Journal Hämatologie
Gesundheitspolitik

„Diese Debatte zu eröffnen, sägt weiter am gesellschaftlichen Zusammenhalt. Streeck muss seinen Vorstoß ausbuchstabieren: Ab welchem Alter soll denn ein Leben aus seiner Sicht nicht mehr schützenswert sein?“, so der Linken-Politiker.

Streeck: „Es hat nichts gebracht"

Streeck, der auch Drogenbeauftragter der Bundesregierung ist, hatte bei Welt TV gesagt, es brauche in der medizinischen Selbstverwaltung „klarere und verbindliche Leitlinien, dass bestimmte Medikamente auch nicht immer ausprobiert werden sollten – es gibt einfach Phasen im Leben, wo man bestimmte Medikamente auch nicht mehr einfach so benutzen sollte“. Er verwies als Beispiel auf fortgeschrittene Krebserkrankungen und nannte exemplarisch 100-Jährige. Streeck sprach auch von persönlichen Erfahrungen vor dem Tod seines an Lungenkrebs erkrankten Vaters. „Es wurde in den letzten Wochen, wo er gestorben ist, so viel Geld ausgegeben. Und es hat nichts gebracht. Es wurden die neuesten Therapien aufgefahren. Es hat nichts gebracht.“

Deutsche Stiftung Patientenschutz sieht Diskriminierung alter Menschen

Auch die Deutsche Stiftung Patientenschutz widersprach Streeck. „Das Grundgesetz garantiert jedem die Menschenwürde“, monierte Vorstand Eugen Brysch. „Hendrik Streeck diskriminiert mit seinen Äußerungen unverhohlen alte Menschen. Jeder hat den gesetzlichen Anspruch auf eine bestmögliche Medikamentenversorgung.“

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Quelle:

dpa