Journal Hämatologie

News | Beiträge ab Seite 51

Gesundheitspolitik

Streit um Verwaltungskosten: Viele kleine Krankenkassen wäre deutlich günstiger

Seit am 8. Juli der Sozialverband VdK gefordert hat, angesichts des steigenden Kostendrucks im Gesundheitswesen die Zahl der Krankenkassen in Deutschland zu reduzieren, um Verwaltungskosten zu sparen, schlagen die Wellen hoch. Viel Spekulation. Viel Lärm um Nichts! Denn „diese Aussage ist schlichtweg falsch“, weiß Thomas Adolph, Geschäftsführer des unabhängigen Vergleichsportals www.gesetzlichekrankenkassen.de. In dem von Adolph betriebenen Portal werden seit Jahrzehnten die Daten aller gesetzlichen Krankenkassen akribisch erfasst. So kann er nach Auswertung seiner Daten beweisen: „Viele kleine Krankenkassen haben deutlich günstigere Verwaltungskosten als die großen!“ Geht es also um Kostenersparnis in der Verwaltung, kann der verbale Schlagabtausch gerne beendet werden. „Es würde mehr Sinn machen, wie früher zahlreiche kleine Kassen statt weniger Großkassen zu etablieren“, so Thomas Adolph.
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Gesundheitspolitik

Kassenärzte-Chef Gassen: mehr ambulant statt stationär operieren

Kassenärzte-Chef Andreas Gassen fordert, die Zahl der Klinik-Operationen deutlich zu reduzieren und die Möglichkeiten für ambulante Behandlungen auszuweiten. Er sagte der „Bild“: „Wir brauchen eine Kehrtwende bei den Operationen. Es gibt unverändert viel zu viele stationäre Behandlungen in Deutschland. Von den rund 16 Millionen im Jahr könnten 3 bis 4 Millionen ambulant durchgeführt werden, also auch von niedergelassenen Ärzten.“
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Medizin

5-Jahres-Follow-Up der L-MIND Studie: Tafasitamab + Lenalidomid beim r/r DLBCL

Das DLBCL ist eine außerordentlich aggressive Lymphomerkrankung, für die nach Versagen der ersten Therapielinie mit jeder weiteren Linie die Überlebenschancen der Patient:innen rapide abnehmen (1, 2). Ein relevanter Anteil von 30 bis 40% der Patient:innen zeigt sich gegenüber der Frontline Rituximab-basierten Immunchemotherapie (in der Regel R-CHOP) refraktär oder rezidiviert (3). Je nach Zeitpunkt des Rezidivs stehen für geeignete Patient:innen – in der S3-Leitlinie als „hochdosisfähig“ bezeichnet – die CAR-T-Zelltherapie oder eine Hochdosischemotherapie mit anschließender autologer Stammzelltransplantation mit kurativem Potenzial zur Verfügung (4).
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Gesundheitspolitik

Kassenärzte warnen vor Scheitern der Klinikreform – Praxen einbinden

Die Kassenärzte warnen vor einem Scheitern der geplanten Krankenhausreform und fordern eine bessere Vernetzung von Kliniken und Arztpraxen. „Wenn die Ambulantisierung durch Einbindung der Praxen nicht gestärkt wird und die Auswahl der richtigen Kliniken nicht klug und strategisch koordiniert wird, dann wird diese Reform scheitern“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. In Deutschland gebe es weiterhin „absurd viele“ stationäre Eingriffe, konstatierte Gassen. „Noch immer werden viel zu viele Behandlungen stationär erbracht und Versichertengelder verschleudert.“
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Gesundheitspolitik

1.000 Erwerbsminderungsrenten wegen Post-COVID in 2022

Die Deutsche Rentenversicherung hat 2022 einem Medienbericht zufolge 1.000 Erwerbsminderungsrenten für Betroffene von Post-COVID bewilligt. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 1.088 Erwerbsminderungen in Zusammenhang mit COVID-19 erstmals bewilligt worden, meldete die „Rheinische Post“ unter Berufung auf eine Sprecherin der Rentenversicherung. 1.000 davon seien aufgrund von Post-COVID bewilligt worden. 2021 waren es demnach 89 Erwerbsminderungsrenten im Zusammenhang mit Corona-Infektionen, 13 davon aufgrund von Post-COVID-Leiden.
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Medizin

Ivosidenib bei IDH1-mutierten Tumorerkrankungen – ab sofort verfügbar

Zielgerichtete Therapien erhöhen auch bei seltenen und schwierig zu behandelnden onkologischen Erkrankungen Chancen für eine verbesserte Prognose. Ein wichtiger Fortschritt wurde mit der Zulassung von Ivosidenib für die Behandlung von Patient:innen mit einer IDH1-Mutation bei metastasiertem Gallenwegskarzinom (Cholangiokarzinom; CCA) sowie bei der Akuten Myeloischen Leukämie (AML) erreicht. In beiden Indikationen liegen überzeugende Daten aus Phase-III-Studien vor (3, 6, 9). Expert:innen zeigten sich anlässlich der Launch-Pressekonferenz am 22. Juni 2023 erfreut über die neue Therapieoption und forderten eine frühzeitige molekulare Diagnostik. Ivosidenib ist seit dem 15. Juli in Deutschland verfügbar.
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Gesundheitspolitik

Digital-Gesetz: Entwurf gefährdet innovative Digitale Gesundheitsanwendungen

„Der Praxisbezug ist entscheidend: Die erfolgreiche Integration der elektronischen Patientenakte als zentrales Element einer digitalen, patientenzentrierten Gesundheitsversorgung hängt von ihrer effektiven Umsetzung in der realen Anwendung ab“, kommentiert Dr. Hubertus Cranz, Hauptgeschäftsführer des BAH den Referentenentwurf zum Digital-Gesetz (DigiG). Dazu sind aus BAH-Sicht im aktuellen Entwurf viele sinnvolle Ansätze enthalten. Insbesondere im digitalen Medikationsmanagement, das erstmals auch frei verkäufliche Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel umfasst, ist es entscheidend, eine intelligente und nutzerorientierte Umsetzung zu gewährleisten.
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Medizin

Quadruplets in der Erstlinie des Multiplen Myeloms: 4-fach-Kombinationen mit dem Anti-CD38-Antikörper Isatuximab

Moderne Kombinationstherapien bieten heute für neu diagnostizierte Patient:innen mit Multiplem Myelom (NDMM) effektive Behandlungsoptionen. Dank der Zulassung zahlreicher neuer Wirkstoffe ist es möglich, die Induktionstherapie vor einer Hochdosistherapie zu optimieren und ein tiefes Ansprechen sowie eine MRD (Minimal Residual Disease)-Negativität zu erreichen und dadurch die Prognose der Patient:innen zu verbessern.
 
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Gesundheitspolitik

E-Rezepte sollen 2024 auf breiter Front zu bekommen sein

Elektronische Rezepte sollen bis Anfang nächsten Jahres auf breiter Front in Praxen zu bekommen sein. Vom 1. Januar 2024 an soll es für Ärztinnen und Ärzte verpflichtend sein, Verschreibungen elektronisch auszustellen, wie es in einem Gesetzentwurf des Bundesgesundheitsministeriums heißt. Die Praxen sollen sich schrittweise umstellen. Zum Einlösen von E-Rezepten gibt es seit dem 1. Juli bereits eine neue Möglichkeit, bei der man in der Apotheke die Versichertenkarte der Krankenkasse in ein Lesegerät steckt. Bis Ende Juli sollen voraussichtlich 80% der Apotheken diesen zusätzlichen Weg anbieten können.
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Gesundheitspolitik

Schlaganfall-Experten fordern angemessenen Vorhaltekostenanteil für zertifizierte Stroke Units

Weitere 5.000 Schlaganfall-Patienten könnten jährlich in Deutschland das erste Jahr nach einem Hirninfarkt überleben, wenn alle Patienten in Krankenhäusern mit Spezialabteilungen – sogenannten Stroke Units – behandelt würden. Das ist ein zentrales Ergebnis einer aktuellen Analyse der Reformkommission zur Krankenhausversorgung. Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft e.V. (DSG) begrüßt das besondere Augenmerk, das auf die Akutversorgung des Schlaganfalls gelegt wird. Neben dem für den Erfolg der Akuttherapie relevanten Zeitfaktor, der für eine regionale Krankenhaus-versorgung spricht, weisen die hohen Anforderungen an fachliche Expertise, interdisziplinäre Zusammenarbeit und Medizintechnik auf die Notwendigkeit der Zentralisierung der Versorgung hin. Insbesondere für den flächendeckenden Einsatz der mechanischen Thrombektomie ist eine überregionale Zusammenarbeit der Spezialeinrichtungen notwendig. Die DSG fordert daher von der Bundesregierung bei der weiteren Planung der Krankenhausreform an dem bundesweiten Netzwerk an zertifizierten Stroke Units festzuhalten und zudem ausreichend finanzielle, abgestufte Mittel dafür einzuplanen.
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Medizin

r/r DLBCL: Glofitamab von der EMA zugelassen

Glofitamab ist ab sofort für erwachsene Patient:innen mit rezidiviertem oder refraktärem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom (r/r DLBCL) ab dem zweiten Rezidiv verfügbar (1). Der erste bispezifische Antikörper zur Behandlung des r/r DLBCL zeigte in der Phase-I/II-Zulassungsstudie NP30179 bei intensiv vorbehandelten Patient:innen ein schnelles, hohes und langfristiges Ansprechen (2). Die zeitlich begrenzte Therapie mit Glofitamab zeigte selbst bei stark vorbehandelten refraktären Patient:innen, ein gutes und konsistentes Sicherheitsprofil (2).
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Gesundheitspolitik

Fischer: Zunächst nur ein Etappenziel erreicht

Eher nüchtern als euphorisch hat die Vorsitzende des Arbeitskreises Stationäre Versorgung im Hartmannbund, Dr. Dr. Galina Fischer auf die Einigung zwischen Bund und Ländern über das Eckpunktepapier zur geplanten Krankenhausreform reagiert. „Das ist bis auf Weiteres vor allem die Absichtserklärung, eine dringend notwendige Reform mit im Grundsatz konsentierten Zielen in Angriff zu nehmen. Nicht mehr und nicht weniger und in diesem Sinne ist es eher eine Etappen- als eine Erfolgsmeldung“, sagte Fischer. Ob dieses Konsenspapier tragfähig genug ist, um daraus tatsächlich ein verlässliches und – vor allem auch unter finanziellen Aspekten – belastbares Konstrukt für die Schaffung einer flächendeckenden, im Kern vergleichbaren Krankenhaus-Landschaft zu machen, müsse sich erst erweisen.
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Gesundheitspolitik

Lauterbach will Informationen und Forschung zu Long COVID ausbauen

Für Menschen mit länger anhaltenden Beeinträchtigungen nach Corona-Infektionen sollen weitere Unterstützungsangebote kommen. Darauf zielt ein Long-COVID-Programm, das Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am 12. Juli vorstellte. Auf einem neuen Internetportal sollen Empfehlungen zur Behandlung, Informationen zum Stand der Wissenschaft und Hinweise auf spezialisierte Ärztinnen und Ärzte abrufbar sein. Für die Forschung mit Modellprojekten zur Versorgung und Behandlung von Betroffenen will das Ministerium von 2024 an 21 Millionen Euro als Förderung bereitstellen. Im Herbst plant Lauterbach einen „Runden Tisch“ mit verschiedenen Akteuren.
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Gesundheitspolitik

DHS: Einsparungen bei Suchtprävention schaden der ganzen Gesellschaft

Auch die Suchtprävention ist von den Kürzungen im Etat des Bundesgesundheitsministeriums massiv betroffen. Bei den Projekt- und Kampagnenmitteln des Bundes sollen im nächsten Jahr rund 4 Millionen Euro wegfallen. Die Kürzungen von rund 13,2 Mio. Euro im Jahr 2023 auf 9,2 Mio. Euro in 2024 betreffen die „Aufklärungsmaßnahmen auf dem Gebiet des Drogen- und Suchtmittelmissbrauchs". Die Einsparungen werden dramatische Folgen haben, warnt die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS).
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