Kongressberichte | Beiträge ab Seite 3
CML
CML: Frühe Wirksamkeit bei Resistenzen: ELVN-001 punktet in Phase I
Obwohl inzwischen einige Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) verfügbar sind, bilden viele Patient:innen mit chronischer myeloischer Leukämie (CML) Resistenzen aus oder erleben Verträglichkeitsprobleme [1, 2]. Dies gilt insbesondere dann, wenn bereits mehrere Therapielinien absolviert wurden. Vor diesem Hintergrund wurde ELVN-001, ein selektiver Inhibitor des aktiven Zentrums von BCR::ABL1 entwickelt.
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AML
EHA 2025
AML: Dreifachtherapie bei FLT3-ITD-Mutationen – Klinische Bedeutung bestätigt
Patient:innen mit akuter myeloischer Leukämie (AML), die Mutationen in der FMS-like-Tyrosinkinase 3 und internen Tandemduplikation (FLT3-ITD) aufweisen und für eine intensive Chemotherapie ungeeignet sind, haben eine ungünstige Prognose. Bisherige Studienergebnisse zeigen für die Betroffenen unter der Kombination aus Azacitidin und Venetoclax ein medianes Gesamtüberleben (mOS) von nur 9,9 Monaten [1]. Vor diesem Hintergrund wurde jetzt die Triplet-Kombination aus Decitabin, Venetoclax und Quizartinib bei rezidivierter/refraktärer (RR) oder neu diagnostizierter FLT3-ITD-mutierter AML untersucht. Eine erfolgversprechende Kombination, insbesondere für diejenigen Patient:innen, für die keine intensive Chemotherapie infrage kommt [2].
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Medizin
ASCO 2025
Neu diagnostiziertes Multiples Myelom: Neue Daten zu Daratumumab-VRd vom ASCO
Neue Daten aus den beiden Phase-III-Studien PERSEUS und CEPHEUS zeigen, dass Daratumumab in subkutaner (SC) Formulierung in Kombination mit Bortezomib, Lenalidomid und Dexamethason (Daratumumab-VRd) bei Patient:innen mit neu diagnostiziertem multiplem Myelom (NDMM) unabhängig vom Transplantationsstatus eine anhaltende Negativität der minimalen Restkrankheit (MRD) sowie eine verbesserte langfristige progressionsfreie Überlebensrate (PFS) gezeigt hat [1, 2]. Die Ergebnisse wurden als mündliche Präsentationen auf dem Annual Meeting 2025 der American Society of Clinical Oncology (ASCO) vorgestellt.
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DLBCL
ASCO 2025
Anhaltende Überlebensvorteile für r/r DLBCL-Patient:innen unter Glofitamab + GemOx
Wie das 2-Jahres-Follow-up der STARGLO-Studie ergab, profitierten Patient:innen mit einem rezidivierten/refraktären diffus-großzelligen B-Zell-Lymphom (r/r DLBCL) von einer Kombinationstherapie aus Glofitamab + Gemcitabin und Oxaliplatin (Glofitamab + GemOx) mit einem verbesserten Überleben im Vergleich zu einer Therapie mit Rituximab (R) + GemOX (1).
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AML
ASCO 2025
AML: Studie untersucht reduzierte Cyclophosphamid-Dosis nach Transplantation
Die Prophylaxe der Graft-versus-Host-Erkrankung (GvHD) mittels posttransplantativem Cyclophosphamid (PTCy) ist ein etabliertes Verfahren, geht jedoch häufig mit erheblichen Nebenwirkungen einher. Auf der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2025 wurden nun erste Ergebnisse einer Studie vorgestellt, die eine reduzierte PTCy-Dosis bei Patient:innen mit akuter myeloischer Leukämie (AML) untersuchte [1].
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Multiples Myelom
ASCO 2025
r/r MM: Phase-III-Studie evaluiert Stellenwert von Elranatamab bereits ab dem 2. Rezidiv
Der gegen das B-Zell-Reifungsantigen (BCMA) auf Myelomzellen und CD3 auf T-Zellen gerichtete humanisierte bispezifische Antikörper Elranatamab ist seit Ende 2023 für stark vorbehandelte Patient:innen mit rezidiviertem und refraktärem Multiplen Myelom (r/r MM) zugelassen. In der zulassungsrelevanten Phase-II-Studie MagnetisMM-3 hatte die Substanz tiefe und anhaltende Remissionen bei handhabbarem Sicherheitsprofil gezeigt (1). Die zweiarmige Studie MagnetisMM-32 wird nun im Phase-III-Setting evaluieren, ob der bispezifische Antikörper auch in früheren Linien, nämlich ab dem zweiten Rezidiv, einen Stellenwert hat. Das bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2025 als Poster vorgestellte Studiendesign offenbart, dass sich Elranatamab im direkten Vergleich gegen bewährte Triplett- und Doublet-Regime bewähren muss (2).
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Medizin
GTH 2025
Neue Erkenntnisse in der Zweitlinie – Update zur ITP
In einem Symposium im Rahmen der 69. Jahrestagung der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (GTH) wurde die in der aktuellen Onkopedia-Leitlinie vorgestellte potenzielle neue Stadieneinteilung der Immunthrombozytopenie (ITP) diskutiert. Dies könnte v.a. in der Zweitlinie mehr Flexibilität bieten. Zudem wurden Ergebnisse aus verschiedenen Registern und Real-World-Studien präsentiert, die u.a. die Ergebnisse aus der Avatrombopag-Zulassungsstudie untermauern.
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Leukämien
EBMT 2025
alloSCT: Psychologische Unterstützung bei Patient:innen mit akuter Leukämie
Die allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation (alloSCT) wird zur Behandlung von hämatologischen Malignomen, insbesondere bei akuter Leukämie, eingesetzt. Doch trotz der Fortschritte dieser Therapie ist eine alloSCT mit enormen psychosozialen Problemen assoziiert. Psychotherapeutische Hilfestellungen könnten dazu beitragen, sich besser mit den durch eine alloSCT hervorgerufenen emotionalen Situationen auseinanderzusetzen.
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Transfusionsmedizin
EBMT 2025
Herpes Zoster nach Stammzelltransplantation vermeiden
Bei Patient:innen, die sich einer allogenen und autologen hämatopoetischen Stammzelltransplantation (allo- und autoSCT) unterziehen, ist das Risiko einer Reaktivierung des Varicella-Zoster-Virus (VZV) erhöht, wobei die Herpes Zoster(HZ)-Inzidenz bei beiden Transplantationsarten ähnlich ist. Es wird daher eine Prophylaxe mit Aciclovir für mehr als 12 Monate nach alloSCT empfohlen, jedoch variiert die Prophylaxedauer innerhalb der einzelnen Transplantationszentren, sodass die HZ-Inzidenz in dieser Population hoch ist. Trotz erweiterter Aciclovir-Prophylaxe beträgt die Inzidenz einer VZV-Reaktivierung 2 Jahre nach der alloSCT 4-9%. Die Impfung mit einem adjuvantierten rekombinanten Totimpfstoff kann eine Option sein, HZ zu verhindern und das Risiko einer Reaktivierung von VZV bei den Betroffenen zu reduzieren.
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ALL
EBMT 2025
B-ALL: Stammzelltransplantation nach CART19 kann Rezidivrisiko minimieren
Anti-CD19-CAR-T-Zellen (CART19) werden bei B-Zell akuter lymphatischer Leukämie (B-ALL) erfolgreich eingesetzt. Eine allogene Stammzelltransplantation (alloSCT) nach CART19 ist darüber hinaus eine valide Strategie, um das Rezidivrisiko zu reduzieren, zeigt eine auf dem EBMT (European Society for Blood and Marrow Transplantation) präsentierte Studie (1).
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Medizin
EBMT 2025
DKMS Mechtild Harf Wissenschaftspreis 2025 geht an Chiara Bonini
Die DKMS Stiftung Leben Spenden hat Prof. Chiara Bonini, Mailand, mit dem DKMS Mechthild Harf Wissenschaftspreis 2025 ausgezeichnet. Chiara Bonini gilt als Vorreiterin in der klinischen Anwendung genetisch veränderter T-Zellen bei der Stammzelltransplantation. „Chiara Bonini ist eine der weltweit renommiertesten Wissenschaftlerinnen auf dem Gebiet der Zell- und Gentherapie zur Behandlung von Krebs. Sie ist führend in der klinischen Anwendung genetisch veränderter T-Zellen bei der Stammzelltransplantation und hat den Grundstein für innovative, lebensrettende Therapien gelegt“, sagte Prof. Dr. Katharina Fleischhauer, Essen, bei der Verleihung des mit 10.000 Euro dotierten Wissenschaftspreises. „Ihre Arbeit trug zur Entwicklung des ersten von der EMA zugelassenen, gentechnisch veränderten, zellbasierten Arzneimittels für Krebspatient:innen bei und ebnete den Weg für eine neue Ära der Präzisionsmedizin und transformativer Behandlungen für Patient:innen weltweit.“ Mit dem Preis würdigt die DKMS die herausragenden Leistungen international renommierter Mediziner:innen und Wissenschaftler:innen im Bereich der Stammzelltransplantation und zellulären Therapien. Bonini nahm den Preis im Rahmen der 51. Jahrestagung der European Society for Blood and Marrow Transplantation (EBMT) 2025 in Florenz entgegen. Außerdem verlieh die DKMS den hoch dotierten DKMS John Hansen Research Grant 2025 und erstmalig den DKMS Special Grant an exzellente junge Wissenschaftler:innen.
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AML
ISAL XIX 2025
AML: MRD-Status vor der Transplantation – klinisch relevant oder nicht?
Der Status der minimalen Resterkrankung (MRD) kann als Prädiktor für das Therapieansprechen bei Patient:innen mit akuter myeloider Leukämie (AML) herangezogen werden. Er sollte jedoch im Kontext des Therapiesettings betrachtet werden, um seine Aussagekraft zu verstehen, erklärte die Transplantationsmedizinerin PD Dr. Gesine Bug vom Universitätsklinikum Frankfurt.
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Seltene Leukämien
ISAL XIX 2025
APL: ATRA/ATO-Kombination wirksam bei allen Patienten-Subgruppen
Die Chemotherapie-freie und zielgerichtete Therapie mit All-trans-Retinsäure (ATRA) und Arsentrioxid (ATO) bleibt bei Patient:innen mit akuter Promyelozytenleukämie (APL) die Therapie der Wahl im Zusammenspiel mit prognostischen Faktoren. Prof. Dr. Maria Teresa Voso von der Universität Tor Vergata in Rom, Italien, präsentierte die Ergebnisse der Langzeitstudie HARMONY auf dem ISAL XIX 2025.
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AML
ISAL XIX 2025
AML: Aktuelle Studien untersuchen Kombination Ven-Aza bei verschiedenen Subgruppen
Die Kombination aus Venetoclax plus Azacitidin (Ven-Aza) hat sich bei der Behandlung von Patient:innen mit unbehandelter, akuter myeloischer Leukämie (AML), die nicht für eine intensive Chemotherapie und/oder eine allogene Stammzelltransplantation (alloHSZT) in Frage kommen, bewährt. Weitere Therapie-Kombinationen werden aktuell untersucht, um die Therapie für verschiedene Patienten-Subgruppen zu verbessern, wie Prof. Dr. Charles Craddock, Birmingham, UK, vorstellte.
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ITP
GTH 2025
Behandlung der Immunthrombozytopenie während der Schwangerschaft
Die Immunthrombozytopenie oder idiopathische thrombozytopenische Purpura (ITP) gehört zu den seltenen Erkrankungen (Orphan Diseases); jährlich erkranken in Deutschland ca. 1.000 Personen daran, wobei im jüngeren Alter vermehrt Frauen im gebärfähigen Alter betroffen sind. Die ITP kann entsprechend eine Ursache für Thrombozytopenie im ersten und zweiten Trimester der Schwangerschaft sein. Die Erkrankung kann hier erstmals auftreten, oder eine bereits bestehende Erkrankung kann sich verschlechtern. In der Schwangerschaft stellt die ITP eine besondere Herausforderung dar, da sowohl das maternale als auch das fetale Risiko berücksichtigt werden müssen. Die Diagnose und das Management der ITP in der Schwangerschaft erfordern daher einen multidisziplinären Ansatz.
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Hämophilie
GTH 2025
Monitoring von Hämophilie-Patienten: Ultraschall und HJH-Score erfassen Gelenkgesundheit
Um die Krankheitsaktivität zu bestimmen und Therapieergebnisse bei Hämophilie zu optimieren, ist die Erfassung von Blutungen und Gelenkschäden essenziell. In einer Fortbildungssitzung gaben Expert:innen einen Überblick über die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Ansätze und Tools.
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Thromboembolien
GTH 2025
SVT-Management: Antikoagulation nicht vernachlässigen!
Die Inzidenz splanchnischer Venenthrombosen (SVT) ist in den letzten 20 Jahren um das Dreifache gestiegen. Wegen ihrer schweren Symptomatik sind SVT bis heute ein klinisches Problem. Ein Experte gab auf dem GTH 2025 in Lausanne, Schweiz, einen Überblick.
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Hämophilie
GTH 2025
Neue Option bei Hämophilie mit Hemmkörpern – Rebalancing der Gerinnung durch Concizumab
Für Patient:innen mit Hämophilie A oder B und Hemmkörpern (HK) wurde mit Concizumab erstmals eine subkutan applizierte Prophylaxe mit innovativem Wirkmechanismus in der EU zugelassen: Der humanisierte monoklonale Antikörper blockiert den Tissue Factor Pathway Inhibitor (TFPI) und ermöglicht somit wieder die Ausbildung stabiler Wundverschlüsse.
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weitere hämatologische Erkrankungen
GTH 2025
Kognitive Beeinträchtigungen und Depressionen bei thrombotisch-thrombozytopenischer Purpura
Die thrombotisch-thrombozytopenische Purpura (TTP) ist eine seltene, potenziell lebensbedrohliche thrombotische Mikroangiopathie, die durch unzureichende Aktivität der Metalloprotease ADAMTS13 gekennzeichnet ist. Neben den klassischen Symptomen wie Thrombozytopenie, Gerinnselbildungen in den kleinen Blutgefäßen mit mikroangiopathischer hämolytischer Anämie, Fieber, Nierenfunktionsstörungen sind auch neurologische, kognitive und psychische Beeinträchtigungen klinisch relevante Folgen. Prof. Marie Scully, London, erörterte die neurologischen und psychologischen Auffälligkeiten der TTP und stellte Maßnahmen vor, die dazu beitragen können, kognitive Defizite und Depressionen bei Patient:innen mit TTP zu vermeiden.
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Transfusionsmedizin
GTH 2025
Wer braucht tatsächlich Blutprodukte?
Die Versorgung von Patient:innen mit Blutprodukten sollte evidenzbasiert und multidisziplinär erfolgen, um Betroffene optimal zu versorgen, allogene Bluttransfusionen zu reduzieren und die Verfügbarkeit allogener Blutprodukte sicherzustellen. Expert:innen diskutierten diese Aspekte in einer Session auf der 69. Jahrestagung der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (GTH) in Lausanne.
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