Journal Hämatologie

Medizin | Beiträge ab Seite 22

Medizin

Die nächste Generation der CAR-T-Zelltherapie

Auf die Behandlung mancher Formen von Blut- und Lymphdrüsenkrebs spricht nur etwa die Hälfte der Behandelten an. Und gegen solide Tumoren wie Lungen- oder Darmkrebs wirkt die CAR-T-Zelltherapie bislang gar nicht. In einem neuen Forschungsprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung wollen Wissenschaftler:innen des LMU Klinikums in München um Prof. Dr. Marion Subklewe zusammen mit Kolleg:innen der Universität Erlangen-Nürnberg und der Firma Miltenyi Biotec mit der klinischen Erprobung der nächsten Generation der CAR-T-Zelltherapie beginnen. Das Ziel ist die klinische Entwicklung einer neuen Therapieform auch gegen Tumoren, die bisher nicht mit dem Verfahren behandelbar waren. Die Wissenschaftler:innen stellen das Verfahren und ihre Laborergebnisse im Fachblatt Leukemia vor.
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Medizin

Hereditäres Angioödem: Orales Berotralstat verbessert die Lebensqualität spürbar

In Deutschland leiden ca. 1.600 Patient:innen am hereditären Angioödem (HAE), wobei von einer sehr hohen Dunkelziffer auszugehen ist. HAE-Patient:innen, die unter einer Langzeitprophylaxe stehen, sollen möglicherweise auftretende HAE-Attacken mit einer Akutmedikation behandeln. Wird Berotralstat, das seit April 2021 auf dem Markt ist, von HAE-Patient:innen ab 12 Jahre (> 40 kg) als orale Tablette 150 mg jeden Tag eingenommen, ist nicht nur deren Langzeitprophylaxe gesichert, sondern zugleich der Bedarf an Akutmedikation in der APeX-2-Studie nach 96 Wochen um 88% reduziert. Die mediane Attackenrate sank von 2,7 Attacken pro Monat zu Studienbeginn auf 0,9 Attacken pro Monat in Woche 24. Eine weitere Sekundäranalyse belegt, dass Patient:innen unter Berotralstat von relevanten Verbesserungen ihrer Lebensqualität berichten.
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Medizin

Weltblutkrebstag am 28. Mai: Niemand ist vor einer Leukämie geschützt

In Deutschland erkrankt einer von 75 Männern und eine von 99 Frauen im Laufe des Lebens an einer Leukämie. Alle 41 Minuten erhält ein:e Patient:in hierzulande die Diagnose Blutkrebs. Allein 2019 waren es, so das Robert Koch Institut, 12.723 Menschen, für die sich das Leben von einer Sekunde auf die andere geändert hat. Diese Zahlen belegen einmal mehr, dass das Ziel noch nicht erreicht ist.
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Medizin

World Blood Cancer Day 2023: Spendernachwuchs gesucht!

Am 28. Mai ist World Blood Cancer Day (WBCD), den die DKMS 2014 ins Leben gerufen hat. Am Gründungstag der gemeinnützigen Organisation engagieren sich jährlich Tausende hilfsbereiter Menschen für das Thema Stammzellspende – denn diese ist oft die letzte Hoffnung auf Heilung für Menschen mit Blutkrebs. In diesem Jahr ruft die DKMS alle Menschen im Alter von 17 bis 55 Jahren eindringlich dazu auf, sich als potenzielle Spender:innen registrieren zu lassen. Allein 2023 scheiden rund 125.000 Registrierte altersbedingt aus der Datei aus; ähnlich verhält es sich in den kommenden Jahren. Mit aufmerksamkeitsstarken Aktionen zeigt die DKMS deshalb verstärkt Präsenz, um zu informieren und aufzuklären.
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DLBCL

CAR-T-Zell-Therapie: Selektion und Monitoring von r/r DLBCL-Patient:innen

Die CAR-T-Zell-Therapie etabliert sich zunehmend bei CD19-positiven lymphatischen Neoplasien und wird durch neue Daten zum Überlebensvorteil von Patient:innen mit rezidiviertem/refraktärem großzelligem B-Zell-Lymphom (r/r DLBCL) unter Axi-cel untermauert. Darüber hinaus bietet die Diskussion über Kriterien bei der Patient:innenselektion und Methoden zum molekularen Monitoring der CAR-T-Zellen mittels digital-droplet PCR (ddPCR) neue Möglichkeiten im Rahmen der Therapie.  
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Medizin

HAE: Berotralstat reduziert Akutmedikation

Berotralstat ist seit April 2021 als orale Langzeitprophylaxe zur Behandlung der seltenen Erkrankung Hereditäres Angioödem (HAE) in der Europäischen Union zugelassen (1). Die anhaltende Wirksamkeit und Sicherheit von Berotralstat gibt HAE-Patient:innen die Aussicht auf ein weitgehend attackenfreies Leben (2, 3). Anlässlich des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO) 2023 wurden aktuelle Studiendaten vorgestellt, die zeigen, dass die Langzeitprophylaxe mit Berotralstat den Gebrauch von Akutmedikation reduziert und die Lebensqualität der Patient:innen nachweislich verbessert (4, 5).
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Medizin

Treosulfan als Konditionierungsbehandlung vor alloHSCT

Treosulfan in Kombination mit Fludarabin ist als Teil der Konditionierungsbehandlung vor einer allogenen hämatopoetischen Stammzelltransplantation (alloHSCT) bei erwachsenen sowie bei pädiatrischen Patient:innen, die älter als einen Monat sind, mit malignen und nicht malignen Erkrankungen, indiziert (1). Im Rahmen des wissenschaftlichen Symposiums „Optimizing Conditioning Regimens and Advancing Allogeneic Hemopoietic Stem Cell Transplantation Practice" auf der Tagung der Europäischen Gesellschaft für Blut- und Knochenmarktransplantation (EBMT), präsentierten die Experten Prof. Dr. Matthias Stelljes (Deutschland), Prof. Dr. Filippo Milano (USA) und Prof. Dr. Domenico Russo (Italien), unter der Leitung von Prof. Dr. Friedrich Stölzel (Deutschland), aktuelle Daten und Praxiserfahrungen.
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GvHD

Steroidrefraktäre cGvHD: Hohes Ansprechen auf Ruxolitinib auch nach Crossover

Der JAK1/2-Inhibitor Ruxolitinib hat sich in den Phase-III-Studien REACH2 und 3 als effektive und inzwischen zugelassene Option bei Erkrankten mit steroidrefraktärer akuter (aGvHD) und steroidrefraktärer oder steroidabhängiger (SR/D) chronischer Graft-versus-Host-Erkrankung (cGvHD) nach allogener Stammzelltransplantation (allo-SCT) gegenüber der jeweiligen besten verfügbaren Therapie (BAT) erwiesen (1, 2). Nun zeigt eine aktuelle Analyse der REACH3-Studie, dass Teilnehmer:innen mit cGvHD, die nach mangelndem Ansprechen vom BAT- in den Ruxolitinib-Arm wechselten, ein ebenso gutes und anhaltendes Ansprechen auf den JAK-Inhibitor zeigten wie Erkrankte, die von Beginn an Ruxolitinib erhalten hatten (3). Vergleichbares war im Vorfeld bereits für die steroidrefraktäre aGvHD gezeigt worden (4).
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Medizin

Einfluss von Mastzellen auf die Entstehung der chronischen myeloischen Leukämie

Chronische myeloische Leukämie (CML) ist eine Art von Leukämie, die durch bösartige Veränderungen von blutbildenden Zellen des Knochenmarks entsteht. Sie tritt meist bei älteren Menschen auf: etwa 20% der Leukämie-Erkrankten im Erwachsenenalter leiden an dieser Art. Ein Forschungsteam um Dr. Sebastian Halbach, Melanie Langhammer und Dr. Julia Schöpf vom Institut für Molekulare Medizin und Zellforschung der Universität Freiburg konnte nun erstmals zeigen, dass Mastzellen eine entscheidende Rolle in der Entstehung von CML spielen und daher auch als zusätzliches therapeutisches Ziel in der Klinik dienen könnten. „Es war wirklich beeindruckend zu sehen, dass Mäuse, denen Mastzellen fehlten, nicht mehr schwer an CML erkrankten“, sagt Studienleiter Halbach. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Leukemia erschienen (1).
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Medizin

Polycythaemia Vera: Langzeitbehandlung mit Ropeginterferon alfa-2b

Neue Erkenntnisse aus der CONTINUATION-PV-Studie zeigen, dass eine Langzeitbehandlung mit Ropeginterferon alfa-2b zu konsistenteren hämatologischen Verbesserungen bei Patient:innen mit Polycythaemia Vera (PV) im Vergleich zur Standardtherapie führen kann (1). Prof. Heinz Gisslinger von der Medizinischen Universität Wien, Österreich, stellte die Ergebnisse in einem Abstract vor, das zur Präsentation auf dem Jahrestreffen 2023 der EHA (European Hematology Association) angenommen wurde.
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Medizin

Was hat die CLL-Erstlinientherapie mit der Olivenernte zu tun?

Die chronisch lymphatische Leukämie (CLL) gehört zu den häufigsten leukämischen Erkrankungen der westlichen Industrieländer. Insgesamt erkranken etwa 0,6% der Menschen innerhalb ihres Lebens an einer CLL, wobei das mediane Alter zum Diagnosezeitpunkt bei 70 Jahren liegt. Nach dem Auftreten von Symptomen bei aktiver Erkrankung orientiert sich die Erstlinientherapie an verschiedenen Faktoren wie spezifischen Komorbiditäten und dem molekularen und zytogenetischen Status der Patient:innen.1
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Medizin

Zulassung von Ivosidenib bei AML und beim Cholangiokarzinom mit IDH1-Mutation

Die Europäische Kommission hat Ivosidenib als zielgerichtete Therapie in 2 Indikationen zugelassen: in Kombination mit Azacitidin zur Behandlung erwachsener Patient:innen mit neu diagnostizierter akuter myeloischer Leukämie (AML) mit einer Isocitrat-Dehydrogenase-1 (IDH1) R132-Mutation, die für eine Standard-Induktionschemotherapie nicht geeignet sind, sowie als Monotherapie zur Behandlung erwachsener Patient:innen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Cholangiokarzinom mit einer (IDH1) R132-Mutation, die zuvor bereits mit mindestens einer systemischen Therapie behandelt worden sind. Ivosidenib ist der einzige in Europa zugelassene IDH1-Inhibitor und hat den Status eines Arzneimittels für seltene Erkrankungen erhalten (Orphan Drug-Status), was die deutliche Verbesserung für Patient:innen gegenüber den jeweilig verfügbaren Therapien bestätigt.
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Medizin

Real-World-Daten eröffnen neue Chancen in der Therapie von Blutgerinnungsstörungen

Auf einem Symposium anlässlich der GTH (Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung)-Jahrestagung stellten Expert:innen die Bedeutung von Real-World-Daten (RWD) für die Behandlung von Blutgerinnungsstörungen anhand verschiedener Beispiele vor. So führten u.a. Real-World-Daten zur Zulassung des rekombinanten Faktors VIIa (rFVIIa) bei schwerer postpartaler Hämorrhagie (sPPH) und zur Aufnahme der neuen Zulassung in die Leitlinien (1-6). Für Patient:innen mit Hämophilie B bestätigte die Analyse der Daten eines kanadischen Registers eine verbesserte Blutungskontrolle nach der Umstellung der Faktor-IX (FIX)-Prophylaxe auf den langwirksamen rFIX (7, 8). Zur Beurteilung des Therapieerfolgs ist nicht nur die Blutungskontrolle, sondern auch die Gelenkgesundheit wichtig. Mit der Real-World-Studie pathfinderReal bei Patient:innen mit Hämophilie A sollen nun die Auswirkungen der Prophylaxe mit dem langwirksamen rFVIII (9) auf die Gelenkgesundheit evaluiert werden.
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DLBCL

r/r DLBCL: CAR-T-Zellen oder bispezifische Antikörper – wer macht das Rennen?

Welchen Stellenwert haben CAR-T-Zellen für die Behandlung des rezidivierten/refraktären (r/r) diffus großzelligen B-Zell-Lymphoms (DLBCL), in welcher Therapielinie sollten sie eingesetzt werden und können bispezifische Antikörper (BsAbs) hinsichtlich ihres kurativen Potenzials künftig mit CAR-T-Zellen gleichziehen? Diese Fragen wurden bei einem Symposium im Rahmen der Jahrestagung der European Society for Blood and Marrow Transplantation (EBMT) 2023 in Paris, Frankreich, diskutiert.
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Medizin

Mantelzell-Lymphom: Zulassungsempfehlung von Pirtobrutinib

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat eine positive Empfehlung für die Zulassung des reversiblen Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitors (BTKi) Pirtobrutinib ausgesprochen. Danach ist Pirtobrutinib als Monotherapie zur Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit rezidiviertem oder refraktärem Mantelzell-Lymphom (MCL) indiziert, die zuvor mit einem Bruton-Tyrosinkinase (BTK)-Inhibitor behandelt wurden (1).
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Medizin

LBCL: Zulassung von Lisocabtagen maraleucel in der Zweitlinie

Die Europäische Kommission hat die Zulassung von Lisocabtagen maraleucel (Liso-Cel) zur Behandlung erwachsener Patient:innen mit diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL), hochmalignem B-Zell-Lymphom (HGBCL), primär mediastinalem großzelligem B-Zell-Lymphom (PMBCL) und follikulärem Lymphom Grad 3B (FL3B), die innerhalb von 12 Monaten nach Abschluss der Erstlinien-Chemoimmuntherapie rezidivierten oder gegenüber dieser Therapie refraktär sind, erteilt. Liso-Cel ist eine gegen das Antigen CD19 (Cluster of Differentiation 19) gerichtete CAR-T-Zelltherapie. Die Zulassung gilt für alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) sowie für Island, Norwegen und Liechtenstein.
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AML: Mitophagie behindert die Wirkung von Venetoclax

Neue Medikamente fördern zwar das Absterben von Krebszellen bei akuter myeloischer Leukämie, die Wirkung der Präparate verringert sich mit der Zeit jedoch – eine neue Studie von NYU Langone Health und seinem Perlmutter Cancer Center gibt Patient:innen nun jedoch Hoffnung. In Proben von menschlichem Gewebe und Mausmodellen haben die Forschenden herausgefunden, dass die Resistenz der Leukämiezellen bei dem häufig verschriebenen Medikament Venetoclax aufgrund des raschen Anstiegs im Abbau und Umschlag der Mitochondrien stattfindet.
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