Journal Hämatologie

Medizin | Beiträge ab Seite 29

Auf dem ASH 2021 wurde eine detaillierte Analyse der MRD-Negativität von Patient:innen mit neu diagnostiziertem Multiplen Myelom (NDMM) aus der CASSIOPEIA-Studie vorgestellt (1). Es stellte sich heraus, dass die höchsten MRD-Negativitätsraten und die am längsten andauernde MRD-Negativität durch Induktion und Konsolidierung mit D-VTd und Daratumumab(DARA)-Erhaltungstherapie erreicht werden. DARA in der Erhaltungsphase verbesserte im Vergleich zur alleinigen Beobachtung die MRD-Negativität nicht signifikant bei Patientinnen und Patienten, die mit D-VTd* behandelt worden waren, jedoch in der Gruppe, die eine Induktion/Konsolidierung mit VTd* erhalten hatte.
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Multiples Myelom

Neudiagnostiziertes Multiples Myelom: Update der GRIFFIN-Studie bestätigt signifikante Vorteile durch Addition von Daratumumab zu VRd

Die Phase-II-Studie GRIFFIN verglich eine Induktions-/Konsolidierungstherapie mit Daratumumab (D) plus VRd (Bortezomib, Lenalidomid und Dexamethason) gefolgt von einer Erhaltungstherapie mit Daratumumab/Lenalidomid mit alleinigem VRd gefolgt von einer Lenalidomid-Erhaltungstherapie bei Patient:innen mit neu diagnostiziertem Multiplem Myelom (MM), die für eine autologe Stammzelltransplantation (ASCT) geeignet waren. Beim Amerikanischen Hämatologiekongress (ASH) 2021 wurde eine aktualisierte Analyse der Wirksamkeit und Sicherheit nach 24 Monaten Erhaltungstherapie oder Ende der Therapie vorgestellt. Die Daten, die eine mediane Nachbeobachtungszeit von über 3 Jahren berücksichtigten, bestätigen erneut signifikant mehr tiefe und dauerhafte Remissionen, inklusive stringenter kompletter Remissionen und MRD-Negativität bei Hinzunahme des CD38-Antikörpers Daratumumab (1).
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Medizin

Unvorbehandelte MDS-Patient:innen mit erhöhtem Risiko: Molekulares Ansprechen unter Venetoclax + Azacitidin

Patient:innen mit Myelodysplastischem Syndrom (MDS) mit höherem Risiko werden üblicherweise mit Azacitidin (Aza) behandelt. Venetoclax (Ven) ist ein selektiver, potenter, oraler BCL-2-Inhibitor, der in präklinischen Studien bei myeloiden malignen Erkrankungen synergistische Wirksamkeit mit Aza gezeigt hat. Ein MDS mit höherem Risiko ist assoziiert mit Mutationen in Genen, die am RNA-Splicing, an der epigenetischen Regulation, Transkription und den zellulären Signalwegen beteiligt sind. Die Einschätzung der Dynamik von genetischen Varianten während der Behandlung von MDS mit erhöhtem Risiko macht es möglich, die molekularen Determinanten des Ansprechens zu verstehen. Die vorliegende Phase-1b-Studie (NCT02942290) untersucht Ven + Aza bei Behandlungs-naiven MDS-Patient:innen mit erhöhtem Risiko. Im Folgenden sind die Ergebnisse bezüglich der Wirksamkeit in den anhand von Mutationen definierten Subgruppen sowie der Tiefe des Ansprechens aufgeführt.
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Medizin

NSCLC: Früherkennung von Rezidiven mit Liquid Biopsy

Bestimmten Formen von Lungenkrebs liegt eine Erbgut-Umlagerung im ALK-Gen zugrunde. In diesen Fällen kann eine Behandlung mit einem spezifischen zielgerichteten Medikament das Fortschreiten der Erkrankung aufhalten. Doch früher oder später entstehen Resistenzen gegen die Therapie. Wissenschaftler:innen im Deutschen Krebsforschungszentrum und im NCT Heidelberg zeigen nun in einer Machbarkeitsstudie, dass über den Nachweis tumorspezifischer DNA im Blut vieler Patient:innen die Resistenzentwicklung früher erkannt werden kann als mit bildgebenden Verfahren.
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Medizin

Wie entstehen Blut- und Leukämiezellen? Single Cell Diagnostik mit FACS-Analyse kombinieren

Wissenschaftler:innen haben die Entwicklung von Blutzellen detailliert nachverfolgt: Sie kombinierten Methoden, mit denen man die Aktivität der Gene innerhalb der Zelle analysiert mit dem Nachweis von Proteinmolekülen auf der Oberfläche der Zelle. „Bislang haben wir die verschiedenen Zellen anhand der Proteine auf ihrer Oberfläche voneinander unterschieden“, erklärt Ko-Autor Dr. Simon Haas, BIH. “Dazu nutzen wir die FACS-Analyse, oder Durchflusszytometrie, bei der Zellen mit der Hilfe von Antikörpern gegen rund 20 Oberflächenmoleküle analysiert werden“, berichtet Haas. "Das geht schnell und ist kostengünstig, ist aber nicht so genau.“
 
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Medizin

Behandlung ohne Chemotherapie bei Morbus Waldenström

Der Morbus Waldenström kann mit derzeit vorhandenen Standardtherapien nicht geheilt werden. Das Ziel der Therapien ist deshalb, die Krankheit möglichst lange zu kontrollieren ohne dabei die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten einzuschränken. Unter der Leitung von Professor Dr. Christian Buske, Ärztlicher Direktor und Leiter des Instituts für Experimentelle Tumorforschung am Universitätsklinikum Ulm, wurde jetzt in Zusammenarbeit mit der Klinik für Innere Medizin III (Professor Dr. Hartmut Döhner) die finale Analyse der sogenannten iNNOVATE Studie im angesehenen Journal of Clinical Oncology veröffentlicht. In dieser Studie wurde die Kombination der Medikamente Ibrutinib und Rituximab gegen eine alleinige Rituximab-Therapie bei zuvor unbehandelten oder bereits behandelten Patientinnen und Patienten mit Morbus Waldenström geprüft.
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Medizin

CRISPR/Cas9: Sehr gute Behandlungsergebnisse mit Sichelzellkrankheit und Beta-Thalassämie

Der Sichelzellkrankheit und Beta-Thalassämie liegen jeweils erblich bedingte Gendefekte zugrunde. Hoffnung auf Heilung bot bis vor einiger Zeit einzig eine Stammzelltransplantation. Mit Hilfe der CRISPR/Cas9-Gentherapie könnte sich das zukünftig ändern. Diese Annahme unterstreichen auch die bisher mehr als 15 Patienten mit diesen Gendefekten, die auch in der Abteilung für Pädiatrische Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) erfolgreich behandelt wurden.
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Medizin

Darmkrebs: Wie lassen sich erneute Metastasen verhindern?

Rückfälle nach einer Entfernung von Metastasen schränken die langfristig erfolgreiche Behandlung von Darmkrebs oft ein. Daher hat ein interdisziplinäres Team von Ärztinnen und Ärzten unter Leitung der Charité – Universitätsmedizin Berlin die groß angelegte FIRE-9/PORT-Studie initiiert. Ziel der nun startenden klinischen Studie ist es, den Beitrag einer zusätzlichen Chemotherapie zum Therapieerfolg bei Patientinnen und Patienten – nach erfolgreicher Behandlung von Metastasen – zu untersuchen und eine Standardtherapie zu etablieren. Auf diese Weise sollen sich Rückfälle verzögern oder ganz vermeiden lassen.
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Medizin

AML: Personalisierte Therapie bei IDH-1-Mutation

Die akute myeloische Leukämie (AML) ist die häufigste akut verlaufende Leukämieform in Deutschland und tritt meist bei älteren Patientinnen und Patienten auf. Aufgrund von Begleiterkrankungen können diese jedoch meist nicht mit einer intensiven Chemotherapie behandelt werden. Standard-Medikament für die Behandlung der AML bei älteren Patientinnen und Patienten sind die Substanzen Azacitidin und Decitabin. Eine internationale Studie mit maßgeblicher Beteiligung der Ulmer Universitätsmedizin zeigt nun, dass die Behandlungsergebnisse durch die Kombination mit neuen Medikamenten zu einem signifikant besseren Therapieansprechen führt.  
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Medizin

Highlights der DGHO Jahrestagung 2021

Es war noch kein „Back to Normal“, aber ein wichtiger Schritt auf dem Weg dahin: Als eine der ersten Fachveranstaltungen ihrer Art machte die Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie wieder eine Vor-Ort-Teilnahme möglich. 4.000 Personen hatten sich für den Kongress im hybriden Format angemeldet, davon nahmen gemäß Veranstaltervorgabe täglich bis zu 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im City Cube Berlin teil. Das 4-tägige Programm bot zahlreiche Informations-, Diskussions- und Fortbildungsformate sowie hochkarätig besetzte Vorträge zu brandaktuellen wissenschaftlichen und klinischen Fragestellungen der Hämatologie und Onkologie. Das Feedback vieler Teilnehmerinnen und Teilnehmer: „Endlich konnten wir wieder reden.“
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Thromboembolien

Antikoagulation bei Tumorpatienten – was gibt es Neues?

Wie problematisch die Antikoagulation bei Krebs sein kann, zeigte eine Studie von Pradoni et al. aus dem Jahr 2002 (1), in der Krebspatientinnen und -patienten unter Antikoagulation mit Vitamin-K-Antagonisten (VKA) ein etwa 3x so hohes Rezidivrisiko für VTE (venöse Thromboembolien) und eine doppelt so hohes  Blutungsrisiko hatten im Vergleich zu Patientinnen und Patienten ohne Krebs. In der CLOT-Studie (2) konnte mit dem NMH (niedermolekulares Heparin) Dalteparin die VTE-Rezidivrate im Vergleich zum VKA Warfarin um 52% signifikant gesenkt werden, ohne dabei das Blutungsrisiko zu erhöhen. Aufgrund dieser Ergebnisse und weiterer Studien wurden für die Therapie von tumorassoziierten VTE vorrangig NMH gegenüber VKA empfohlen.
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Medizin

Ursache für GVHD identifiziert

Mehr als 40.000 allogene hämatopoetische Stammzelltransplantationen werden weltweit jährlich durchgeführt, zumeist bei Betroffenen von Leukämie oder mit anderen Erkrankungen des blutbildenden Systems. Sehr häufig kommt es dabei zur Spender-gegen-Empfänger-Reaktion, einer entzündlichen Erkrankung, die unterschiedliche Organe betreffen kann und durch eine ungewünschte Abwehrreaktion der Spenderzellen und körpereigenen T-Zellen entsteht. Forschende an CeMM, MedUni Wien und LBI-RUD unter der Leitung von Georg Stary zeigen nun, wie diese körpereigenen, gewebsständigen T-Zellen über das Blut in andere Organe, beispielsweise den Darm, kommen und dort zur Entzündung beitragen. Die Studie liefert wichtige Ansätze für eine bessere Therapie bei Stammzelltransplantation und neue Diagnosemöglichkeiten. Sie ist im Journal of Experimental Medicine erschienen.
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Medizin
Herpes zoster

Immunsupprimierte Patienten richtig schützen

Bakterielle und virale Infektionen sind für Patientinnen und Patienten mit Tumor- oder Krebserkrankungen doppelt gefährlich. Zum einen schwächt die Erkrankung das Immunsystem der Betroffenen, zum anderen führen Therapien und Medikamente mitunter zur Minderung der Abwehrkräfte. Infolge dessen erhöht sich das Ansteckungsrisiko und es drohen schwere Verläufe. Wie Onkologinnen und Onkologen ihre Patientinnen und Patienten am besten vor Infektionen schützen können, wurde auf der Jahrestagung der Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) diskutiert. Dabei standen auch Impfungen imFokus: Die Expertinnen und Experten waren sich einig, dass Impfungen von onkologischen Patientinnen und Patienten beispielsweise gegen Influenza, COVID-19 und Herpes zoster essenziell sind.
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Medizin

Supportivtherapie: Was aushaltbar ist, entscheidet der Patient

Erst adäquate Supportive Therapie ermöglicht eine erfolgreiche, spezifische Krebstherapie. Sie behandelt und verhindert Komplikationen der Krebstherapie und der Erkrankung“, fasst die Leitlinie Supportive Therapie bei onkologischen Patientinnen ihre Zielsetzung zusammen (1). Da die Begleiterscheinungen einer Krebserkrankung bzw. der Therapie vor allem auch in der Wahrnehmung der Patientinnen und Patienten sehr unterschiedlich sein können, ist hier ein interdisziplinärer Ansatz gefragt. So kann dem Anspruch einer individuellen Betrachtung der Patientinnen und Patienten und ihrer Bedürfnisse unter der Therapie Rechnung getragen werden.
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Medizin

Neue Informationsplattform für Betroffene mit Bauchspeicheldrüsenkrebs

Jährlich erkranken rund 19.000 Menschen in Deutschland an der wohl heimtückischsten Krebserkrankung: Bauchspeicheldrüsenkrebs (1). Die Diagnose erschüttert sowohl Betroffene als auch Angehörige und stellt sie vor große Herausforderungen. Zahlreiche Fragen zur Erkrankung und den Behandlungsmöglichkeiten beschäftigen die Betroffenen. Ein neues Informationsportal soll Betroffenen dabei helfen, sich Wissen über die Erkrankung anzueignen und diese besser zu verstehen. Neben Hintergründen zur Erkrankung bietet die Website Informationen zu möglichen Symptomen, (genetischen) Ursachen sowie zu Diagnose und Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs – leicht verständlich und mit anschaulichen Grafiken aufgearbeitet.
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Medizin
Verbesserte Prognose

Neue Therapien beim Multiplen Myelom

Im September 2021 jährt sich bereits zum zehnten Mal der World Blood Cancer Awareness Month, der im Zeichen hämato-onkologischer Erkrankungen steht. Durch diesen jährlich wiederkehrenden Aktionsmonat soll in der Bevölkerung das Bewusstsein für hämato-onkologische Erkrankungen geweckt werden. Besondere Aufmerksamkeit verdient das Multiple Myelom als zweithäufigste Blutkrebserkrankung in Deutschland. Denn es wird teils nur zufällig entdeckt, da die Symptomatik entweder unspezifisch ist oder gänzlich fehlt. Zudem ist die Prognose aufgrund der hohen Rezidivrate nach wie vor eher ungünstig, auch wenn sie sich durch die Entwicklung neuer Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen stetig verbessert.
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Medizin
Mycosis fungoides und Sézary-Syndrom

1 Jahr Mogamulizumab – Erfahrungen und Ausblicke

Seit der Zulassung von Mogamulizumab vor etwa 1 Jahr steht erstmals eine zielgerichtete Antikörpertherapie für die Behandlung erwachsener Patienten mit Mycosis fungoides und dem Sézary-Syndrom zur Verfügung, die mindestens eine vorherige systemische Therapie erhalten haben. Die Charakteristika dieser beiden Subtypen der kutanen T-Zell-Lymphome, neue Erkenntnisse aus der MAVORIC-Studie, erste Erfahrungen aus der Praxis sowie multimodale Behandlungsansätze wurden bei einer digitalen Pressekonferenz vorgestellt.
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