Journal Hämatologie

AML | Beiträge ab Seite 3

Die akute myeloische Leukämie (AML) ist eine maligne Erkrankung. Sie ist gekennzeichnet durch eine starke Vermehrung der hochproliferativen klonalen Zellen aus dem Progenitorpool oder seltener dem Stammzellpool. Diese Zellen überwachsen das gesunde Knochenmark. Die Inzidenz der AML steigt mit dem Alter an. Verschiedene zytogenetische und molekulare Aberrationen spielen eine wichtige prognostische und therapeutische Rolle. Das Behandlungsspektrum erstreckt sich von einer intensiven Therapie bzw. allogenen Stammzelltransplantation (alloSCT) bei bestimmten Patient:innen (auch im höheren Lebensalter) über palliative AML-spezifische Substanzen bis hin zu alleinigen Supportivmaßnahmen. Mittlerweile ermöglicht die genetische Heterogenität der AML eine zielgerichtete Therapie bei immer mehr Patient:innen. Zahlreiche Substanzen mit auf die AML-Biologie gerichteten Wirkmechanismen sind bereits zugelassen bzw. befinden sich in klinischer Erprobung. Eine genaue genetische Zuordnung bei Diagnosestellung wird für eine individualisierte Therapie immer wichtiger.
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AML

AML: Ermutigende Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten zu IDH-Inhibitoren Ivosidenib und Enasidenib

Ivosidenib (IVO) und Enasidenib (ENA)* sind orale Inhibitoren der mutierten Enzyme Isocitrat-Dehydrogenasen 1 (mIDH1) bzw. 2 (mIDH2), die bei der akuten myeloischen Leukämie (AML) mit DNA-Hypermethylierung, verstärkter Zellproliferation und abnormer Differenzierung einhergehen. In einer multizentrischen klinischen Phase-I-Studie wurde die Sicherheit bei beiden Inhibitoren in Kombination mit einer Standard-Induktions- und Konsolidierungstherapie bei Patient:innen mit IDH1- bzw. IDH2-mutierter AML untersucht. Wie bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2021 zu hören war, erwies sich die Behandlung als sicher und verträglich. Darüber hinaus wurden hohe Remissionsraten und günstiges Überlebensdaten dokumentiert (1).
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AML

Venetoclax + HMA bei AML mit Poor-risk-Zytogenetik mit/ohne TP53-Mutation

Patient:innen mit akuter myeloischer Leukämie (AML) mit Poor-risk-Zytogenetik bei Diagnose sprechen nur unzureichend auf die Standardtherapien an. Bei einer Monotherapie mit Venetoclax (Ven) ist eine TP53-Mutation mit einem schlechten Outcome assoziiert, wie präklinische und klinische Daten zeigen. Beim ASH 2021 wurde nun eine Analyse vorgestellt, die Wirksamkeit und Sicherheit der Kombination Ven + hypomethylierende Substanzen (HMA) bei Patient:innen mit therapienaiver AML mit Poor-risk-Zytogenetik mit TP53-Wildtyp (wt) oder TP53-Mutation (mut) evaluierte (1).
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Medizin

AML: Personalisierte Therapie bei IDH-1-Mutation

Die akute myeloische Leukämie (AML) ist die häufigste akut verlaufende Leukämieform in Deutschland und tritt meist bei älteren Patientinnen und Patienten auf. Aufgrund von Begleiterkrankungen können diese jedoch meist nicht mit einer intensiven Chemotherapie behandelt werden. Standard-Medikament für die Behandlung der AML bei älteren Patientinnen und Patienten sind die Substanzen Azacitidin und Decitabin. Eine internationale Studie mit maßgeblicher Beteiligung der Ulmer Universitätsmedizin zeigt nun, dass die Behandlungsergebnisse durch die Kombination mit neuen Medikamenten zu einem signifikant besseren Therapieansprechen führt.  
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Neu diagnostizierte AML: Venetoclax + Azacitidin verdoppelt Remissionen und verlängert Überleben

Seit 19. Mai 2021 ist Venetoclax zusammen mit einer hypomethylierenden Substanz (HMA) für Patient:innen mit neu diagnostizierter akuter myeloischer Leukämie (AML) zugelassen, die für eine intensive Chemotherapie nicht geeignet sind. Basis für die Zulassung ist die Phase-III-Studie VIALE-A, in der die Remissionsrate durch die Hinzunahme von Venetoclax zu Azacitidin mehr als verdoppelt und das Überleben um 5 Monate verlängert werden konnte (1).
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Medizin

AML: Zulassung für Azacitidin-Tabletten als orale Erhaltungstherapie in erster Remission

Die Europäische Kommission hat die Marktzulassung für Azacitidin-Tabletten (CC-486) als Erhaltungstherapie bei erwachsenen Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML) erteilt. Die Indikation schließt Patienten ein, die eine vollständige Remission (complete remission; CR) oder eine CR mit unvollständiger Regeneration des Blutbildes (complete remission with incomplete blood count recovery; CRi) nach einer Induktionstherapie mit oder ohne Konsolidierungstherapie erreicht haben und die nicht für eine Transplantation hämatopoetischer Stammzellen (HSZT) geeignet sind. Dies schließt auch Patienten ein, die sich gegen eine HSZT entschieden haben (1). Azacitidin-Tabletten (CC-486) sind die erste und einzige 1-mal täglich oral einzunehmende Erhaltungstherapie, die ein signifikant längeres Gesamtüberleben und einen Vorteil hinsichtlich des rezidivfreien Überlebens für Patienten gezeigt hat, die an verschiedenen AML-Subtypen erkrankt sind (2). Die zentrale Marktzulassung ermöglicht künftig den Einsatz von Azacitidin-Tabletten (CC-486) in allen EU-Mitgliedstaaten sowie Norwegen, Island und Liechtenstein.
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Medizin

AML: Was tun, wenn eine intensive Chemotherapie nicht infrage kommt?

Die AML ist die häufigste akute Leukämie im Erwachsenenalter und tritt fast immer im höheren Lebensalter auf. Jedoch kommen viele Betroffene aufgrund ihres Alters und/oder Komorbiditäten nicht für eine intensive Chemotherapie infrage. Mit der Zulassung einer Reihe neuer Substanzen auch für diese Patienten konnte ihre schlechte Prognose etwas verbessert werden. Nachdem die neuen Substanzen zunächst in Monotherapie eingesetzt worden waren, werden sie jetzt in Kombination mit HMA bzw. niedrig dosiertem Ara-C untersucht.
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Medizin

Hochrisiko-MDS und AML: Sabatolimab + Decitabin/Azacitidin zeigt in Phase-I-Studie anhaltende Remissionen bei guter Verträglichkeit

Bei myelodysplastischen Syndromen mit hohem Risiko (HR-MDS) und akuter myeloischer Leukämie (AML) besteht nach wie vor ein hoher medizinischer Bedarf an neuen Therapieoptionen. Der First-in-Class-TIM-3-Inhibitor Sabatolimab hat in einer Phase-1b-Studie in Kombination mit hypomethylierenden Substanzen (HMA; Decitabin oder Azacitidin) bei HMA-naiven Patienten mit HR-MDS und neu diagnostizierter (ND) AML, die nicht für eine intensive Chemotherapie geeignet waren, Ansprechraten von 64% bzw. 41% gezeigt (1). Bei der virtuellen EHA-Jahrestagung 2021 wurden aktualisierte Ergebnisse der Studie sowie Subgruppenanalysen vorgestellt (2). Sie untermauern die vielversprechenden Ansprechraten und das günstige Verträglichkeitsprofil der Sabatolimab-basierten Kombinationstherapie.
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Medizin

AML: Zulassung Venetoclax-basierter Kombinationen

Die Europäische Kommission hat am 19. Mai 2021 eine Indikationserweiterung für Venetoclax des globalen, forschenden BioPharma-Unternehmens AbbVie in der Indikation akute myeloische Leukämie (AML) erteilt. Diese umfasst die kombinierte Gabe des B-Zell-Lymphom-2(BCL-2)-Inhibitors mit einer hypomethylierenden Substanz (hypomethylating agent, HMA) bei Erwachsenen mit neu diagnostizierter AML, die nicht für eine intensive Chemotherapie geeignet sind (1). „Damit können nun mehr Menschen mit AML Zugang zu einer Behandlung bekommen, die ihnen Aussicht auf ein schnelles und langanhaltendes Therapieansprechen sowie längere Lebenszeit bei gleichzeitig gut kontrollierbarem Nebenwirkungsprofil bietet“, kommentiert Dr. Björn Fritz die Entscheidung.
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Medizin

AML: CHMP-Zulassungsempfehlung für CC-486

Der CHMP hat eine Zulassungsempfehlung für CC-486 als orale Erhaltungstherapie für erwachsene Patienten mit Akuter Myeloischer Leukämie (AML) in erster Remission ausgesprochen. Im Falle der Zulassung stände CC-486 (Azacitidin) in Europa als einmal täglich oral einzunehmende Erhaltungstherapie für Patienten, die an verschiedenen Subtypen der AML erkrankt sind, zur Verfügung. In der zulassungsrelevanten Studie QUAZAR®AML-001 zeigte CC-486 ein signifikant längeres Gesamtüberleben und einen Vorteil hinsichtlich des rezidivfreien Überlebens bei Patienten mit AML, die eine erste Remission erreicht hatten.
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AML

Paradigmenwechsel in der Therapie der akuten myeloischen Leukämie

Die Therapie der akuten myeloischen Leukämie (AML) erlebte in den letzten 2 Jahren mehr Veränderungen als in den 20 Jahren zuvor, sodass man mit Fug und Recht von einem stattfindenden Paradigmenwechsel sprechen kann. Die intensive Therapie des „jüngeren“ Patienten bis 70 bzw. 75 Jahre mit kurativem Anspruch wird zunehmend Genotyp-spezifisch ergänzt. In den letzten beiden Jahren sind Gemtuzumab Ozogamicin, Midostaurin und CPX351 in das therapeutische Portfolio aufgenommen worden. Bei den älteren und komorbiden Patienten haben die hypomethylierenden Substanzen (HMA) schon vor Jahren einen neuen Therapiestandard gegenüber dem früher verwendeten niedrig-dosierten Cytarabin (LD-AraC) etablieren können. Zukünftig können potenziell bei älteren Patienten, die nicht mit intensiven Induktionstherapien behandelbar sind, durch die Kombination von HMA mit dem BCL2-Inhibitor Venetoclax in der Erstlinientherapie bisher unerreichte Remissionsraten > 60% und ein Gesamtüberleben (OS) > 1 Jahr erzielt werden.
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Medizin

r/r AML: Überlebensvorteil unter Gilteritinib-Therapie nach allogener Stammzelltransplantation

Gilteritinib (XOSPATATM) ist seit Ende 2019 als Monotherapie zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit rezidivierter oder refraktärer akuter myeloischer Leukämie (r/r-AML) mit einer FLT3-Mutation zugelassen. Die Zulassung beruhte auf Daten der Phase-III-Studie ADMIRAL, die einen signifikanten Vorteil von Gilteritinib im Gesamtüberleben im Vergleich zur Salvage-Chemotherapie zeigte (1, 2).  Zum diesjährigen virtuellen Kongress der Japanese Society of Hematology (JSH) wurden weitere Ergebnisse zur ADMIRAL-Studie präsentiert, die einen Trend hinsichtlich eines Überlebensvorteils bei Wiederaufnahme der Gilteritinib-Therapie nach einer allogenen Stammzelltransplantation zeigen (3).
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Entitätsübergreifend

MM und AML: Innovative Therapiekonzepte, hoher Therapiebedarf im Rezidiv

„In der Erstlinientherapie des Multiplen Myeloms (MM) hat es v.a. durch syn­ergistische Kombinationen rasante Fortschritte gegeben“, konstatierte Prof. Dr. Christoph Scheid, Köln. Doch trotz multipler Therapiemöglichkeiten in den früheren Therapielinien besteht weiterhin ein hoher unmet medical need beim rezidivierten/refraktären (r/r) MM in den späteren Linien, da hier das mediane progressionsfreie Überleben (mPFS) bei nur 3-4 Monaten liegt. Entscheidend für die Therapieauswahl beim MM seien keine bestimmten Tumorcharakteristika, sondern patientenspezifische Faktoren wie Eignung für Transplantation, Thromboembolie-Neigung, vorhandene Neuropathie etc.
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AML

Paradigmenwechsel bei der AML-Therapie

Nach vielen Jahren der therapeutischen Stagnation entwickeln sich die Therapiemöglichkeiten bei der akuten myeloischen Leukämie (AML) rasant. Die intensive Therapie des jüngeren Patienten (bis 70 bzw. 75 Jahre) mit kurativem Anspruch wird zunehmend Genotyp-spezifisch ergänzt. Hierbei sind in den letzten beiden Jahren die neu zugelassenen Substanzen Gemtuzumab Ozogamicin, Midostaurin und CPX351 in das therapeutische Portfolio hinzugekommen. Bei den älteren und komorbiden Patienten haben die hypomethylierenden Substanzen (HMA) schon vor Jahren einen neuen Therapiestandard gegenüber dem früher verwendeten niedrig-dosierten Cytarabin (LD-AraC) etablieren können. Zukünftig können potenziell bei älteren Patienten, die nicht mit intensiven Induktionstherapien behandelbar sind, durch die Kombination von HMA mit dem BCL2-Inhibitor Venetoclax in der Erstlinientherapie bisher unerreichte Remissionsraten > 60% und ein Gesamtüberleben (OS) > 1 Jahr erzielt werden.
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AML

r/r AML: Langzeitdaten zu Gilteritinib

Gilteritinib ist als Monotherapie zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit rezidivierter oder refraktärer akuter myeloischer Leukämie (r/r AML) mit einer FLT3-Mutation seit Ende 2019 zugelassen. Da Gilteritinib im Vergleich zur Salvage-Chemotherapie einen signifikanten Überlebensvorteil bietet, bescheinigte der G-BA einen beträchtlichen Zusatznutzen. Auf dem diesjährigen ASCO und EHA wurden die aktualisierten Daten mit einer verlängerten Nachbeobachtungszeit von 29,2 Monaten präsentiert.
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AML: Vorteile für ältere Patienten durch neue Substanzen

„Das Überleben von Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML) hat sich zwar verbessert, doch gerade Ältere haben nach wie vor eine schlechte Prognose“, sagte Prof. Dr. Hagop Kantarjian, Texas, USA. Die 5-Jahres-Überlebens(OS)-Rate der AML liegt insgesamt bei 28,3%, neu diagnostizierte AML-Patienten über 60 Jahre haben jedoch eine 5-Jahres-OS-Rate von nur 13%, so Kantarjian. Vom European LeukemiaNET (ELN) als ungünstig klassifizierte genetische Subtypen kommen bei erhöhtem Lebensalter öfter vor, so Kantarjian weiter. Da sich vormals ungünstige molekulare Subgruppen nun mit Target-Therapie adressieren lassen, wandelt sich die Prognoseeinschätzung. „So ist z.B. nach der ELN-Klassifikation von 2017 die Prognose von FLT3-ITD high-Patienten sehr ungünstig (1), dies hat sich geändert mit der Zulassung von FLT3-Inhibitoren. Da man die Biologie der Erkrankung intensiv erforscht, werden weitere Targets adressierbar.“
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Behandlungsmöglichkeiten bei älteren Patienten mit AML

Die Akute Myeloische Leukämie (AML) ist eine biologisch heterogene Erkrankung, die durch eine Depletion der gesunden Hämatopoese infolge einer pathologischen Proliferation klonaler myeloischer Blasten gekennzeichnet ist. Die AML ist eine Neoplasie hauptsächlich des älteren Menschen. Neben dem Alter haben molekulare und zytogenetische Veränderungen den stärksten Einfluss auf die Prognose. Das Behandlungsspektrum erstreckt sich von einer intensiven Chemotherapie bzw. allogenen Stammzelltransplantation (alloSCT) bei ausgewählten Patienten (auch im höheren Lebensalter) über ambulant verabreichbare hypomethylierende Substanzen bis hin zu alleinigen supportiven Maßnahmen. Die neuen, bahnbrechenden molekularen Erkenntnisse eröffnen ungeahnte Therapiepotenziale. Zahlreiche Substanzen mit auf die AML-Biologie gerichteten Wirkmechanismen sind bereits zugelassen bzw. befinden sich in klinischer Erprobung. Eine Nutzen-Risiko-Abschätzung, in der patienten-, krankheits- und therapiebezogene Faktoren berücksichtigt werden, ist für eine individualisierte Therapie unabdingbar.
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