Journal Hämatologie

Lymphom

Mycosis fungoides (MF) und Sézary-Syndrom (SS) sind zwei Formen der kutanen T-Zell-Lymphome (CTCL). In der offenen, multizentrischen Phase-III-Studie MAVORIC wurde der CCR4-gerichtete monoklonale Antikörper Mogamulizumab bei vorbehandelten MF- und SS-Patient:innen gegen Vorinostat geprüft [1]. Die Zulassungsstudie erreichte ihren primären Endpunkt, eine signifikante Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (PFS) mit einer Verdopplung des Medians von 3,1 auf 7,7 Monate (HR: 0,53; 95%-KI: 0,41-0,69; p<0,001). Da Real-World-Daten dem Vorgehen im Alltag entsprechen, sind diese zusätzlichen Informationen sehr wichtig, sagte Prof. Dr. Chalid Assaf, Helios Klinikum Krefeld, und führte Ergebnisse u.a. aus der deutschen MINT-Studie an.
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Entitätsübergreifend
Stammzellen - 3D Visualisierung

Kryokonservierung bei alloSCT: Sicherer Kompromiss oder klinischer Nachteil?

Die Durchführung allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantationen (alloSCT) war während der COVID-19-Pandemie mit erheblichen logistischen und klinischen Herausforderungen verbunden. Um die rechtzeitige Verfügbarkeit der Spenderzellen am geplanten Transplantationstag und -ort sicherzustellen, empfahlen internationale Fachgesellschaften während der Pandemie – trotz begrenzter Evidenz zur klinischen Auswirkung – die Kryokonservierung des Transplantats vor Beginn der Konditionierung. Eine registerbasierte Multicenterstudie der italienischen Gruppe für Knochenmarktransplantation (GITMO) ging nun der Frage nach, welche klinischen Konsequenzen diese Praxis hatte.
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Lymphome
Das vitreoretinale Lymphom – Grundlagen, klinische Versorgung, unmet needs und die DECODE VRL-Studie

Das vitreoretinale Lymphom – Grundlagen, klinische Versorgung, unmet needs und die DECODE VRL-Studie

Das vitreoretinale Lymphom (VRL) ist eine sehr seltene, aggressive B-Zell-Neoplasie mit häufig verzögerter Diagnose aufgrund unspezifischer Symptomatik. Die klinischen Zeichen ähneln sehr der deutlich häufigeren Uveitis intermedia. Biologisch wird das VRL als Variante des primären diffus-großzelligen B-Zell-Lymphoms (DLBCL) des zentralen Nervensystems (ZNS) gesehen; eine weitere Beteiligung des ZNS ist daher häufig. Diagnostischer Goldstandard ist die Pars-plana-Vitrektomie mit zytologischer, immunzytologischer und molekularer Aufarbeitung des Glaskörperaspirats. Im Gegensatz zur konventionellen Diagnostik zeigen neue molekulare Analysen wie das Mutationsprofiling und miRNA-Bestimmung das Potenzial für eine hohe diagnostische Genauigkeit. Eine standardisierte Therapie gibt es für das VRL nicht; es kommen sowohl lokale Ansätze wie intravitreale ­Methotrexat- und Rituximab-Applikationen als auch systemische Therapien zur Anwendung. Ein personalisiertes Therapieangebot soll daher immer interdisziplinär in einem spezialisierten Lymphomboard gefunden werden. Die von der Deutschen Krebshilfe geförderte, multizentrische, prospektive DECODE VRL-Studie validiert aktuell eine standardisierte molekulare Diagnostik, um die bisher hohe Rate falsch-negativer Ergebnisse zu reduzieren und die Diagnosestellung zu beschleunigen.
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Medizin
Radiotherapie nach CAR-T-Zelltherapie: Real-World-Daten zeigen Erfolg bei lokalisierten Rückfällen aggressiver Lymphome

Radiotherapie nach CAR-T-Zelltherapie: Real-World-Daten zeigen Erfolg bei lokalisierten Rückfällen aggressiver Lymphome

Eine retrospektive Analyse aus dem Universitätsspital Bern beleuchtet die Rolle der Strahlentherapie bei Patient:innen mit rezidivierten oder refraktären aggressiven Lymphomen, die mit CAR-T-Zellen behandelt wurden. Die im Fachjournal Hematological Oncology veröffentlichte Studie zeigt, dass eine gezielte Strahlentherapie bei lokalisierten Rückfällen vergleichbare Überlebensraten wie bei Patient:innen ohne Rezidiv ermöglicht.
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