Journal Hämatologie

Kongressberichte | Beiträge ab Seite 5

Kinder mit akuter lymphatischer B-Zell-Leukämie (B-ALL) erhalten bei Vorliegen eines Standardrisikos nach den NCI-Kriterien in der Erstlinie eine Chemotherapie, die insgesamt sehr wirksam ist, aber in einigen Fällen doch ein Rezidiv und dann häufig den Tod nach sich zieht. Die Children´s Oncology Group (COG) konnte nun in der Plenary Session der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) in San Diego, USA, die Resultate einer großen Multicenter-Studie vorstellen, in der ein solches erhöhtes Rezidivrisiko durch Ergänzung der Standard-Chemotherapie mit dem bispezifischen T-Zell-Engager (BiTE) Blinatumomab deutlich reduziert werden konnte (1).
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Non-Hodgkin-Lymphom

ASH: Axi-cel bei r/r LBCL im Real-world-Setting vergleichbar wie in Studien

Axicabtagen-Ciloleucel (Axi-cel) ist für die Behandlung von Patient:innen mit rezidiviertem/refraktärem großzelligen B-Zell-Lymphom (r/r LBCL) zugelassen – basierend auf den Daten der ZUMA-7-Studie, in der die gegen CD19 gerichtete CAR-T-Zell-Therapie das Gesamtüberleben (OS) gegenüber dem Therapiestandard signifikant verbessert hatte (1). Auf der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2024 untersuchten 2 US-amerikanische Real-world-Studien zu Axi-cel beim r/r LBCL, ob sich die positiven Daten der CAR-T-Zell-Therapie auch im klinischen Alltag widerspiegeln (2, 3). Die Untersuchungen bestätigten die Outcome-Daten der ZUMA-7-Studie bei einer wesentlich breiteren Patientenpopulation und verdeutlichten darüber hinaus einen Rückgang von Inzidenz, Schweregrad und Dauer von Zytokinfreisetzungssyndromen (CRS) und Immuneffektorzell-assoziierten Neurotoxizitätssyndromen (ICANS).
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CLL

ASH: CLL/SLL – weniger CV-Ereignisse unter Acalabrutinib als unter Zanubrutinib

Auch Inhibitoren der Bruton-Tyrosinkinase (BTKi) der zweiten Generation gehen mit kardiovaskulären Risiken einher, doch gibt es offenbar Unterschiede zwischen verschiedenen Substanzen. Eine bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2024 präsentierte retrospektive Studie verglich die beiden Zweitgenerations-BTKi Acalabrutinib und Zanubrutinib hinsichtlich des Auftretens kardiovaskulärer Ereignisse unter der Therapie (1). Analysiert wurden die Daten von Erkrankten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) oder kleinzelligem B-Zell-Lymphom (SLL), die in den USA in im ambulanten Setting behandelt worden waren. Die Daten legen eine verminderte kardiovaskuläre Toxizität unter Acalabrutinib gegenüber Zanubrutinib nahe.
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Mantelzelllymphom

ASH: Details zu Acalabrutinib-Kombination bei Älteren mit Mantelzelllymphom

Dass ältere Menschen mit Mantelzelllymphom (MCL) von zusätzlichem Acalabrutinib zur Standardtherapie aus Bendamustin/Rituximab (BR) profitierten, ging bereits aus der primären Analyse der ECHO-Studie hervor. Jetzt wurden auf der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) umfassendere Daten präsentiert, etwa zur Wirksamkeit bei Risikogruppen und Liquid Biopsy Messungen (1).
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Multiples Myelom

ASH: Benefits mit Daratumumab-basiertem Quadruplet bei NDMM im Nicht-Transplantat-Setting

Moderne Quadruplettherapien mit Anti-CD38-Antikörpern erobern in Studien beim neu diagnostizierten Multiplen Myelom (NDMM) zunehmend auch die transplantationsfreie Behandlungssituation. Aktuelle Daten der CEPHEUS-Studie, vorgestellt bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2024, zeigten in diesem Setting für die Kombination aus dem Anti-CD38-Antikörper Daratumumab mit Bortezomib, Lenalidomid und Dexamethason (Dara-VRd) im Vergleich zur Triplette VRd tiefe, anhaltende Remissionen mit einer hohe Rate an MRD (messbare Resterkrankung)-Negativität sowie ein verlängertes progressionsfreies Überleben (PFS) (1). Die Ergebnisse unterstützen Anti-CD38-Antikörper-basierte Vierfachkombinationen als einen zukünftigen Therapiestandard im Nicht-Transplantat-Setting.
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Mantelzelllymphom

ASH: Stammzelltransplantation ist bei jüngeren MCL-Patient:innen Vergangenheit

Die Erstlinientherapie jüngerer Patient:innen (≤ 65 Jahre) mit nicht vorbehandeltem Mantelzell-Lymphom (MCL) bestand bis vor Kurzem aus einer Immunchemotherapie und einer autologen Stammzelltransplantation (ASCT). Aufgrund der Resultate der Phase-III-Studie TRIANGLE des European MCL Network wird das nun durch Ibrutinib ergänzt. Wie aktuelle, von Prof. Dr. Martin Dreyling, München, beim ASH-Kongress in San Diego, USA, vorgestellte Auswertungen zeigen, kann man dabei auf die Transplantation offenbar verzichten (1).
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MDS

ASH: Verbessertes Langzeitansprechen mit Luspatercept bei MDS in COMMANDS-Studie

Ein Drittel der transfusionsabhängigen Patient:innen mit Myelodysplastischem Syndrom (MDS) sprach auch nach 1,5 Jahren auf Luspatercept an. Sie waren länger unabhängig von einer Transfusion für eine Mindestdauer von 12 Wochen im Vergleich zu Patient:innen, die Epoetin alfa erhielten, wie Prof. Dr. Guillermo Garcia-Manero vom MD Anderson Cancer Center, Houston, Texas, auf dem ASH 2024 präsentierte (1).
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Polycythaemia vera

DGHO 2024: 5 Jahre Paradigmenwechsel – PV an der Wurzel packen

Die Polycythaemia Vera (PV) ist eine seltene klonale myeloproliferative Neoplasie, die durch eine Erythrozytose charakterisiert ist. Unbehandelt führt PV v.a. aufgrund des erhöhten Thromboserisikos zu einer deutlich erhöhten Morbidität und Mortalität im Vergleich zu Gesunden. Die Zulassung von Ropeginterferon alfa-2b im Februar 2019 ermöglichte den Paradigmenwechsel zu einer – im Unterschied zu konventionellen Optionen wie Aderlass – krankheitsmodifizierenden Therapie.
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MDS

DGHO 2024: Erster Erythrozyten-Reifungs-Aktivator für Niedrigrisiko-MDS-Patient:innen

Bei Niedrigrisiko-Patient:innen mit Myelodysplastischem Syndrom (MDS) gibt es mit der Zulassungserweiterung von Luspatercept eine neue Behandlungsoption. Der Wirkstoff kann auf Basis der Daten der COMMANDS-Zulassungsstudie in der Erstlinienbehandlung bei Erwachsenen mit transfusionsabhängiger Anämie aufgrund von Myelodysplastischen Neoplasien mit sehr niedrigem, niedrigem oder intermediärem Risiko verordnet werden.
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Non-Hodgkin-Lymphom

DGHO 2024: Richtiges Timing bei Axi-cel-Therapie entscheidend

Die CAR-T-Zelltherapie mit Axicabtagen ciloleucel (Axi-cel) besitzt kuratives Potenzial bei Menschen mit einem (früh) rezidivierten/refraktären großzelligen B-Zell-Lymphom (r/r LBCL) (1, 2). Ein wichtiger Faktor für den Therapieerfolg ist dabei das richtige Timing. Zum Beispiel kann eine kurze Herstellungsdauer das Behandlungsergebnis einer CAR-T-Zelltherapie positiv beeinflussen (3). Für Axi-cel wurden im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) 2024 nun Daten aus qualifizierten Behandlungszentren in Deutschland vorgestellt.
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Myelofibrose

DGHO 2024: Momelotinib zeigt Wirksamkeit bei Myelofibrose mit Anämie auch in der klinischen Praxis

Fast jeder Patient oder jede Patientin mit Myelofibrose (MF) entwickelt im Verlauf der Erkrankung eine Anämie. In den Zulassungsstudien von Momelotinib MOMENTUM und SIMPLIFY-1 wurde nicht nur die Wirkung von Momelotinib auf typische Myelofibrose-Ausprägungen wie die Reduktion des Milzvolumens nachgewiesen, sondern auch seine positive Wirkung auf die beiden Anämieparameter, den Hämoglobinwert (Hb) und die Rate der Transfusionsabhängigkeit (1-4). Die Daten der klinischen Studien wurden nun durch Ergebnisse einer Real-World-Analyse bestätigt, die im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) vorgestellt wurden.
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Multiples Myelom

DGHO 2024: BCMA-gerichtete Zweitlinientherapien beim MM – was für einen möglichst frühen Einsatz spricht

Auf einer Pro-und-Kontra-Session anlässlich des DGHO in Basel stellten Prof. Dr. Martin Kortüm, Würzburg, und Prof. Dr. Maria-Theresa Krauth, Wien, die Vor- und Nachteile einer gegen das B-Zell-Reifungsantigen (BCMA) gerichteten Zweitlinientherapie von Patient:innen mit Multiplem Myelom (MM) dar. Dabei beleuchteten sie insbesondere CAR-T-Zell-Therapien und Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs).
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Follikuläres Lymphom

DGHO 2024: Epcoritamab als neu verfügbare Therapieoption beim RRFL verbessert Lebensqualität

Seit Mitte August 2024 ist der subkutan zu applizierende bispezifische Antikörper Epcoritamab als Monotherapie auch zur Behandlung des rezidivierten/refraktären (RR) follikulären Lymphoms (FL) nach ≥ 2 systemischen Vortherapien zugelassen. Ein knappes Jahr zuvor war bereits die Zulassung für das r/r diffus großzellige B-Zell Lymphom (DLBCL) erteilt worden. Wie bei einer Fachpressekonferenz im Rahmen der DGHO-Jahrestagung 2024 zu hören war, punktet die gut wirksame und verträgliche Substanz vor allem durch ihre subkutane Applikation und die Möglichkeit der ambulanten Verabreichung – auch dank einer optimierten Aufdosierungsschemas.
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