Journal Hämatologie

News | Beiträge ab Seite 10

Moderne Vierfachkombinationen unter Einbeziehung eines Anti-CD38-Antikörpers setzen sich bei Erkrankten mit neu diagnostiziertem Myelom (NDMM) unabhängig von der Transplantationseignung immer mehr durch. So wurden in der Phase-III-Studie GMMG-HD7 beim transplantationsgeeigneten NDMM mit der Kombination aus dem Anti-CD38-Antikörper Isatuximab zusammen mit Lenalidomid, Bortezomib und Dexamethason (Isa-VRd) bereits nach der Induktion tiefere Remissionen erreicht als mit VRd allein. Dies äußerte sich in einer überlegenen Rate an MRD (messbare Resterkrankung)-Negativität unter der Quadruplet-Therapie – dem primären Studienendpunkt (1). Nun konnte bestätigt werden, dass sich der Benefit hinsichtlich der MRD-Negativität unter Isa-VRd auch in eine verlängerte progressionsfreie Zeit übersetzt, wie Dr. Elias Mai, Heidelberg, bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2024 berichtete (2).
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CLL

ASH: Rezidivierte/refraktäre CLL – ist eine Heilung mit CAR-T-Zellen möglich?

T-Zellen mit chimärem Antigenrezeptor (CAR-T-Zellen) haben die Therapie lymphatischer Malignome in den letzten Jahren revolutioniert. Dass man bei der bislang als unheilbar geltenden chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) in einigen Fällen von einer Heilung sprechen kann, legen retrospektive Daten aus 2 Studien nahe, die Benjamin Frost, Philadelphia, bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) in San Diego präsentierte (1).
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DLBCL

ASH: Fehlzuweisung von CAR-T-fähigen Patient:innen mit r/r DLBCL beeinflusst Gesamtüberleben

Beim frühen rezidivierenden/refraktären diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom (r/r DLBCL) empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) für geeignete Patient:innen eine Therapie mit chimären Antigenrezeptor-T-Zellen (CAR-T) in der Zweitlinie (2L) (1). Eine Simulation der Outcomes von klinischen und Real-World-Daten aus Deutschland deutet darauf hin, dass über 20% der CAR-T-fähigen Patient:innen keine geeignete Therapie erhalten und sich dies negativ auf ihre Überlebenszeit (OS) auswirkt (2).
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ALL

ASH: Ponatinib hält MRD-Negativität bei der Ph+ ALL aufrecht

In der PhALLCON-Studie wurde die Wirksamkeit von Ponatinib in der Erstlinie der Philadelphia-Chromosom-positiven (Ph+) akuten lymphatischen Leukämie (ALL) mit Imatinib verglichen; jeweils in Kombination mit einer niedrig dosierten Chemotherapie. Nach Zyklus 20 konnte optional eine Monotherapie mit dem jeweiligen Inhibitor fortgeführt werden. In dieser späten Phase halten laut Schätzung 95% der Patient:innen ohne minimale Resterkrankung (MRD) unter Ponatinib diesen Status ein Jahr lang aufrecht (1).
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Multiples Myelom

ASH: DREAMM-7 – Kombi Belamaf + Vd verbessert auch das Gesamtüberleben vs. Daratumumab + Vd beim RRMM

Die Kombination aus dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC) Belantamab-Mafodotin (Belamaf) und Bortezomib und Dexamethason (BVd) verbesserte bei Erkrankten mit rezidiviertem oder refraktärem Multiplen Myelom (RRMM) gegenüber einer Standardtherapie aus dem Anti-CD30-Antikörper Daratumumab mit Bortezomib/Dexamethason (DVd) nicht nur das progressionsfreie Überleben (PFS), sondern auch das Gesamtüberleben (OS) und weitere Wirksamkeitsendpunkte signifikant und in klinisch relevantem Ausmaß. Das zeigen die Ergebnisse der zweiten geplanten Interimsanalyse der laufenden Phase-III-Studie DREAMM-7, die Dr. Vania Hungria, São Paulo, Brasilien, im Rahmen des Jahreskongresses der American Society of Hematology (ASH) 2024 präsentierte (1). Die Daten, die vom Publikum im San Diego mit großem Applaus bedacht wurden, werden vermutlich in absehbarer Zeit den Therapiestandard verändern.
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Non-Hodgkin-Lymphom

ASH: Optimierte Herstellungsprozesse bilden die Grundlage für nahezu 100% ausgeführte Axi-cel-Therapien beim r/r LBCL

Ein Faktor, der den Erfolg einer Therapie mit CAR-T-Zellen maßgeblich mitbestimmt, ist die Dauer des Herstellungsprozesses der individuellen CAR-T-Zellen. Eine bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2024 vorgestellte Analyse untersuchte beispielhaft die Verbesserung des Herstellungsprozesses von Axicabtagen-Ciloleucel (Axi-cel), einer weltweit beim rezidivierten/refraktären großzelligen B-Zell-Lymphom (r/r LBCL) eingesetzten CAR-T-Zelltherapie (1). Die Rate der beim ersten Mal erfolgreichen Herstellung der CAR-T-Zellen stieg im Zeitraum 2018–2023 ebenso wie die der erfolgreichen Verabreichung deutlich an: Über 99% der r/r LBCL-Patient:innen, bei denen 2023 eine Leukapherese durchgeführt wurde, erhielten danach die potenziell kurative Therapie mit Axi-cel.
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Gesundheitspolitik

12 Millionen Menschen in Notaufnahmen behandelt

In deutschen Krankenhäusern sind im vergangenen Jahr mehr als 12 Millionen ambulante Notfälle behandelt worden. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, waren diese 12,4 Millionen Fälle der höchste Wert seit Beginn der Erfassung 2018. Damit seien im Schnitt täglich 34.000 Menschen in Notaufnahmen behandelt worden. Die Zahl der stationären Behandlungen in den Kliniken insgesamt betrug 2023 rund 17,2 Millionen.
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ITP

ASH: Phase-III-Studie LUNA zeigt anhaltendes Thrombozytenansprechen mit BTKi Rilzabrutinib bei vorbehandelter ITP

Mit den Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitoren (BTKi) erobert eine Substanzklasse, die ansonsten bei B-Zell-Lymphomen eingesetzt wird, die Behandlung der seltenen, nicht-malignen Erkrankung Immunthrombozytopenie (ITP) – einer erworbenen Thrombozytopenie als Folge einer Autoimmunreaktion gegen Thrombozyten und Megakaryozyten (1). Mit dem oralen, reversiblen, kovalenten Inhibitor Rilzabrutinib, der speziell für die Behandlung immunvermittelter Erkrankungen entwickelt wurde, konnte erstmals im Phase-III-Setting mit einem BTKi bei stark vorbehandelten ITP-Erkrankten der primäre Endpunkt des anhaltenden Thrombozytenansprechens gegenüber Placebo erreicht werden – einhergehend mit weniger Blutungen und verbesserter Lebensqualität (2). Wie Dr. David J Kuter, Boston, MA, USA, in der Plenary Scientific Session der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2024 berichtete, könnte die wirksame und gut verträgliche Option möglicherweise bald das Therapiespektrum bei der ITP erweitern.
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CML

ASH: Erstlinientherapie der CML – Asciminib verträglicher als klassische TKI

Bislang wird Asciminib, ein Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) der STAMP (specifically targeting the ABL myristoyl pocket)-Klasse, zur Behandlung der Philadelphia-Chromosom-positiven chronischen myeloischen Leukämie in der chronischen Phase (Ph+ CML-CP) nach ≥ 2 TKI eingesetzt – basierend auf den Daten der Phase-III-Studie ASCEMBL (1, 2). Aktuelle Daten der Phase-III-Studie ASC4FIRST belegen, dass Asciminib auch im Erstliniensetting besser wirkt als klassische ATP-kompetitive TKI und darüber hinaus ein überlegenes Verträglichkeitsprofil aufweist (3). Wie Dr. Jorge E. Cortes, Augusta, GA, USA, bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2024 berichtete, könnte das günstige Nutzen-Risiko-Profil von Asciminib ein neues Behandlungsparadigma bei der Ph+ CML-CP begründen.
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Multiples Myelom

ASH: Vielversprechende Daten für die Kombination aus Teclistamab, Daratumumab und Pomalidomid beim RRMM

Seit September 2023 ist der bispezifische Antikörper Teclistamab als Monotherapie zur Behandlung des rezidivierten und refraktären multiplen Myeloms (RRMM) zugelassen, wenn mindestens 3 vorherige Therapielinien durchlaufen wurden – darunter ein Immunmodulator, ein Proteasom-Inhibitor (PI) und ein Anti-CD38-Antikörper – und während der letzten Therapie ein Krankheitsprogress eingetreten ist. Schon länger wird diskutiert, ob sich die Wirksamkeit von Teclistamab bei akzeptabler Sicherheit im Rahmen einer Kombinationstherapie möglicherweise noch steigern lässt. Dies scheint der Fall zu sein, wie eine Analyse zweier Phase-Ib-Studien nahelegt, die bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2024 präsentiert wurde (1). Maßnahmen zur Infektionsprophylaxe sollten allerdings unbedingt eingehalten werden.
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Hodgkin-Lymphom

ASH: PET-gesteuertes BrECADD auch bei älteren Patient:innen mit Hodgkin-Lymphom

Auch ältere Patient:innen mit fortgeschrittenem Hodgkin-Lymphom können bei Beachtung bestimmter Vorsichtsmaßnahmen mit dem neuen Standard BrECADD (Brentuximab Vedotin, Etoposid, Cyclophosphamid, Doxorubicin, Dacarbazin, Dexamethason) behandelt werden. Das zeigt die Auswertung einer kleinen Kohorte in der großen Phase-III-Studie HD21 der Deutschen Hodgkin-Studiengruppe (GHSG), die Justin Ferdinandus, Köln, bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) in San Diego,USA, vorstellte (1).
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ALL

ASH: Blinatumomab verlängert DFS bei Kindern mit B-ALL

Kinder mit akuter lymphatischer B-Zell-Leukämie (B-ALL) erhalten bei Vorliegen eines Standardrisikos nach den NCI-Kriterien in der Erstlinie eine Chemotherapie, die insgesamt sehr wirksam ist, aber in einigen Fällen doch ein Rezidiv und dann häufig den Tod nach sich zieht. Die Children´s Oncology Group (COG) konnte nun in der Plenary Session der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) in San Diego, USA, die Resultate einer großen Multicenter-Studie vorstellen, in der ein solches erhöhtes Rezidivrisiko durch Ergänzung der Standard-Chemotherapie mit dem bispezifischen T-Zell-Engager (BiTE) Blinatumomab deutlich reduziert werden konnte (1).
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Non-Hodgkin-Lymphom

ASH: Axi-cel bei r/r LBCL im Real-world-Setting vergleichbar wie in Studien

Axicabtagen-Ciloleucel (Axi-cel) ist für die Behandlung von Patient:innen mit rezidiviertem/refraktärem großzelligen B-Zell-Lymphom (r/r LBCL) zugelassen – basierend auf den Daten der ZUMA-7-Studie, in der die gegen CD19 gerichtete CAR-T-Zell-Therapie das Gesamtüberleben (OS) gegenüber dem Therapiestandard signifikant verbessert hatte (1). Auf der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2024 untersuchten 2 US-amerikanische Real-world-Studien zu Axi-cel beim r/r LBCL, ob sich die positiven Daten der CAR-T-Zell-Therapie auch im klinischen Alltag widerspiegeln (2, 3). Die Untersuchungen bestätigten die Outcome-Daten der ZUMA-7-Studie bei einer wesentlich breiteren Patientenpopulation und verdeutlichten darüber hinaus einen Rückgang von Inzidenz, Schweregrad und Dauer von Zytokinfreisetzungssyndromen (CRS) und Immuneffektorzell-assoziierten Neurotoxizitätssyndromen (ICANS).
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CLL

ASH: CLL/SLL – weniger CV-Ereignisse unter Acalabrutinib als unter Zanubrutinib

Auch Inhibitoren der Bruton-Tyrosinkinase (BTKi) der zweiten Generation gehen mit kardiovaskulären Risiken einher, doch gibt es offenbar Unterschiede zwischen verschiedenen Substanzen. Eine bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2024 präsentierte retrospektive Studie verglich die beiden Zweitgenerations-BTKi Acalabrutinib und Zanubrutinib hinsichtlich des Auftretens kardiovaskulärer Ereignisse unter der Therapie (1). Analysiert wurden die Daten von Erkrankten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) oder kleinzelligem B-Zell-Lymphom (SLL), die in den USA in im ambulanten Setting behandelt worden waren. Die Daten legen eine verminderte kardiovaskuläre Toxizität unter Acalabrutinib gegenüber Zanubrutinib nahe.
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Mantelzelllymphom

ASH: Details zu Acalabrutinib-Kombination bei Älteren mit Mantelzelllymphom

Dass ältere Menschen mit Mantelzelllymphom (MCL) von zusätzlichem Acalabrutinib zur Standardtherapie aus Bendamustin/Rituximab (BR) profitierten, ging bereits aus der primären Analyse der ECHO-Studie hervor. Jetzt wurden auf der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) umfassendere Daten präsentiert, etwa zur Wirksamkeit bei Risikogruppen und Liquid Biopsy Messungen (1).
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Medizin

CLL und AML: Mehr therapeutische Flexibilität durch neue Venetoclax-Quartalspackung

Die Verfügbarkeit des oralen BCL-2-Inhibitors Venetoclax ist seit dem 1. Dezember 2024 erweitert worden, sodass neben allen bisher verfügbaren Packungsgrößen nun auch eine Quartalspackung angeboten wird. Dies eröffnet neue Möglichkeiten hinsichtlich der therapeutischen Flexibilität und trägt zu einer zeitlichen sowie finanziellen Entlastung der Patient:innen bei. Die neue Quartalspackung ermöglicht behandelnden Ärztinnen und Ärzten eine größere therapeutische Flexibilität bei gleichzeitig verringertem administrativen Aufwand. Zudem trägt sie zu einer zeitlichen und finanziellen Entlastung der Patient:innen bei.
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Gesundheitspolitik

Unterlagen zu Corona-Tests müssen länger aufbewahrt werden

Unterlagen von Corona-Teststellen müssen auch angesichts laufender Klärungen zu zweifelhaften Abrechnungen 4 Jahre länger bis Ende 2028 aufbewahrt werden. Das legt eine am 5. Dezember in Kraft getretene Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums fest. In der Begründung wird unter anderem auf noch laufenden Abrechnungsprüfungen in einzelnen Ländern und Ermittlungen gegen Teststellenbetreiber hingewiesen. Eigentlich wäre die Rahmenregelung zu den Tests zum Ende dieses Jahres ausgelaufen.
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