Journal Hämatologie

News | Beiträge ab Seite 74

Die geplanten Neuregelungen gegen Lieferengpässe bei wichtigen Medikamenten reichen aus Branchensicht nicht aus. Die Maßnahmen seien „ein erster, wenngleich sehr zaghafter Schritt in die richtige Richtung“, erklärte der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie in einer schriftlichen Stellungnahme für eine Anhörung im Bundestag. So werde die Preisgestaltung als „wichtiger Hebel zur Verbesserung“ der Versorgungslage erkannt. Schwer erklärbar sei aber, dass Antibiotika und Kinderarzneimittel richtigerweise in den Fokus rückten, andere Patienten und Therapien von den Plänen jedoch nicht erfasst seien. „Engpassbedroht“ seien etwa auch Blutplasmapräparate.
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Mantelzell-Lymphom

r/r MCL: Vielversprechende Ergebnisse für BTK-Inhibitor Pirtobrutinib

Nachdem Pirtobrutinib in der vor 2 Jahren publizierten Phase I/II-BRUIN-Studie beeindruckende Wirksamkeit bei rezidivierten/refraktären B-Zell-Malignomen  gezeigt hatte, wurden während des EHA2023 aktualisierte Ergebnisse einer Subgruppenanalyse aus dieser Studie nach > 3 Jahren Nachbeobachtung ab Beginn der Rekrutierung vorgestellt, nämlich die der Subgruppe der Patient:innen mit rezidivierten/refraktärem Mantelzelllymphom (r/r MCL).
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Multiples Myelom
Aktuelle Therapieoptionen

Interview: Das rezidivierte/refraktäre Multiple Myelom

Das Multiple Myelom (MM) stellt eine maligne Plasmazellerkrankung mit einer medianen Überlebenszeit von 8-9 Jahren nach intensiver Therapie dar. Die Erkrankung gilt derzeit immer noch für den überwiegenden Teil der Patient:innen als unheilbar, wobei neue Therapieansätze der letzten Jahre sowohl das progressionsfreie als auch das Gesamtüberleben der Patient:innen steigern konnten. Die Behandlungsstrategien wurden vor allem in den letzten 20 Jahren um zahlreiche innovative Wirkstoffe erweitert, und weitere Arzneistoffe befinden sich derzeit in der klinischen Entwicklung. Im Interview mit JOURNAL ONKOLOGIE beantwortet PD Dr. Maximilian Merz, Leipzig, Fragen zur aktuellen Zweitlinientherapie beim rezidivierten/refraktären (r/r) MM. So bietet beispielsweise der XPO1-Inhibitor Selinexor einen neuen Wirkmechanismus und ist in Kombination mit Bortezomib und Dexamethason seit Oktober 2022 ab der Zweitlinie zugelassen.
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Gesundheitspolitik

Lauterbach: Krankenhäuser sind in einer Schieflage

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hält die Krankenhausreform für dringend geboten, um die klinische Gesundheitsversorgung in Deutschland weiter zu gewährleisten. „Die Krankenhäuser sind in einer Schieflage“, sagte Lauterbach bei der Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft in Rostock. „Wir brauchen eine große Reform und arbeiten gut mit den Ländern zusammen.“ Die Reform werde aber nicht verhindern können, dass viele Kliniken ausscheiden würden.
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Gesundheitspolitik

WHO-Resolution Meilenstein zur weltweiten Stärkung der Rehabilitation

Weltweit erhält bis zur Hälfte der Bevölkerung nicht die Rehabilitation, die sie benötigt. Das will die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nun ändern. Ihre Resolution zur „Stärkung der Rehabilitation in den Gesundheitssystemen“ wurde jetzt auf der 76. Weltgesundheitsversammlung von allen 194 Mitgliedsstaaten unterzeichnet. Diesen Erfolg bezeichnet die WHO als bahnbrechend. Der Bundesvorsitzende BDH Bundesverband Rehabilitation Peter Weiß spricht von einem Meilenstein, dem jetzt Taten auch in Deutschland folgen müssen.
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Gesundheitspolitik

2,5 Millionen Euro für Forschung zu genetischen Leukämie-Risiken

Der Forschungsverbund „MyPred - Entwicklung von Früherkennungs- und Behandlungsstrategien für junge Menschen mit Prädisposition für myeloische Neoplasien“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für weitere 3 Jahre mit 2,5 Millionen Euro im Rahmen des Förderschwerpunkts „Translationsorientierte Verbundvorhaben im Bereich der seltenen Erkrankungen“ gefördert. Expert:innen des Universitätsklinikums Freiburg sowie der Universitätskliniken Tübingen, Hannover, Frankfurt, Düsseldorf und Erlangen werden sich dem Thema in 10 Grundlagen-, Translations- und Patient:innen-orientierten Forschungsprojekten widmen.
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Medizin

r/r LBCL: OS-Vorteil durch Zweitlinientherapie mit Axicabtagen-Ciloleucel

In der randomisierten Phase-III-Studie ZUMA-7 konnte die CAR-T-Zell-Therapie mit Axicabtagen-Ciloleucel (Axi-cel) in der Zweitlinienbehandlung von Patient:innen mit refraktären oder rezidivierten großzelligen B-Zell-Lymphomen (r/r LBCL) ihre Überlegenheit gegenüber zytostatischen Standardtherapien (SOC) zeigen (1). In einer Zwischenanalyse der Studie wurde das mediane Gesamtüberleben (OS) im Axi-cel-Arm nicht erreicht und betrug 25,7 Monate im SOC-Arm (HR, 0,71; 95% KI, 0,52-0,97) (2). In einer aktuellen Analyse, die auf der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2023 vorgestellt wurde, wurden nun Daten zum Gesamtüberleben vorgestellt (3). Axi-cel als Zweitlinientherapie zeigte dabei eine signifikante Verbesserung des Gesamtüberlebens gegenüber der bisherigen Standardtherapie.
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Gesundheitspolitik

DGIIN: Bettensperrungen auf Intensivstationen vermeiden

Immer wieder kommt es zu Bettensperrungen auf Intensivstationen, weil nicht genügend Pflegepersonal vorhanden ist und Pflegepersonaluntergrenzen nicht eingehalten werden können, was den Personalmangel klar belegt. Aufgrund des demografischen Wandels wird der Bedarf an Intensivbetten zukünftig steigen. Gleichzeitig ist bereits heute der Fachkräftemangel im Bereich der Intensiv- und Notfallpflege spürbar.
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Multiples Myelom

r/r MM: Erste Phase-III-Daten sprechen eindeutig für frühe CAR-T-Zell-Therapie mit Cilta-cel

Nachdem in der Studie CARTITUDE-1 bei sehr stark vorbehandelten (≥ 3 Vortherapien) Patient:innen mit Multiplem Myelom (MM) mit nur einer Infusion Ciltacabtagen-Autoleucel (Cilta-cel) ein medianes PFS von ca. 3 Jahren erreicht werden konnte (1), wurde der Ruf nach einem früheren Einsatz dieser hochwirksamen Therapie immer lauter. Es folgte die Phase-III-Studie CARITUDE-4, die während des ASCO 2023 vorgestellt wurde und gleichzeitig im NEJM publiziert wurde (2, 3).
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Gesundheitspolitik

Baerbock und Heil werben in Brasilien um Pflegekräfte

Angesichts des Mangels an Pflegekräften in Deutschland sehen Außenministerin Annalena Baerbock und Arbeitsminister Hubertus Heil gute Chancen, mehr qualifizierte Mitarbeiter aus Brasilien anzuwerben. „Brasilianische Pflegekräfte und kolumbianische Elektriker finden in Deutschland bereits offene Arme. Diese Partnerschaft wollen wir ausbauen“, sagte Baerbock zum Auftakt einer Lateinamerika-Reise in der Hauptstadt Brasilia. Zusammen mit Heil warb sie für Deutschland als Standort mit guten Arbeits- und Lebensbedingungen.
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Gesundheitspolitik

AOK „ab-gehackt“ – Datenverkehr nach Hackerangriff blockiert

Der Bayerischer Facharztverband (BFAV) warnt erneut die Kollegen in den Praxen vor Datenlecks bei den Krankenkassen. Seit Freitagabend ist der Datenverkehr zwischen mehreren AOKen und den daran angeschlossenen Leistungserbringern zum wiederholten Male durch einen Hackerangriff in diesem Fall auf den IT Dienstleister MOVEit blockiert. Aktuell betroffen sind neben dem AOK-Bundesverband die AOKen Baden-Württemberg, Bayern Bremen Hessen Rheinland-Pfalz/Saarland Sachsen-Anhalt und PLUS 80.
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Gesundheitspolitik

Kassen-Auswertung: Mehr Krankheitsausfälle im Job im ersten Quartal

Krankheitsausfälle im Job haben nach einer Auswertung der Techniker Krankenkasse auch zu Beginn dieses Jahres zugenommen. Von Januar bis Ende März war jede Erwerbsperson im Schnitt 5,31 Tage krankgeschrieben, wie die Kasse nach eigenen Versichertendaten ermittelte. Im ersten Quartal 2022 waren es demnach noch 4,79 Tage gewesen. Besonders auffällig sei ein stetiger Anstieg bei Fehlzeiten wegen Erkältungsdiagnosen. Darauf entfielen nun im Schnitt 1,74 Tage nach 1,47 Tagen im ersten Quartal 2022.
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Gesundheitspolitik

DIVI: Reformvorhaben der Pflegeausbildung bedarf noch gründlicher Überarbeitung

Grundsätzlich begrüßt die Deutsche interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) die Initiative der Bundesregierung: Gesundheitsminister Lauterbach legte vorletzte Woche seinen Entwurf für ein Gesetz zur Stärkung der hochschulischen Pflegeausbildung vor. Endlich! Danach sollen Studierende in der Pflege zukünftig maßgeblich für den Praxiseinsatz und gleichermaßen aber auch für die gesamte Dauer ihres Studiums eine angemessene Vergütung erhalten. Aber: „Hierbei wurde der eigentlich wichtigste Aspekt vergessen!“, kritisiert DIVI-Präsident Prof. Dr. med. Felix Walcher. „Vor allem die Fachweiterbildung – wie die zur Intensivpflege und Notfallpflege – muss für die zweijährige Weiterbildung der Mitarbeiter substanziell gestärkt und für die Arbeitgeber, die Kliniken, kostenneutral gesichert sein!“ Entsprechend fordert die Fachgesellschaft eine deutliche Überarbeitung und Ergänzung des Gesetzentwurfs.
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Gesundheitspolitik

Gesetzliche Krankenkassen erwarten 2024 wieder ein Minus

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) erwarten nach abgesicherten Finanzen 2023 wieder ein Defizit im nächsten Jahr. Es sei damit zu rechnen, dass es voraussichtlich eine Lücke zwischen 3,5 Milliarden und 7 Milliarden Euro geben werde, sagte die Chefin des GKV-Spitzenverbands, Doris Pfeiffer, im brandenburgischen Kremmen. Ohne Maßnahmen zum Gegensteuern würde daraus rechnerisch ein Anstieg beim durchschnittlichen Zusatzbeitrag von 0,2 bis 0,4 Prozentpunkten resultieren. Pfeiffer forderte die Bundesregierung daher zu einer nachhaltigen Stabilisierung auf. „Die Beitragserhöhungsspirale muss durchbrochen werden“, mahnte sie.
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Gesundheitspolitik

Die Entscheidung zählt – Appell zum Tag der Organspende

„Entscheide Dich“ lautet der dringliche Appell zum 41. bundesweiten Tag der Organspende. Aufklärungskampagnen in vielen Städten Deutschlands sollen die Menschen an das Thema heranführen und zu einer Entscheidung bewegen. Die zentrale Veranstaltung findet am 3. Juni in Düsseldorf statt und stellt traditionsgemäß die Aufklärung und den Dank in den Vordergrund. Unter dem Motto „Zeit, Zeichen zu setzen“ wird in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt die Bedeutung einer Organspende mit zahlreichen Aktionen und Informationsangeboten begreifbar gemacht. Der Appell zur Entscheidung trifft in Düsseldorf auf fruchtbaren Boden. Hier startete im September 2022 die stadtweite Kampagne „#DüsseldorfEntscheidetSich“. Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach und Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, werden den Tag der Organspende offiziell eröffnen.
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