News | Beiträge ab Seite 60
Medizin
Anwendung von Ponatinib bei CML – Addendum zum Konsensuspapier
Führende Expert:innen fassten in dem 2019 online veröffentlichten Konsensuspapier die Vorteile einer Therapie mit Ponatinib zusammen und stellten Empfehlungen vor, wie in der klinischen Praxis der größte Nutzen aus der Therapie mit Ponatinib gewonnen werden kann. Basierend auf neuesten Daten aus der OPTIC-Studie, Real-World-Erfahrungen mit Ponatinib in Deutschland, aktuellen Empfehlungen des European LeukemiaNet (ELN) sowie den Leitlinien der European Society of Cardiology (ESC), wurde das Konsensuspapier um ein Addendum erweitert.
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Medizin
Zulassung von Brentuximab vedotin + AVD beim Hodgkin-Lymphom im Stadium III
Die Europäische Kommission hat Brentuximab vedotin in Kombination mit Doxorubicin, Vinblastin und Dacarbazin (AVD) zur Behandlung erwachsener Patient:innen mit zuvor unbehandeltem CD30+ Hodgkin-Lymphom im Stadium III zugelassen. Brentuximab vedotin ist ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, das gegen CD30 gerichtet ist, einen definierenden Marker des Hodgkin-Lymphoms. In Europa wurde es bereits als Therapie für erwachsene Patient:innen in 6 verschiedenen Indikationen zugelassen, darunter auch für Patient:innen mit bisher unbehandeltem CD30+ Hodgkin-Lymphom im Stadium IV. Die Entscheidung folgt auf eine positive Stellungnahme des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) vom 14. September 2023.
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Gesundheitspolitik
Lauterbach: Deutschland kann mit KI bei Krebsforschung an Weltspitze
Deutschland kann laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in Zukunft ein weltweites Zentrum der Krebsforschung auf Basis von Künstlicher Intelligenz (KI) werden. Die einheitliche Datenbasis und die Fülle der Informationen der Krankenkassen gebe es in dieser Form in anderen europäischen Ländern und auch in den USA nicht – in Verbindung mit den Möglichkeiten der elektronischen Patientenakte sehe er großes internationales Potenzial, sagte Lauterbach am Dienstag am Deutschen Krebsforschungszentrum DKFZ in Heidelberg.
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Gesundheitspolitik
EU-Kommission kündigt Verteilmechanismus gegen Medikamentenmangel an
Die EU-Staaten sollen sich bei akutem Medikamentenmangel öfter gegenseitig helfen können. Die EU-Kommission hat am Dienstag in Brüssel angekündigt, dass noch diesen Oktober ein freiwilliger Verteilmechanismus gestartet werden soll. Darüber soll ein Land seinen Bedarf an einem bestimmten Arzneimittel kundgeben und andere Mitgliedstaaten daraufhin Medikamente aus ihren Beständen abgeben können. Zudem schlägt die EU-Kommission vor, dass wie bei der Corona-Impfstoffbeschaffung die EU-Staaten gemeinsam Medikamente einkaufen.
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Medizin
Interview mit Prof. Martin Griesshammer: „Wir behandeln die Polycythaemia vera heute langfristig und nachhaltig“
Die aktuelle Version der Onkopedia-Leitlinie zur Polycythaemia vera (PV), Stand September 2023, weist relevante Änderungen des Therapiealgorithmus gegenüber der Vorversion aus, insbesondere was die erste Behandlungslinie betrifft. Im Interview mit Journal Onkologie ordnet Prof. Martin Griesshammer, Direktor der Universitätsklinik für Hämatologie, Onkologie, Hämostaseologie und Palliativmedizin am Johannes Wesling Klinikum Minden, die Änderungen für den klinischen Alltag ein. Er erklärt, ob die geänderten Therapieempfehlungen auch die Folgelinien beeinflussen, was die Medikamente Interferon und Ruxolitinib gemeinsam haben und wie ein modernes, an der Krankheitsbiologie ausgerichtetes Verständnis der PV aussieht.
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CLL
Zeitlich begrenzte CLL-Erstlinientherapie: Ibrutinib + Venetoclax auch bei unmutiertem IGHV-Status gut wirksam
Viele Jahre war die Behandlung der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) durch die Kombination verschiedener Chemotherapeutika mit einem Anti-CD20-Antikörper geprägt. Heute wird die Therapielandschaft durch zielgerichtete Substanzen, speziell Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitoren (BTKi) wie Ibrutinib und BCL2-Inhibitoren wie Venetoclax geprägt. Diese ermöglichen den Einsatz chemotherapiefreier Regime, die kontinuierlich oder auch zeitlich begrenzt eingesetzt werden können.
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Gesundheitspolitik
Lauterbach kündigt Erleichterungen bei Kinderkrankengeld an
Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat Erleichterungen für Eltern beim Kinderkrankengeld angekündigt. „Wir setzen durch, dass Eltern nicht mehr am ersten Tag, an dem das Kind krank ist, zum Arzt laufen müssen, um das Kinderkrankengeld in Anspruch zu nehmen“, sagte der SPD-Politiker der „Bild am Sonntag“. Das sei unsinnige Bürokratie. „Wir können den Eltern da vertrauen. Erst ab dem 4. Krankheitstag wird der Arztbesuch notwendig.“ Die Änderung solle „am besten noch in dieser Winter-Erkältungssaison“ gelten.
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Gesundheitspolitik
Ärzte, Zahnärzte und Apotheken richten „Notruf“ an Kanzler
Die Verbände von Ärzten, Zahnärzten und Apotheken haben der Bundesregierung eine Gefährdung der Vor-Ort-Versorgung vorgeworfen und fordern dringend bessere Bedingungen. Die Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Gabriele Regina Overwiening, sprach von einem „Notruf“ der freien Heilberufe. Diese seien fester Bestandteil lokaler Infrastruktur und Garant für den sozialen Frieden.
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MDS
Niedrigrisiko-MDS: Patient:innen-Selektion entscheidend für Therapieerfolg
Seit Juni 2020 ist der Erythrozyten-Reifungs-Aktivator Luspatercept für transfusionsabhängige Patient:innen mit Niedrigrisiko-Myelodysplastischem Syndrom (NR-MDS) und Ringsideroblasten (RS) verfügbar, wenn eine Erythropoetin (EPO)-basierte Therapie nicht zufriedenstellend gewirkt hat oder die Erkrankten nicht dafür geeignet sind – basierend auf den Daten der MEDALIST-Studie (1). Was in Sachen Patient:innen-Selektion zu beachten ist, erläuterte Prof. Katja Sockel, Dresden, bei einem Symposium im Rahmen der DGHO-Jahrestagung 2023.
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CLL
CLL: Zeitlich begrenzte Therapie möglich
Eine nachgewiesene chronisch lymphatische Leukämie (CLL) ist nicht zwingend bereits behandlungspflichtig. Ein „Watch and Wait“ ist Standard im frühen Stadium. Während der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie (DGHO) 2023 diskutierten Expert:innen darüber, womit danach eine Erstlinientherapie durchgeführt werden sollte, zumal viele zielgerichtete Therapien zur Verfügung stehen.
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Gesundheitspolitik
Bundestag beschließt Qualitäts-Atlas für die Krankenhäuser
Über Leistungen und Behandlungsqualität der Krankenhäuser in ganz Deutschland soll bald auch ein staatlicher Online-Atlas Auskunft geben. Der Bundestag beschloss ein entsprechendes Gesetz der Ampel-Koalition. CDU/CSU, AfD und Linke stimmten dagegen. Das neue „Transparenzverzeichnis“ soll im Mai 2024 starten und als interaktives Portal verständlich über das jeweilige Angebot an bundesweit 1.700 Klinikstandorten informieren. Konkret soll zu erkennen sein, welches Krankenhaus welche Leistungen anbietet.
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Gesundheitspolitik
Diakonie: Bezahlung für Pflegekräfte hat sich verbessert
Die Pflege sucht wie viele andere Branchen Nachwuchs und Fachkräfte. Einer der großen Pflegeanbieter weist bei allem Reformbedarf auf die Chancen des Berufs hin, der sich inzwischen auch bei der Bezahlung sehen lassen könne.
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Medizin
DLBCL: Zulassung unter besonderen Bedingungen für Epcoritamab
Die Europäische Kommission (EK) hat eine Zulassung unter besonderen Bedingungen für Epcoritamab als Monotherapie für die Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit rezidivierendem oder refraktärem (r/r) diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) nach 2 oder mehr Linien einer systemischen Therapie erteilt hat. Epcoritamab ist der erste und einzige subkutane T-Zell-aktivierende bispezifische Antikörper, der für die Behandlung dieser Patient:innenpopulation in der Europäischen Union (EU) zugelassen ist.
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Medizin
Polycythemia vera: Aktualisierte Leitlinie zu Interferon alfa
Alle Polycythemia vera-(PV)-Patient:innen, die eine Zytoreduktion benötigen, sollten in der Erstlinie mit Interferon alfa behandelt werden. Voraussetzung ist, dass Patient:innen für diese Behandlung in Frage kommen, so die aktualisierten Onkopedia-Leitlinien zur PV (1). Ropeginterferon alfa-2b ist das einzige in Deutschland zugelassene Interferon alfa für Patient:innen mit PV und ist indiziert bei erwachsenen Patient:innen ohne symptomatische Splenomegalie (2). In den überarbeiteten Empfehlungen wird auf neue Erkenntnisse verwiesen, wonach Interferon alpha den natürlichen Verlauf der PV nachhaltig positiv beeinflussen und möglicherweise einen Progress und Spätfolgen der Erkrankung aufhalten oder verhindern kann.
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Medizin
CHMP empfiehlt Zulassung von Elranatamab beim Multiplen Myelom
Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der europäischen Arzneimittelagentur (EMA) empfiehlt den B-Zell-Reifungsantigen (BCMA)-CD3-gerichteten bispezifischen Antikörper Elranatamab für die Behandlung des rezidivierten und refraktären Multiplen Myeloms (RRMM). Elranatamab ist eine zielgerichtete Immuntherapie zur Behandlung erwachsener Patient:innen mit RRMM nach mindestens 3 bereits erhaltener Therapien einschließlich eines Immunmodulators, eines Proteasominhibitors und eines Anti-CD38-Antikörpers, bei denen es unter der letzten Therapie zu einer Progression kam. Die für die zentrale Arzneimittelzulassung in der Europäischen Union (EU) zuständige Europäische Kommission prüft nun die positive CHMP-Empfehlung für eine Zulassung von Elranatamab. Im Falle der Zulassung gilt diese Entscheidung für alle 27 EU-Mitgliedsstaaten sowie für Island, Liechtenstein und Norwegen.
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Medizin
Multiples Myelom: IKEMA-Studie belegt OS-Vorteil für Isatuximab-Kombinationstherapie
Bei der 20. Jahrestagung der IMS (International Myeloma Society) wurden die Langzeit-Daten der Phase-III-Studie IKEMA vorgestellt, die für die Kombination von Isatuximab mit Carfilzomib und Dexamethason (Kd) einen klinisch relevanten Vorteil beim Gesamtüberleben (OS) für Patient:innen mit rezidiviertem Multiplen Myelom im Vergleich zu Kd allein gezeigt haben.
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Medizin
DGHO 2023: Zusammenfassung und Highlights
Mehr als 6.200 Teilnehmer:innen, über 1.400 Präsentationen, nahezu 800 Abstracts, 380 diskutierte Poster mit 36 Sessions, 265 Sitzungen – ein Riesen-Programm, das die „Hämatologie- und Onkologie-Familie“ in Hamburg zusammenbrachte: So zieht die Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie nach 4 Tagen Bilanz. Damit stellte der größte Kongress des Fachgebiets im deutschsprachigen Raum die Rekordzahlen des Vor-Corona-Jahres 2019 ein. Die teilnehmenden Expert:innen für die Systemtherapie maligner Erkrankungen konnten sich in der vollen thematischen Breite und Tiefe informieren und intensiv miteinander austauschen. Der Tenor: Nie war das wichtiger als heute.
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Gesundheitspolitik
E-Learning: HIV-Wissen für Klinik und Praxis
HIV-Grundlagenwissen, HIV-Diagnostik in der Praxis, der angemessene Umgang mit HIV-positiven Patientinnen und Patienten: Eine neue Onlinefortbildung vermittelt die wichtigsten Informationen über HIV in Klinik und Praxis an Ärztinnen und Ärzte aller Fachrichtungen. Entwickelt wurde das E-Learning-Programm gemeinsam von der Bundesärztekammer, der Deutschen Aidshilfe und dem Deutschen Ärzteblatt. Es ist mit 3 CME-Fortbildungspunkten versehen.
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Gesundheitspolitik
Krankenkassen-Beiträge dürften 2024 leicht steigen
Auf gesetzlich Krankenversicherte kommen im nächsten Jahr voraussichtlich leicht steigende Beiträge zu – die Finanzlücke fällt aber wohl kleiner aus als zunächst befürchtet. Der zuständige Schätzerkreis ermittelte eine rechnerisch nötige Erhöhung des durchschnittlichen Zusatzbeitrags um 0,1 Punkte auf 1,7%, wie das Bundesamt für Soziale Sicherung in Bonn mitteilte. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte der Deutschen Presse-Agentur, dies seien gute Nachrichten. „Die Beiträge zur Krankenversicherung werden so gut wie nicht steigen.“ Die Kassen sprachen indes von einem „relevanten Erhöhungsdruck“ für 2024.
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Gesundheitspolitik
Lauterbach will Vorsorge-Checks auch in Apotheken ermöglichen
Vorsorgeuntersuchungen zu Bluthochdruck, Cholesterin und Diabetes sollen nach Plänen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach künftig auch in Apotheken gemacht werden können. „Damit würden wir gerade für junge Menschen die Hemmschwelle senken, sich durchchecken zu lassen“, sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. Viele Jüngere hätten noch keinen Hausarzt. Ein Gesetz solle daher Apotheken miteinbeziehen und diesen das Angebot zusätzlicher Leistungen ermöglichen, für die sie dann auch honoriert würden. „Ich glaube, dass die Apotheker in diesem Bereich unfassbar wertvolle Arbeit leisten können“, sagte Lauterbach.
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