Journal Hämatologie

Medizin | Beiträge ab Seite 3

Eine retrospektive Studie der Universitätsklinik Jena verglich erstmals direkt drei antimykotische Prophylaxe-Regime bei 95 pädiatrischen Leukämie-Patient:innen (2008-2023). Die Ergebnisse zeigen deutliche Wirksamkeitsunterschiede: Mit Micafungin traten keinerlei invasive Pilzinfektionen (IFD) auf, Posaconazol und liposomales Amphotericin B erzielten eine Durchbruchsinfektionsrate von 10,8% bzw. 29,4%. Die Studie liefert wichtige Real-World-Daten für die Optimierung der Pilzprophylaxe in der pädiatrischen Onkologie.
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Medizin
Aktuelle Umfrage zum Multiplen Myelom: Bedürfnisse im komplexen Behandlungsspektrum

Aktuelle Umfrage zum Multiplen Myelom: Bedürfnisse im komplexen Behandlungsspektrum

Das Multiple Myelom (MM) ist weltweit die zweithäufigste maligne hämatologische Erkrankung [1, 2]. Insbesondere für das rezidivierte/refraktäre Multiple Myelom (RRMM) besteht aufgrund der ungünstigen Prognose ein dringender Bedarf an innovativen Therapiekonzepten. Dabei liegt der Fokus auf einer effektiven Krankheitskontrolle bei zugleich akzeptabler Toxizität sowie der nachhaltigen Verbesserung der Lebensqualität (QoL) [3].
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Medizin
Sieben Jahre CAR-T-Zelltherapie: Axi-Cel und die Chance auf Heilung bei r/r (D)LBCL

Sieben Jahre CAR-T-Zelltherapie: Axi-Cel und die Chance auf Heilung bei r/r (D)LBCL

Vor sieben Jahren wurden erste CAR-T-Zelltherapien wie Axicabtagen ciloleucel (Axi-Cel) in Deutschland eingeführt und läuteten eine Zeitenwende in der Behandlung des rezidivierten/refraktären großzelligen B-Zell-Lymphoms (r/r LBCL) ein. Nach etwa 30 Jahren relativem Stillstand konnten mit der einmaligen Gabe überzeugende Ergebnisse in der Drittlinie erreicht werden, bevor erstmals auch ein signifikanter Vorteil beim Gesamtüberleben in der Zweitlinie belegt wurde [1, 2]. Langzeit-Follow-ups der pivotalen Studien zeigen, dass die Überlebenskurve bei etwa 50% der Patient:innen ein Plateau bildet, was auf eine mögliche Heilungschance hindeutet [2, 3]. Während die Erstlinien-Therapie des DLBCL mit R-CHOP kuratives Potenzial besitzt, versagt sie bei jedem vierten Patienten [4]. Das neue Wirkprinzip der CAR-T-Zelltherapien ermöglicht es nun, viele vormals hoffnungslose Fälle effektiv zu therapieren [5].
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Medizin
Rasanter Wissenszuwachs – Innovationen gemeinsam in die Versorgung bringen
Jahrestagung 2025 von DGHO, OeGHO, SGMO und SGH in Köln

Rasanter Wissenszuwachs – Innovationen gemeinsam in die Versorgung bringen

Vom 24. bis 27. Oktober 2025 kommen im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie in Köln national und international führende Expert:innen zusammen, um sich zu aktuellen Entwicklungen in der Diagnostik und Therapie von Blut- und Krebserkrankungen auszutauschen. Schwerpunkte sind unter anderem Fortschritte im Bereich der Immuntherapie sowie der molekularen und KI-gestützten Diagnostik. Die Jahrestagung ist der größte Fachkongress für Hämatologie und Medizinische Onkologie im deutschsprachigen Raum.
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Medizin
Chronische Graft-versus-Host-Erkrankung: Vom ungedeckten Therapiebedarf zu neuen Lösungsansätzen

Chronische Graft-versus-Host-Erkrankung: Vom ungedeckten Therapiebedarf zu neuen Lösungsansätzen

Jährlich erhalten in Deutschland über 3.000 Patient:innen eine allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation (alloHSCT) [1]. Etwa bei 50% der Patient:innen kommt es zu einer schwerwiegenden Komplikation, der chronischen Graft-versus-Host-Erkrankung (cGvHD) [2, 3]. Der Bedarf an neuen Therapieoptionen bei cGvHD ist hoch [4]. Um die Versorgung der Betroffenen zu verbessern, sind innovative Therapieansätze erforderlich, die gezielt die komplexen Pathomechanismen der Erkrankung adressieren [4].
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Entitätsübergreifend
Orale Erhaltungstherapie mit Decitabin und Cedazuridin nach HSCT bei AML oder MDS mit sehr hohem Rückfallrisiko

Orale Erhaltungstherapie mit Decitabin und Cedazuridin nach HSCT bei AML oder MDS mit sehr hohem Rückfallrisiko

Eine französische Phase-II-Studie untersuchte die orale Kombination aus Decitabin und Cedazuridin (ASTX727) als Erhaltungstherapie nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation (HSCT) bei Patient:innen mit akuter myeloischer Leukämie (AML) oder myelodysplastischem Syndrom (MDS) mit sehr hohem Rückfallrisiko. Die krankheitsfreie Überlebensrate nach einem Jahr betrug 70,4% bei den ersten 28 behandelten Teilnehmenden. Die häufigsten schweren Nebenwirkungen waren hämatologischer Natur, wobei 74% der Erkrankten von Grad-3-Toxizitäten betroffen waren. Die Studie zeigt das Potenzial der oralen Therapie zur Rückfallprävention nach Transplantation.
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Medizin
Real-World-Daten unterstreichen gute Wirksamkeit von Pirtobrutinib bei BTKi vorbehandelten Patient:innen
ICML 2025

Real-World-Daten unterstreichen gute Wirksamkeit von Pirtobrutinib bei BTKi vorbehandelten Patient:innen

Für Betroffene mit einem rezidivierten oder refraktären Mantelzell-Lymphom (MCL) steht der erste und einzige nicht-kovalente (reversible) Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor (BTKi) Pirtobrutinib nach BTKi-Vorbehandlung zur Verfügung. Bei der 18. International Conference on Malignant Lymphoma (ICML) vom 15. bis 21. Juni in Lugano, Schweiz, wurden nun erstmalig Real-World-Daten (RWE) zur Therapie des MCL mit Pirtobrutinib im Rahmen einer Posterpräsentation von Dr. Enver Aydilek (Bielefeld) vorgestellt, die die überzeugenden Studiendaten im Therapiealltag bestätigen [2].
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Medizin
Längste und größte Hämophilie A-Gentherapiestudie: Über 80% der Teilnehmer:innen nach fünf Jahren weiterhin ohne Prophylaxe

Längste und größte Hämophilie A-Gentherapiestudie: Über 80% der Teilnehmer:innen nach fünf Jahren weiterhin ohne Prophylaxe

Beim Jahreskongress der International Society on Thrombosis and Haemostasis (ISTH) vom 21.-25. Juni 2025 in Washington, DC, wurden neue Daten präsentiert, welche die langfristige Wirksamkeit und Sicherheit einer Gentherapie mit Valoctocogen roxaparvovec unterstreichen. Die Endergebnisse der Phase-III-Studie GENEr8-1 zeigen, dass Blutungskontrolle und Expression von Faktor VIII (FVIII) auch fünf Jahre nach der Behandlung anhielten [1] und den zuvor bereits über bis zu vier Jahre berichteten Ergebnissen ähnelten [2-5]. Auch im fünften Jahr wurden keine neuen Sicherheitssignale beobachtet [1].
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CLL
Erschöpfte T-Zellen bei CLL: Galectin-9 als neuer Angriffspunkt für Immuntherapien

Erschöpfte T-Zellen bei CLL: Galectin-9 als neuer Angriffspunkt für Immuntherapien

T-Zell-Erschöpfung gilt als ein wesentlicher Grund für das Ausbleiben nachhaltiger Therapieerfolge bei der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) unter Immuntherapien. Einem Forschungsteam ist es nun gelungen, einen Mechanismus zu identifizieren, der maßgeblich zur Schwächung des Immunsystems beiträgt. Im Zentrum steht das Protein Galectin-9, das entscheidend daran beteiligt ist, die Funktion von T-Zellen zu blockieren.
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Medizin
Melflufen in europäische Leitlinie zum Multiplen Myelom aufgenommen

Melflufen in europäische Leitlinie zum Multiplen Myelom aufgenommen

Melflufen wurde in die neue klinische Leitlinie der European Hematology Association und des European Myeloma Network (EHA-EMN) für die Behandlung von Patient:innen mit rezidiviertem oder refraktärem Multiplem Myelom aufgenommen. Diese Aufnahme unterstreicht den dokumentierten klinischen Nutzen des Wirkstoffs und seine potenzielle Bedeutung in der Spätlinientherapie bei Patient:innen mit bislang ungedecktem medizinischem Bedarf.
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Medizin
Isatuximab erhält EU-Zulassung zur Behandlung von transplantationsgeeigneten Patient:innen mit NDMM

Isatuximab erhält EU-Zulassung zur Behandlung von transplantationsgeeigneten Patient:innen mit NDMM

Nach der positiven Einschätzung des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat die Europäische Kommission Isatuximab in Kombination mit Bortezomib, Lenalidomid und Dexamethason (VRd) für die Induktionstherapie erwachsener Patient:innen mit neu diagnostiziertem Multiplen Myelom (NDMM), die für eine autologe Stammzelltransplantation geeignet sind, zugelassen [1].
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Transfusionsmedizin
Blutspenden und klonale Hämatopoese: Wie Erythropoetin bestimmte DNMT3A-Mutationen fördert

Blutspenden und klonale Hämatopoese: Wie Erythropoetin bestimmte DNMT3A-Mutationen fördert

Blutspenden können Leben retten, doch ihre langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit der Spender:innen sowie auf hämatopoetische Stammzellen (HSC) sind bislang kaum erforscht. Eine internationale Forschungsgruppe unter der Leitung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und des Francis-Crick-Instituts hat nun in einer Studie untersucht, ob und wie sich regelmäßige Blutspenden (>100 Spenden) auf die klonale Hämatopoese bei gesunden Spender:innn auswirken. Im Zentrum der Analyse stehen Mutationen im DNMT3A-Gen, das eine Schlüsselrolle bei epigenetischen Prozessen spielt, sowie ein möglicher Zusammenhang mit dem blutbildenden Hormon Erythropoetin (EPO).
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Non-Hodgkin-Lymphom
DLBCL und CLL: Neue Studiendaten zu verschiedenen Therapieansätzen vorgestellt
ICML 2025

DLBCL und CLL: Neue Studiendaten zu verschiedenen Therapieansätzen vorgestellt

Auf der International Conference on Malignant Lymphomas (ICML) in Lugano wurden für das diffus-großzellige B-Zell-Lymphom (DLBCL) und die chronische lymphatische Leukämie (CLL) neue Therapieansätze vorgestellt. Im Fokus standen das Antikörper-Toxin-Konjugat Polatuzumab vedotin, der bispezifische Antikörper Glofitamab und eine neuartige Wirkstoffklasse: BTK-Degrader.
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