Journal Hämatologie

News | Beiträge ab Seite 71

Gesundheitspolitik

Initiative warnt vor weiter wachsender Personalnot in der Pflege

Bei Pflegekräften in Heimen und bei ambulanten Diensten droht laut einer Berechnung weiter wachsende Personalnot. Bis 2030 könnte es einen zusätzlichen Bedarf von bis zu 99.000 Vollzeitstellen geben, wie die „Initiative für eine nachhaltige und generationengerechte Pflegereform“ nach einer eigenen Hochrechnung auf Grundlage verschiedener Szenarien mitteilte. Ihr gehören unter anderem Verbände von Arbeitgebern und der privaten Krankenversicherung an. Bis 2040 könnten demnach 190.000 zusätzliche Vollzeitstellen benötigt werden – ausgehend von 655.000 Stellen 2021.
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Gesundheitspolitik

Was bringt das Anti-Engpass-Gesetz für Fiebersaft und Co.?

Wichtige Medikamente besonders für Kinder sollen verlässlicher gegen Lieferengpässe abgesichert werden. Der Bundestag beschloss dazu am Freitag ein Gesetz von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), das als Sicherheitspuffer Vorräte von mehreren Monatsmengen für vielgenutzte Arzneimittel zur Pflicht macht. Zudem sollen Preisregeln gelockert werden, um Lieferungen nach Deutschland für Hersteller lohnender zu machen. Kommen soll daneben auch eine dauerhafte Möglichkeit zu telefonischen Krankschreibungen ohne extra Praxisbesuch – ähnlich wie vorübergehend schon in der Corona-Krise.
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Gesundheitspolitik

Staatlicher Anteil an Gesundheitskosten auch 2021 gestiegen

Der Anteil staatlicher Transfers und Zuschüsse an den Gesundheitsausgaben ist im Jahr 2021 in Deutschland erneut gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte, wurden 17,5% oder 81,4 Milliarden Euro der laufenden Gesundheitsausgaben von insgesamt 465,9 Milliarden Euro im Jahr 2021 staatlich beglichen. Damit sei der staatliche Anteil um 1,6 Prozentpunkte höher gewesen als im Vorjahr.
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PNH

PNH: Hoffnungen ruhen auf proximalen Komplement-Inhibitoren

Für Erkrankte mit der seltenen, chronischen und komplementvermittelten Erkrankung paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH) besteht ein hoher Bedarf an neuen Therapieoptionen. Fortschritte werden von innovativen Hemmstoffen erwartet, die – anders als zugelassene, gegen den Komplementfaktor C5 gerichtete Optionen – bereits in den proximalen, dem terminalen C5-Weg vorgeschalteten Abschnitt der Komplementkaskade eingreifen. Dadurch wird die PNH-typische intravasale und extravasale Hämolyse gleichermaßen gehemmt. Iptacopan, einer dieser Inhibitoren, punktet in Studien mit ausgezeichneter Wirksamkeit und guter Verträglichkeit, so Expert:innen bei einem Symposium im Rahmen der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2023.
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Gesundheitspolitik

Hartmannbund: Solidarisch finanziertes Gesundheitssystem auch solidarisch nutzen

Der Hartmannbund wirbt dafür, „unser solidarisch finanziertes Gesundheitssystem auch solidarisch zu nutzen“. „Das bedeutet, dass wir das System nicht nur solidarisch finanzieren, sondern mit seinen begrenzten Ressourcen auch solidarisch umgehen“, heißt es in einer Erklärung des Vorstandes des Verbandes. Dieser Grundgedanke müsse bei den bevorstehenden Reformen des Gesundheitssystems immanent sein. Ziel sollte es sein, die bestmögliche Versorgung so effizient wie möglich und für jeden zugänglich zu organisieren und dabei gleichzeitig so weit wie möglich Fehlanreize und eine ineffiziente Nutzung zu verhindern.
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Gesundheitspolitik

VDGH-Diagnose: Behandlungsbedarf bei den Gesetzentwürfen

Der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) begrüßt ausdrücklich die Bemühungen des Ministeriums, die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzutreiben. Bei den Entwürfen des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) für das Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG) und das Gesetz zur Beschleunigung der Digitalisierung des Gesundheitswesens (Digital-Gesetz) sieht der VDGH aber noch Handlungsbedarf.
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Gesundheitspolitik

Konversionsbehandlungen auch 3 Jahre nach Verbot weiterhin Thema

Pseudo-Therapien, welche die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität unterdrücken oder ändern sollen – sogenannte Konversionsbehandlungen – sind auch 3 Jahre nach Inkrafttreten des Gesetzes zum Schutz vor Konversionsbehandlungen (KonvBehSchG) noch immer präsent. Das zeigen die ersten Ergebnisse der Online-Befragung „Unheilbar queer? – Erfahrungen mit queerfeindlichen Haltungen in Deutschland“ und Daten, die das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) im Auftrag der Initiative LIEBESLEBEN der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Rahmen einer Fachkräftebefragung erhoben hat.
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Gesundheitspolitik

Lauterbach will digitale Gesundheitsdatenforschung voranbringen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will die Forschung mit digitalen Behandlungsdaten deutlich voranbringen, um die medizinische Versorgung zu verbessern. Die Möglichkeiten, Daten zu generieren und digital auszuwerten, nähmen jeden Tag zu, sagte der SPD-Politiker am Dienstag vor einer internationalen Fachkonferenz in Berlin. Dies seien Voraussetzungen dafür, „wirklich eine Explosion von wissenschaftlichen Erkenntnissen“ zu erreichen. Dabei gelte es, den Nutzen für Patientinnen und Patienten schnell spürbar zu machen.
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Gesundheitspolitik

Expertenrat: Umweltkrisen gefährden die Gesundheit

Umweltkrisen sind nach Ansicht eines Beratergremiums der Bundesregierung eine zunehmende Gefahr für die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger. In Europa seien etwa 15% der Todesfälle auf umweltbedingte Risikofaktoren zurückzuführen, hieß es in einem am Montag veröffentlichten Sondergutachten des Sachverständigenrates für Umweltfragen (SRU). Eine besonders große Bedeutung für die Gesundheit habe die Belastung der Luft mit Schadstoffen, insbesondere mit Feinstaub.
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CML

CML: Auf der Suche nach wirksamen und besonders verträglichen Erstlinien-Optionen

Auch wenn sich die Therapiemöglichkeiten für Patient:innen mit chronischer myeloischer Leukämie in der chronischen Phase (CP-CML) deutlich verbessert hätten, gibt es weiterhin einen ungedeckten medizinischen Bedarf. Das betonten Expert:innen bei einem Symposium im Rahmen der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2023. Die Hoffnungen – gerade im Erstlinieneinsatz – ruhen auf Substanzen, die nicht nur hochwirksam, sondern auch besonders verträglich sind, z.B. Substanzen wie Asciminib.
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Non-Hodgkin-Lymphom

r/r LBCL: CAR-T-Zell-Therapie in der Zweitlinie mit Überlebensvorteil gegenüber Behandlungsstandard

Das großzellige B-Zell-Lymphom (LBCL) ist mit einer Standard-Chemoimmuntherapie in der Erstlinie oftmals heilbar, doch bis zu 50% der Patient:innen entwickeln eine rezidivierte/refraktäre (r/r) Erkrankung. In diesem Setting kann die CAR-T-Zell-Therapie Axicabtagen-Ciloleucel (Axi-Cel) das Sterberisiko Betroffener gegenüber der bisherigen Standardtherapie signifikant und in relevantem Umfang reduzieren. Darauf verwiesen Expert:innen bei einem Symposium im Rahmen der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2023.
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DLBCL

DLBCL: Nach langer Zeit Fortschritte für alle Therapielinien

Mit einer R-CHOP-Erstlinientherapie können zwar ca. 2/3 der Patient:innen geheilt werden, aber die Prognose für das letzte Drittel ist nicht gut, zumal bislang das Outcome in jeder weiteren Therapielinie immer schlechter wird. Ob es schon ganz am Anfang etwas Besseres gibt und welche Optionen für das rezidivierte/refraktäre (r/r) DLBCL zur Verfügung stehen, diskutierten Spezialist:innen während der EHA-Tagung 2023 in Frankfurt.
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Gesundheitspolitik

Grüne: Stärkere Bevorratung gegen Arznei-Engpässe geplant

Im Kampf gegen Lieferengpässe bei Arzneimitteln haben sich die Koalitionsfraktionen nach Angaben der Grünen auf einen Gesetzesvorschlag verständigt. Demnach soll für alle Medikamente mit Rabattverträgen der Krankenkassen eine sechsmonatige Bevorratung bei den Herstellern eingeführt werden, wie die Grünen-Abgeordnete Paula Piechotta am Dienstag mitteilte. „Das hilft, kurzfristige Engpässe etwa im Winter zu überbrücken.“ Zunächst war vorgesehen, dass eine durchschnittliche Abgabemenge für drei Monate bevorratet werden soll.
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Gesundheitspolitik

Möglichkeit zu Krankschreibungen per Telefon vorgesehen

Nach dem Aus einer Sonderregelung in der Corona-Krise soll eine generelle Möglichkeit zu telefonischen Krankschreibungen in bestimmten Fällen geschaffen werden. „Bereits in der Pandemie haben wir mit entsprechenden Regelungen für akute Atemwegserkrankungen gute Erfahrungen gemacht“, sagte der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Diese sollten nun künftig auch auf andere akute Erkrankungen ausgeweitet werden. „Damit vereinfachen wir die Versorgung der Patienten und entlasten Arztpraxen von vermeidbarer Bürokratie.“
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Gesundheitspolitik

Kliniken fordern schnelle Finanzspritze wegen Kostensprüngen

Die Kliniken machen Druck für eine schnelle zusätzliche Finanzspritze des Bundes. „Die Inflation sorgt für massive Kostenerhöhungen“, sagte der Vorstandschef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, anlässlich eines bundesweiten Aktionstages am 20. Juni. Anstehende nötige Tarifsteigerungen würden die Situation noch verschärfen. Da sie Preise nicht anheben könnten, würden die Kliniken bis Jahresende ein Defizit von 10 Milliarden Euro ansammeln. Die Entwicklung werde 2024 so dramatisch weitergehen. „Wir wollen keine Almosen und auch keine Rettungspakete, sondern die faire Anpassung der Erlöse an die gestiegenen Kosten“, sagte Gaß.
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Gesundheitspolitik

Hausärzteverband Baden-Württemberg ruft zum Ärzteprotest auf

Der Hausärzteverband Baden-Württemberg ruft seine Mitglieder gemeinsam mit MEDI Baden-Württemberg und weiteren Berufsverbänden zum Protest auf. Die große Protestaktion der niedergelassenen Ärzteschaft sowie Psychotherapeut:innen wird am 21. Juni 2023 von 13 bis 15 Uhr auf dem Stuttgarter Schlossplatz stattfinden. Gemeinsam soll ein Zeichen gegen die Destabilisierung der ambulanten Versorgung gesetzt werden.
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