Journal Hämatologie

Medizin | Beiträge ab Seite 27

Medizin

HR+, HER2- fortgeschrittener Brustkrebs: Zweite Zwischenanalyse der MONARCH 3 Studie

In der ersten Analyse der MONARCH-3-Studie führte die Therapie mit Abemaciclib und einem nichtsteroidalen Aromatasehemmer (NSAI) als Erstlinientherapie bei postmenopausalen Frauen mit HR+, HER2- fortgeschrittenem Brustkrebs (aBC) im Vergleich zu nur NSAI zu einer signifikanten Verbesserung des progressionsfreien Überlebens (PFS). Das führte zur Zulassung bei dieser Indikation. Während des europäischen Krebskongresses 2022 wurde die 2. Zwischenanalyse dieser Studie, bei der auch schon Daten zum Gesamtüberleben (OS) vorlagen, vorgestellt (1). Die MONARCH-2-Studie hatte zur Zulassung von Abemaciclib + Fulvestrant bei Patientinnen mit HR+, HER2- aBC mit Krankheitsprogression nach vorheriger endokriner Therapie geführt, da die Kombination hier mit einem signifikant längeren Gesamtüberleben (OS) einherging.
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Medizin

ER+, HER2- Mammakarzinom: Östrogenrezeptor-Antagonist Giredestrant zeigt bessere Ansprechraten als bisheriger Therapiestandard

Zwar wurde in der Studie acelERA BC der primäre Endpunkt, nämlich die Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (PFS) durch Giredestrant im Vergleich zu Fulvestrant/Aromatasehemmer, nicht erreicht. Aber in der Primäranalyse dieser Phase-II-Studie zeigte sich eine numerische Verlängerung des PFS gegenüber der Vergleichstherapie und bessere Ansprechraten sowie eine Verbesserung des klinischen Benefits. Während des europäischen Krebskongresses in Paris wurden die primären Ergebnisse vorgestellt (1).
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Medizin

HR+/HER2- mBC: Post-hoc-Analyse der TROPiCS-02 Studie

Tumoren mit HER2 IHC1+ oder IHC2+ in Kombination mit einem negativen In-situ-Hybridisierungstest (ISH) werden als HER2-low beschrieben. Sacituzumab Govitecan (SG) ist ein neuartiges Trop-2-gerichtetes Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, das für Patientinnen mit metastasierendem triple-negativem Brustkrebs in der 2. Linie oder höher zugelassen ist. In der TROPiCS-02-Studie zeigte SG eine 34%ige Verringerung des Risikos für Progression oder Tod im Vergleich zur Behandlung nach Wahl des Arztes (TPC) bei stark vorbehandeltem, endokrin-resistentem HR+/HER2- metastasiertem Brustkrebs (mBC) (1). Während des ESMO 2022 wurde eine Post-hoc-Analyse dieser Studie vorgestellt, in der die SG-Wirksamkeit bei HER2-low und HER2- IHC0 HR+/HER2- mBC beschrieben wurde (2).
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Medizin

MONALEESA-Studien: Gepoolte Überlebensanalyse zu viszeralen Metastasen bei HR+/HER2- Mammakarzinom

Die Kombination Ribociclib + endokrine Therapie zeigte in den MONALEESA-2, -3 und -7-Studien bei Patient:innen mit HR+/HER2- Mammakarzinom statistisch signifikante Vorteile beim progressionsfreien Überleben (PFS) und beim Gesamtüberleben (OS). Das Vorhandensein von viszeralen Metastasen weist auf eine schlechtere Prognose hin, wobei besonders schlechte Überlebenschancen für Patientinnen mit Lebermetastasen bestehen. Daher wurden die MONALEESA-Studien einer gepoolten Überlebensanalyse in Bezug auf viszerale Metastasen, einschließlich Lebermetastasen, unterzogen.
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Medizin

Früherkennung: PET/CT mit Bildgebungsmittel FAPI

Im Vivantes Institut für Nuklearmedizin ist es erstmals gelungen, die schwach radioaktive Substanz Gallium-68 (68Ga)-FAPI im PET/CT als neues Bildgebungsmittel klinisch bei einem Patienten aus dem Vivantes MVZ anzuwenden. Damit kommen neueste Forschungsergebnisse den Menschen in Berlin ab sofort zugute: Im PET/CT können so nun unter anderem Hirnmetastasen, Brustkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs oder Tumoren im Hals-Nasen-Ohren-Bereich unter bestimmten Voraussetzungen noch besser aufgespürt werden. Diese innovative Diagnostik wird allerdings noch nicht von den Krankenkassen übernommen.
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Non-Hodgkin-Lymphom

r/r CLL/SLL: Neue Evidenzen für den Einsatz der BTK-Inhibitoren

Über erfolgsversprechende Strategien bei Patient:innen mit rezidivierter/refraktärer chronischer lymphatischer Leukämie (CLL)/kleinzelligem lymphozytischen Lymphom (SLL) und die zukünftige Rolle der neuen nicht-kovalenten Brutons-Ttyrosinkinase-Inhibitoren (BTKi) sowie Sequenzstrategien bei Ibrutinib-Intoleranz berichtete Prof. Anthony Mato, New York/USA, auf einem Symposium im Rahmen des EHA 2022.
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Medizin

r/r FL: EU-Zulassung für Mosunetuzumab als Monotherapie

Die Europäische Kommission (EMA) hat Mosunetuzumab als Monotherapie für die Behandlung erwachsener Patient:innen mit rezidivierendem oder refraktärem follikulärem Lymphom (r/r FL), die mindestens 2 vorherige systemische Behandlungen erhalten haben, zugelassen (1). Mosunetuzumab repräsentiert als T-Zellen-rekrutierender Anti-CD20/CD3-Antikörper ein neues Wirkprinzip zur Therapie von Patient:innen mit B-Zell-Lymphomen und ist der erste und einzige bispezifische Antikörper zur Behandlung des FL.
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MDS

Magrolimab + Azacitidin vielversprechend beim Hochrisiko-MDS

Bei allen Patient:innen mit Hochrisiko-Myelodysplastischen Syndromen (Hochrisiko-MDS), die nicht für eine allogenen Stammzelltransplantation (alloSCT) infrage kommen, wird die Erstlinientherapie mit Azacitidin (AZA) empfohlen (1). Es besteht allerdings ein hoher Bedarf an neuen Behandlungsoptionen, die das Ziel verfolgen, durch Ergänzung von Substanzen zur AZA-Therapie eine bessere Wirksamkeit bei tolerierbarem Sicherheitsprofil zu erreichen. Aktuelle Daten von der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2022 legen nun nahe, dass die Addition des Anti-CD47-Antikörpers Magrolimab zu AZA eine zukünftige effektive und verträgliche Option in der Erstlinie sein könnte (2).
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Medizin

Myelofibrose: JAK2/IRAK1-Inhibitor Pacritinib zeigt günstiges Sicherheitsprofil

Pacritinib ist ein neuer JAK2/IRAK1-Inhibitor, der bei Patient:innen mit Myelofibrose (MF) eine klinisch signifikante Aktivität gezeigt hat, einschließlich in der Gruppe mit Thrombozytopenie. Eine Sicherheitsanalyse zeigt, dass das Sicherheitsprofil von Pacritinib in einer Dosierung von 200 mg bid vergleichbar oder besser ist als das der besten verfügbaren Therapie (BAT), Ruxolitinib eingeschlossen.
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Medizin

Talquetamab bei r/r Multiplen Myelom: Was leistet der CD3-Antikörper?

Das Transmembranprotein GPRC5D (G-protein coupled receptor family C group 5 member D) wird neben BCMA (B-cell maturation antigen) als Zielstruktur zur Behandlung des rezidivierten/refraktären Multiplen Myeloms (r/r MM) immer interessanter. Es gibt verschiedene Behandlungsansätze, um dieses Protein, das auf Myelomzellen stark exprimiert wird und mit weiteren myelomspezifischen Hochrisikofaktoren korreliert ist (1), mittels bispezifischer Antikörper oder CAR-T-Zellen bei Patient:innen mit r/r MM gezielt anzugehen. Bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2022 wurden vielversprechende, aktualisierte Phase-I-Daten zu Sicherheit und vorläufigen Wirksamkeit des „first in class“ GPRC5D x CD3-bispezifischen Antikörpers Talquetamab vorgestellt, der die T-Zell-aktivierte Lyse von GPRC5D-positiven Myelomzellen induziert (2).
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DLBCL

Bispezifischer Antikörper Glofitamab hochaktiv beim vorbehandelten r/r DLBCL

Der bispezifische Antikörper Glofitamab erregte bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2022 mit wichtigen Daten für mehrfach vorbehandelte Patient:innen mit rezidivierten/refraktären (r/r) diffus großzelligen B-Zell-Lymphomen (DLBCL) Aufsehen. Der Antikörper, der 2 Bindungsstellen für CD20 und eine für CD3 aufweist, hatte sich bereits in Voruntersuchungen in ansteigender Dosierung nach einer Vorbehandlung mit Obinutuzumab als hochwirksam und gut verträglich erwiesen. Beim EHA 2022 wurden überzeugende Phase-II-Expansionsdaten für mehrfach vorbehandelte Patient:innen mit r/r DLBCL vorgestellt, die Glofitamab über eine fixe Behandlungsdauer von max. 12 Zyklen erhielten (1).
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Medizin

Sichelzellkrankheit: Markteinführung von Voxelotor

Nach der Zulassung durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) im Februar 2022 können Patient:innen mit Sichelzellkrankheit nun auch in Deutschland von der Behandlung einer hämolytischen Anämie mit Voxelotor profitieren. Das Präparat kann als Monotherapie oder in Kombination mit Hydroxycarbamid bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen ab dem Alter von 12 Jahren angewendet werden (1). Während die bis dato verfügbaren Therapien vor allem auf die Linderung der Symptome abzielen, setzt Voxelotor an der molekularen Ursache der seltenen genetischen Erkrankung an (1). Das verschreibungspflichtige Arzneimittel wird 1x täglich oral eingenommen. Die empfohlene Dosis beträgt 1.500 mg (3 Filmtabletten zu je 500 mg).
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Medizin

MM: Bedingte Zulassung für cilta-cel

Ciltacabtagen autoleucel (cilta-cel) hat die bedingte Zulassung der Europäischen Kommission erhalten (1). Indiziert ist cilta-cel für die Behandlung erwachsener Patient:innen mit rezidiviertem und refraktärem Multiplen Myelom (RRMM), die zuvor bereits mindestens 3 Therapien erhalten haben, darunter einen Immunmodulator (IMiD), einen Proteasom-Inhibitor (PI) und einen anti-CD38-Antikörper, und die während der letzten Therapie eine Krankheitsprogression zeigten.
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Medizin

Zulassung für Polatuzumab Vedotin + R-CHP bei diffus großzelligem B-Zell-Lymphom

Die Europäische Kommission hat Polatuzumab Vedotin in Kombination mit Rituximab, Cyclophosphamid, Doxorubicin und Prednison (Polatuzumab Vedotin + R-CHP) als Erstlinientherapie zur Behandlung erwachsener Patient:innen mit diffusem großzelligen B-Zell-Lymphom zugelassen. Mit der Zulassung von Polatuzumab Vedotin + R-CHP gibt es erstmals seit 20 Jahren ein Therapieschema, das im direkten Vergleich mit dem bisherigen Standard R-CHOP einen signifikanten klinischen Vorteil erreicht.
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Medizin

10 Jahre Brentuximab Vedotin – Zulassungen und Optionen

Vor bald 10 Jahren gelang mit der EU-Zulassung des Antikörper-Wirkstoff-Konjugats Brentuximab Vedotin beim rezidivierten/refraktären (r/r) Hodgkin Lymphom sowie beim r/r systemischen anaplastischen großzelligen Lymphom (sALCL) die Einführung eines völlig neuen Therapieprinzips in der Onkologie (1). Diese r/r Patient:innen, die zuvor eine sehr schlechte Überlebensprognose hatten, erhielten mit Brentuximab Vedotin eine Chance auf Heilung, wenn sie eine komplette Remission erzielten. Das belegen die 5-Jahres-Daten der entsprechenden Zulassungsstudien (2-5). Brentuximab Vedotin wurde damit zu einem „Game Changer“ in der Behandlung dieser lymphatischen Erkrankungen, der mittlerweile für eine Reihe weiterer Indikationen zugelassen ist (1).
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