforderung dar. Die Überlebensraten haben sich durch neue Behandlungsstrategien in den letzten Jahrzehnten auf über 85% verbessert, doch schwere Komplikationen und Rezidive bleiben die Hauptursachen für Sterblichkeit. Dieser Artikel bietet eine umfassende Übersicht über aktuelle diagnostische Verfahren, Therapieansätze und zukunftsweisende Entwicklungen, in der Behandlung von Kindern und jungen Erwachsenen mit ALL.
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CML
CML letter logo

Prognosescores bei CML: Klassisch bewährt, klinisch im Wandel

Prognostische Scores sind fester Bestandteil der klinischen Praxis bei chronischer myeloischer Leukämie (CML). Sie ermöglichen eine differenzierte Risikostratifizierung von Patient:innen und unterstützen die individuelle Therapieplanung. Mit den therapeutischen Fortschritten der letzten Jahrzehnte haben sich jedoch auch die Zielgrößen dieser Modelle deutlich gewandelt: Statt allein das Überleben zu prognostizieren, rücken heute molekulare Remissionen, therapiefreie Intervalle und das CML-spezifische Überleben in den Fokus. In ihrer aktuellen Übersichtsarbeit beleuchten Lauseker et al. die Entwicklung klassischer und moderner Scoring-Systeme, geben Empfehlungen für deren Einsatz und skizzieren Perspektiven für eine international validierte, zukunftsgerichtete Prognosebewertung.
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GvHD
Holzwürfel mit den Buchstaben G, V, H, D, davor liegen Tabletten

Die chronische Graft-versus-Host-Erkrankung: Neue Therapieoptionen und aktuelle Studien

50% der transplantierten Patient:innen entwickeln eine chronische Graft-versus-Host-Erkrankung (cGvHD), die damit die häufigste Spätkomplikation nach allogener Stammzelltransplantation (alloSCT) darstellt. Neben dem Rezidiv der Grund-erkrankung ist sie die wichtigste Ursache für Morbidität und Mortalität (ca. 25%) nach Transplantation. In der Mehrzahl der Fälle manifestiert sich die cGvHD 3 Monate bis 2 Jahre nach alloSCT. In den letzten 2 Jahrzehnten hat die Inzidenz der cGvHD zugenommen, was u.a. dem steigenden Patientenalter und der zunehmenden Anzahl nicht verwandter Spender:innen zugerechnet wird [1].
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Entitätsübergreifend
Stammzellen - 3D Visualisierung

Kryokonservierung bei alloSCT: Sicherer Kompromiss oder klinischer Nachteil?

Die Durchführung allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantationen (alloSCT) war während der COVID-19-Pandemie mit erheblichen logistischen und klinischen Herausforderungen verbunden. Um die rechtzeitige Verfügbarkeit der Spenderzellen am geplanten Transplantationstag und -ort sicherzustellen, empfahlen internationale Fachgesellschaften während der Pandemie – trotz begrenzter Evidenz zur klinischen Auswirkung – die Kryokonservierung des Transplantats vor Beginn der Konditionierung. Eine registerbasierte Multicenterstudie der italienischen Gruppe für Knochenmarktransplantation (GITMO) ging nun der Frage nach, welche klinischen Konsequenzen diese Praxis hatte.
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Fortbildung

Entitätsübergreifend
Stammzelltransplantation

Pure Red Cell Aplasia nach allogener Stammzelltransplantation

Die rein erythrozytäre Aplasie (Pure Red Cell Aplasia, PRCA) ist eine schwerwiegende Komplikation nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation (alloSCT), insbesondere bei ABO-Inkompatibilität [1, 2]. Die Behandlung gestaltet sich oft schwierig, da keine Standardtherapie existiert [3, 4]. Eine internationale multizentrische Studie der EBMT Transplant Complications Working Party untersuchte nun erstmals umfassend die Wirksamkeit von Daratumumab, einem Anti-CD38-Antikörper, zur Behandlung der PRCA nach SCT [4]. Die Ergebnisse zeigen hohe Ansprechraten und eine signifikante Reduktion der Transfusionsabhängigkeit bei gleichzeitig überschaubarem Nebenwirkungsprofil. Dieser Übersichtsartikel fasst die wichtigsten Studienergebnisse sowie praxisrelevante Empfehlungen für die klinische Anwendung zusammen und gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Literatur zu Daratumumab bei PRCA.
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Entitätsübergreifend

Systemische Leichtketten-Amyloidose und andere monoklonale Gammopathien klinischer Signifikanz

Eine monoklonale Gammopathie (MG) ist durch die Produktion monoklonaler (kompletter oder inkompletter) Immunglobuline gekennzeichnet. Kann die MG mit keiner Erkrankung in Verbindung gebracht werden, spricht man von einer monoklonalen Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS). Im klinischen Alltag wird bei einer MGUS v.a. auf die Proliferation und Größe des B-Zell-Klons geachtet, um die Entwicklung einer malignen Erkrankung wie dem Multiplen Myelom oder B-Zell-Lymphomen nicht zu übersehen [1]. Allerdings können durch monoklonale Proteine (oder deren Fragmente) auch viele andere und sehr diverse Erkrankungen im Körper ausgelöst werden. Hier spricht man dann von einer „monoklonalen Gammopathie klinischer Signifikanz“ (MGKS) [2]. In diesem Artikel erhalten Sie einen Überblick über die MGKS-Erkrankungen, die in der klinischen Praxis am relevantesten sind.
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Lymphome
Darstellung eines menschlichen Auges mit blauer Illustration.

Das vitreoretinale Lymphom – Grundlagen, klinische Versorgung, unmet needs und die DECODE VRL-Studie

Das vitreoretinale Lymphom (VRL) ist eine sehr seltene, aggressive B-Zell-Neoplasie mit häufig verzögerter Diagnose aufgrund unspezifischer Symptomatik. Die klinischen Zeichen ähneln sehr der deutlich häufigeren Uveitis intermedia. Biologisch wird das VRL als Variante des primären diffus-großzelligen B-Zell-Lymphoms (DLBCL) des zentralen Nervensystems (ZNS) gesehen; eine weitere Beteiligung des ZNS ist daher häufig. Diagnostischer Goldstandard ist die Pars-plana-Vitrektomie mit zytologischer, immunzytologischer und molekularer Aufarbeitung des Glaskörperaspirats. Im Gegensatz zur konventionellen Diagnostik zeigen neue molekulare Analysen wie das Mutationsprofiling und miRNA-Bestimmung das Potenzial für eine hohe diagnostische Genauigkeit. Eine standardisierte Therapie gibt es für das VRL nicht; es kommen sowohl lokale Ansätze wie intravitreale ­Methotrexat- und Rituximab-Applikationen als auch systemische Therapien zur Anwendung. Ein personalisiertes Therapieangebot soll daher immer interdisziplinär in einem spezialisierten Lymphomboard gefunden werden. Die von der Deutschen Krebshilfe geförderte, multizentrische, prospektive DECODE VRL-Studie validiert aktuell eine standardisierte molekulare Diagnostik, um die bisher hohe Rate falsch-negativer Ergebnisse zu reduzieren und die Diagnosestellung zu beschleunigen.
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Thalassämie
Thalassämie
Podcast O-Ton Onkologie

Thalassämien: Seltene Hämoglobinopathien mit wachsender Relevanz

Thalassämien zählen zu den häufigsten erblichen Bluterkrankungen weltweit. In Deutschland gelten Thalassämien noch als selten, treten aber bei Menschen aus dem Mittelmeerraum, Nahost, Südostasien oder Afrika deutlich häufiger auf. Die pädiatrische Hämatoonkologin Dr. Lena Oevermann von der Charité Berlin erläutert im Podcast „O-Ton Onkologie“ die wichtigsten Aspekte von Diagnostik, Therapie und neuen Entwicklungen – inklusive eindrücklicher Kasuistiken.
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Hämophilie
Hand hält Bluteströhrchen mit "Hämophilie positiv"
Interview mit Ludovic Helfgott

Hämophilie: „Eine einzige Behandlung nicht mehr genug“

Neue nicht-faktorbasierte Medikamente und Gentherapien erweitern derzeit deutlich das therapeutische Spektrum der Hämophilie-Behandlung. Ergänzt werden diese Ansätze durch bispezifische Antikörper mit verlängerter Halbwertszeit. Ludovic Helfgott, Executive Vice President bei Novo Nordisk, spricht im Interview über die neuen Möglichkeiten einer individualisierten Therapie von Patienten mit Hämophilie.
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Pharmaforum

Anämien
CRISPR/Cas9-Geneditierungstherapie Exa-cel zeigt anhaltenden klinischen Nutzen bei Beta-Thalassämie und Sichelzellkrankheit
Beta-Thalassämie/Sichelzellkrankheit

CRISPR/Cas9-Geneditierungstherapie Exa-cel zeigt anhaltenden klinischen Nutzen

Bei der Behandlung von Betroffenen mit transfusionsabhängiger Beta-Thalassämie (TDT) bzw. schwerer Sichelzellkrankheit (SCD) zeigen Follow-up-Daten zur CRISPR/Cas9-Geneditierungstherapie mit Exagamglogene autotemcel (Exa-cel) einen transformativen, dauerhaften klinischen Nutzen. Ein Update der Zulassungsdaten belegt als längste Nachbe­obachtungszeit bei SCD-Betroffenen mehr als 5,5 Jahre, bei TDT-Betroffenen mehr als 6 Jahre.
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Non-Hodgkin-Lymphom
Acalabrutinib: Neue Therapieoptionen in der Erstlinie bei CLL und MCL
Chronische lymphatische Leukämie und Mantelzell-Lymphom

Acalabrutinib: Neue Therapieoptionen in der Erstlinie

In den letzten Jahren haben Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitoren (BTKi) die Therapie der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) spürbar verändert. Acalabrutinib als BTKi der zweiten Generation hat sich dabei als feste Größe in der CLL-Erstlinie als kontinuierliche Therapie mit oder ohne Obinutuzumab (Obi) etabliert; darüber hinaus kann Acalabrutinib als Monotherapie auch zur Folgebehandlung der CLL eingesetzt werden [1]. Neu ist jetzt die Zulassung von Acalabrutinib in Kombination mit Venetoclax (Ven), mit oder ohne Obi, für die zeitlich begrenzte Erstlinientherapie der CLL [1]. Damit ist Acalabrutinib der erste und einzige BTKi der zweiten Generation, der auch als zeitlich begrenztes CLL-Regime eingesetzt werden kann, und somit eine noch flexiblere Therapieplanung ermöglicht. Seit Mai 2025 ist erstmals auch zur Erstlinientherapie des Mantelzell-Lymphoms (MCL) ein BTKi der zweiten Generation verfügbar: Acalabrutinib ist in Kombination mit Bendamustin und Rituximab (BR) für erwachsene Patient:innen mit nicht vorbehandeltem MCL zugelassen, die nicht für eine autologe Stammzelltransplantation in Frage kommen [1].
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Multiples Myelom
Isatuximab und VRd als neue Erstlinientherapie für alle Myelom-Patient:innen

Isatuximab und VRd als neue Erstlinientherapie für alle Myelom-Patient:innen

Die Kombination aus Isatuximab (Isa), Bortezomib (V), Lenalidomid (R) und Dexamethason (d) ist seit Juli 2025 neu zur Induktionsbehandlung des neu diagnostizierten Multiplen Myeloms (NDMM) bei Erwachsenen zugelassen, die für eine autologe Stammzelltransplantation (ASZT) geeignet sind [1]. Bereits im Januar 2025 erfolgte die Zulassung für transplantationsungeeignete Patient:innenA [1]. Das Quadruplet kann damit bei allen Patient:innen mit NDMM flexibel eingesetzt werden.
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Anämien
Kälteagglutinin-Krankheit: Betroffene profitieren von deutlich verbesserter Lebensqualität unter Sutimlimab
Kälteagglutinin-Krankheit: Erste und einzige zugelassene Therapie

Betroffene profitieren von deutlich verbesserter Lebensqualität unter Sutimlimab

Die Kälteagglutinin-Krankheit (CAD) ist eine seltene, komplementvermittelte, in der Regel chronisch verlaufende Form einer autoimmunhämolytischen Anämie (AIHA) [1]. Die Folgen der Erkrankung sind für Betroffene schwerwiegend und gehen einher mit einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität [2-4]. Sutimlimab ist die erste und einzige kausale Therapieoption bei CAD [3, 4]. Mit Sutimlimab lässt sich die hämolytische Anämie schnell und anhaltend behandeln, bei gleichzeitig guter Verträglichkeit [4, 5]. Patient:innen profitieren hierdurch von einer wesentlich verbesserten Lebensqualität [6].
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Zulassungen