Journal Hämatologie

Chemotherapie | Beiträge ab Seite 6

Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) sind in der Therapie des Anaplastische Lymphomkinase (ALK)-positiven nicht kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) im fortgeschrittenen Stadium von zentraler Bedeutung (1, 2). Lorlatinib (3) (Lorviqua®) ist der einzige ALK-TKI, der nach Progress unter einem ALK-TKI der zweiten Generation – wie Alectinib – zugelassen ist (1). Erstmals wurden nun Real-World-Daten aus Deutschland zu dem ALK-TKI der dritten Generation vorgestellt, der auch bei klinisch problematischen Mutationen – wie der häufigen G1202R-Mutation – wirksam ist (3-5). Dr. Nikolaj Frost präsentierte während des diesjährigen virtuellen ESMO-Kongresses Daten aus Deutschland, die im Rahmen des German Early Access Program (EAP; deutsches Härtefall-Programm) erhoben wurden (4). Die Real-World-Daten belegen eine gute Wirksamkeit von Lorlatinib auch bei intensiv vortherapierten Patienten (2, 4).
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AML

Paradigmenwechsel bei der AML-Therapie

Nach vielen Jahren der therapeutischen Stagnation entwickeln sich die Therapiemöglichkeiten bei der akuten myeloischen Leukämie (AML) rasant. Die intensive Therapie des jüngeren Patienten (bis 70 bzw. 75 Jahre) mit kurativem Anspruch wird zunehmend Genotyp-spezifisch ergänzt. Hierbei sind in den letzten beiden Jahren die neu zugelassenen Substanzen Gemtuzumab Ozogamicin, Midostaurin und CPX351 in das therapeutische Portfolio hinzugekommen. Bei den älteren und komorbiden Patienten haben die hypomethylierenden Substanzen (HMA) schon vor Jahren einen neuen Therapiestandard gegenüber dem früher verwendeten niedrig-dosierten Cytarabin (LD-AraC) etablieren können. Zukünftig können potenziell bei älteren Patienten, die nicht mit intensiven Induktionstherapien behandelbar sind, durch die Kombination von HMA mit dem BCL2-Inhibitor Venetoclax in der Erstlinientherapie bisher unerreichte Remissionsraten > 60% und ein Gesamtüberleben (OS) > 1 Jahr erzielt werden.
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CLL

Die chronische lymphatische Leukämie: Aktuelle Therapiestandards

Die chronische lymphatische Leukämie (CLL) ist die häufigste Leukämie des Erwachsenen in Deutschland und durch einen sehr heterogenen Verlauf gekennzeichnet. Während manche Patienten zeitlebens keine Therapie benötigen und eine normale Lebenserwartung haben, sind schwere Verläufe auch 2020 eine große Herausforderung. Der Krankheitsverlauf lässt sich meist gut durch klinische und v.a. genetische Risikofaktoren und den prognostischen Index CLL-IPI (international prognostic index) abschätzen. Mit der Zulassung von BTK- und BCL2-Inhibitoren zur Behandlung der CLL wird der bisherige Standard der Immunchemotherapie zunehmend auch aus der Erstlinie verdrängt. Hiervon profitieren besonders Hochrisiko-Patienten mit unmutiertem IGHV und/oder einem mutierten oder deletierten TP53-Status. Der Artikel gibt eine praxisorientierte Empfehlung zu zugelassenen Behandlungsoptionen unterschiedlicher Risikogruppen.
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Lymphome

Update 2020: Das refraktäre/rezidivierende Hodgkin-Lymphom

Rezidivierende und refraktäre (r/r) Hodgkin-Lymphome (HL) sind selten und treten bei ca. 10% der Patienten über alle Stadien verteilt auf. Das klinische Bild ist durch die Lymphknotenvergrößerung charakterisiert, aber auch andere Organe wie Lunge, Leber, Knochenmark, Knochen und Milz können – v.a. bei einem Rezidiv und in fortgeschrittenen Krankheitsstadien – befallen sein. Für die meisten Patienten im ersten Rezidiv stellt eine Reinduktionstherapie gefolgt von einer Hochdosischemotherapie (HDCT) mit anschließender autologer Stammzelltransplantation (autoSCT) die Therapie der Wahl dar. Weitere wirksame Arzneimittel sind das Antikörper-Drug-Konjugat Brentuximab Vedotin sowie die Anti-PD-1-Antikörper Nivolumab und Pembrolizumab. Die allogene SCT ist kein Standard für HL-Patienten mit einem Rezidiv nach autoSCT, kann aber in Erwägung gezogen werden bei jungen Chemotherapie-sensiblen Patienten in gutem Allgemeinzustand und guter Remission vor der Transplantation. Bei gutem Ansprechen auf die Therapie haben die Patienten auch nach dem ersten HL-Rezidiv eine Chance, geheilt zu werden.
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Lymphome

Diagnose und Erstlinientherapie beim Hodgkin-Lymphom – welchen Stellenwert hat die Immuntherapie?

Das Hodgkin-Lymphom (HL) ist eine bösartige Erkrankung des Lymphsystems mit einer Inzidenz von 2-3 Fällen pro 100.000 Personen pro Jahr (1). Es ist die häufigste Neoplasie bei jungen Erwachsenen und hat 2 Inzidenzgipfel, einen im dritten Lebensjahrzehnt und einen im Alter über 55 Jahre. Durch eine kombinierte Chemo- und Strahlentherapie können mehr als 90% der Patienten über alle Stadien hinweg geheilt werden. Daher sind aktuelle Ziele der Forschung und klinischer Studien, die mit der Behandlung verbundene Morbidität und Mortalität zu reduzieren und die Lebensqualität der HL-Patienten auch nach erfolgreicher Behandlung zu erhalten. Durch den Einsatz der ­Positronenemissionstomographie/Computertomographie (PET/CT) zur Therapiesteuerung und der Implementierung neuer Substanzen, z.B. Checkpoint-Inhibitoren (CIs) in der Erstlinientherapie des HL, soll eine Reduktion der Toxizität bei gleichbleibender Effektivität erreicht werden.
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Morbus Waldenström

Update zu Morbus Waldenström

Der Morbus (M.) Waldenström ist mit einer Inzidenz von 3,8/1.000.000 Einwohner und einem Anteil von bis zu 3% aller Non-Hodgkin-Lymphome eine seltene Entität. Die Erkrankung ist definiert als eine reife B-Zell-Neoplasie, bestehend aus Lymphozyten, Plasmazellen und plasmozytisch differenzierten Lymphozyten (Lymphoplasmozytisches Lymphom) mit einer Knochenmarkbeteiligung und einer IgM-Paraproteinämie (1). Extramedulläre Befälle von Lymphknoten, Milz, Leber und – sehr selten – anderen Organen werden in 15-30% der Fälle beobachtet. Prognostisch relevant sind die Höhe des Paraproteins (IgM > 7 g/dl), das Alter (≥ 65 Jahre), Zytopenien (Hb ≤ 11,5 g/dl, Thrombozyten ≤ 100 /nl) und der Wert für b2-Mikroglobulin (> 3 mg/l). Das 5-Jahres-Überleben für Patienten mit niedrigem Risiko-Score (kein oder 1 Risikofaktor (RF), ≤ 65 Jahre) liegt bei 87%, während es in der Hochrisikogruppe (mehr als 2 RF) bei 36% liegt (2).
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Lymphome

EHA/ASCO-Updates zu myeloischen Neoplasien und Rituximab-Biosimilar

Auf einem Fachpresse-Workshop der POMME-med, der virtuell stattfand, diskutierten Experten die wichtigsten Studienergebnisse der beiden großen Kongresse der American Society of Clinical Oncology (ASCO) und der European Hematology Association (EHA) in Hinblick auf die verschiedenen Bereiche hämatologischer Neoplasien. So wurde u.a. auf die neuesten Daten zur akuten myeloischen Leukämie (AML) und myelodysplastischen Syndromen (MDS) sowie zum ersten in Deutschland zugelassenen Rituximab-Biosimilars (Truxima®) näher eingegangen.
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Multiples Myelom

Expertengespräch: Update 2020 Diagnostik und Therapie des Multiplen Myeloms – DKG-Thesen 2020/2021

Im Rahmen des Annual Meetings der American Society of Hematology (ASH 2019) und des Europäischen Hämatologenkongresses (EHA 2020) diskutierten Experten die aktuellen Therapieempfehlungen für das Multiple Myelom (MM) und die vorherigen MM-Thesen der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG). Ziel des interdisziplinären Expertengesprächs war es, auf Basis der publizierten und der auf dem ASH/EHA präsentierten Daten sowie der eigenen klinischen Erfahrung eine Orientierungshilfe zu Diagnostik, Behandlung und Kontrolle von MM-Patienten zu geben sowie Konsequenzen für den Praxisalltag abzuleiten.
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Follikuläres Lymphom

Klinischer Benefit von Obinutuzumab + Chemotherapie bei therapienaiven FL-Patienten ist von Dauer

Die Immunchemotherapie stellt für Patienten mit zuvor unbehandeltem fortgeschrittenen Follikulären Lymphom (FL) den Behandlungsstandard dar. Die 4-Jahres-Daten der Phase-III-Studie GALLIUM hatten bereits eine Verbesserung des vom Untersucher bestimmten progressionsfreien Überlebens für die Kombination aus Obinutuzumab + Chemotherapie im Vergleich zu Rituximab + Chemotherapie ergeben. Nun zeigten aktuelle Ergebnisse dieser Studie, dass der bereits zuvor beobachtete klinisch bedeutsame Vorteil einer Behandlung mit Obinutuzumab zusätzlich zur Chemotherapie gegenüber einer Behandlung mit Rituximab + Chemotherapie bei zuvor unbehandelten FL-Patienten auch nach längerer Nachbeobachtung anhält.
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AML

AML: Vorteile für ältere Patienten durch neue Substanzen

„Das Überleben von Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML) hat sich zwar verbessert, doch gerade Ältere haben nach wie vor eine schlechte Prognose“, sagte Prof. Dr. Hagop Kantarjian, Texas, USA. Die 5-Jahres-Überlebens(OS)-Rate der AML liegt insgesamt bei 28,3%, neu diagnostizierte AML-Patienten über 60 Jahre haben jedoch eine 5-Jahres-OS-Rate von nur 13%, so Kantarjian. Vom European LeukemiaNET (ELN) als ungünstig klassifizierte genetische Subtypen kommen bei erhöhtem Lebensalter öfter vor, so Kantarjian weiter. Da sich vormals ungünstige molekulare Subgruppen nun mit Target-Therapie adressieren lassen, wandelt sich die Prognoseeinschätzung. „So ist z.B. nach der ELN-Klassifikation von 2017 die Prognose von FLT3-ITD high-Patienten sehr ungünstig (1), dies hat sich geändert mit der Zulassung von FLT3-Inhibitoren. Da man die Biologie der Erkrankung intensiv erforscht, werden weitere Targets adressierbar.“
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Medizin

Eisenmangel bei onkologischen Patienten: Prävention, Diagnostik, Therapie

Eisenmangel bei Tumorpatienten beeinflusst die Wirksamkeit der Chemotherapie, erhöht das Auftreten lokaler Rezidive sowie der Mortalitätsrate und wirkt sich ungünstig auf die Lebensqualität der Patienten aus. Prof. Dr. med. Marc Thill, Frankfurt am Main, erläuterte bei einem digitalen Symposium die Hauptauslöser der Eisenmangelanämie bei onkologischen Patienten, die Diagnostik und Therapie, aber auch geeignete Präventionsmaßnahmen.
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Entitätsübergreifend

Therapie von Lymphom- und Leukämie-Patienten mittels CAR-T-Zellen

Für Patienten mit CD19+ refraktären oder rezidivierten Non-Hodgkin-Lymphomen (r/r NHL) oder akuter lymphatischer Leukämie (r/r ALL) gibt es seit wenigen Jahren neue Hoffnung: die Therapie mit T-Zellen, die genetisch so verändert wurden, dass sie einen CD19-spezifischen chimären Antigen-Rezeptor (CAR) auf ihrer Zelloberfläche tragen. Je nach Grundkrankheit werden mit CAR-T-Zellen Therapieerfolge bei 40-90% der Patienten beobachtet und teilweise langanhaltende Remissionen erreicht. Somit können CAR-T-Zellen eine Alternative zur allogenen Stammzelltransplantation für Patienten darstellen, die aufgrund ihres hohen Alters oder Komorbiditäten nicht mehr für eine (zweite) Stammzelltransplantation in Frage kommen. Allerdings gehen mit der CAR-T-Zell-Therapie auch ernste Nebenwirkungen einher, wie Zytokin-Freisetzungs-Syndrom (cytokine release syndrome (CRS)), Neurotoxizität (immune effector cell-associated neurotoxicity syndrome (ICANS)), B-Zell-Aplasie und länger anhaltende Zytopenien. Eine Behandlung mit CAR-T-Zellen ist in bislang etwa 30 Kliniken in Deutschland verfügbar. Es bedarf allerdings noch einer komplexen Analyse klinischer und laborchemischer Parameter, um die Patientengruppen zu definieren, die auf diese innovative Therapieform am besten und nachhaltig ansprechen. Hier berichten wir über die Erfahrung mit CAR-T-Zellen in Heidelberg, einem der größten CAR-T-Zentren in Europa, an dem bislang über 50 Behandlungen mit CAR-T-Zellen erfolgt sind.
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Medizin

AML: Selektive Eliminierung von Krebs- und Blutstammzellen

Blutstammzellen eines gesunden Spenders können Patienten mit akuter Leukämie helfen. Schwere Nebenwirkungen sind jedoch häufig. Forschende unter der Leitung der Universität Zürich zeigen nun an Mäusen, wie menschliche Krebs- und Blutstammzellen mithilfe einer Immun- statt einer Chemotherapie viel selektiver eliminiert werden können. Ziel ist, die neue Immuntherapie baldmöglichst an Menschen zu prüfen.
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Leukämien

CLL: Mit Chemotherapie-freier Kombinationstherapie zu höherer Wirksamkeit – bei begrenzter Therapiedauer

Bisherige Therapieoptionen bei der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) waren Chemotherapie-haltige Regimes oder dauerhaft zu verabreichende zielgerichtete Medikamente. Neue Chemotherapie-freie Kombinationen z.B. aus Venetoclax mit Rituximab oder mit Obinutuzumab ermöglichen eine zeitlich begrenzte und dabei äußerst wirksame Behandlungsmöglichkeit. Das Nebenwirkungsprofil ist dabei zudem günstiger.
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AML

Behandlungsmöglichkeiten bei älteren Patienten mit AML

Die Akute Myeloische Leukämie (AML) ist eine biologisch heterogene Erkrankung, die durch eine Depletion der gesunden Hämatopoese infolge einer pathologischen Proliferation klonaler myeloischer Blasten gekennzeichnet ist. Die AML ist eine Neoplasie hauptsächlich des älteren Menschen. Neben dem Alter haben molekulare und zytogenetische Veränderungen den stärksten Einfluss auf die Prognose. Das Behandlungsspektrum erstreckt sich von einer intensiven Chemotherapie bzw. allogenen Stammzelltransplantation (alloSCT) bei ausgewählten Patienten (auch im höheren Lebensalter) über ambulant verabreichbare hypomethylierende Substanzen bis hin zu alleinigen supportiven Maßnahmen. Die neuen, bahnbrechenden molekularen Erkenntnisse eröffnen ungeahnte Therapiepotenziale. Zahlreiche Substanzen mit auf die AML-Biologie gerichteten Wirkmechanismen sind bereits zugelassen bzw. befinden sich in klinischer Erprobung. Eine Nutzen-Risiko-Abschätzung, in der patienten-, krankheits- und therapiebezogene Faktoren berücksichtigt werden, ist für eine individualisierte Therapie unabdingbar.
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AML

Zielgerichtete Therapie der AML: Signifikante Fortschritte durch Gilteritinib

Etwa 30% aller Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML) weisen Mutationen im FLT3-Gen (FLT3mut+) auf. Patienten mit rezidivierter oder refraktärer (r/r) AML und dieser Mutation haben eine schlechte Prognose, und es gibt kaum Therapieoptionen nach Rückfall aus der Erstlinientherapie. Betroffene können nun von Gilteritinib (XOSPATATM) profitieren, unter dessen Gabe sich verbesserte Ansprechraten und ein verbessertes medianes Gesamtüberleben (mOS) gegenüber der Salvage-Chemotherapie zeigten.
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Polycythaemia vera

Therapieoptionen: Polycythaemia vera

Die Polycythaemia vera (PV) gehört zur Gruppe der Philadelphia-Chromosom-negativen (Ph-) chronischen Myeloproliferativen Neoplasien (MPN). Neben der PV werden auch die Essentielle Thrombozythämie (ET) und die Primäre Myelofibrose (PMF) als klassische Ph- MPN klassifiziert. Die PV ist eine seltene Erkrankung mit einer Inzidenz zwischen 0,4% und 2,8% pro 100.000 Einwohner pro Jahr in Europa (1). Das mediane Lebensalter bei Erstdiagnose liegt zwischen 60 und 65 Jahren. Bei Erwachsenen kann sie in allen Altersgruppen auftreten, allerdings nimmt die Inzidenz mit dem Alter auf bis etwa 10/100.000 zu. Das Geschlechterverhältnis ist ausgeglichen (2). PV ist nach aktuellen Erkenntnissen nicht vererbbar, dennoch sind familiäre Häufungen beschrieben worden (3).
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ASH

ASH 2019 – Teil I

Anfang Dezember 2019 kamen über 30.000 Hämatologen zum 61. Jahrestreffen der American Society of Hematology (ASH) nach Orlando, USA, um sich über den aktuellen Stand und neue Entwicklungen im Bereich der malignen und nicht malignen Bluterkrankungen zu informieren. Über 3.000 Abstracts wurden präsentiert, die auf der ASH-Webseite (www.med4u.org/16382) abgerufen werden können. Mehr Kongressberichterstattung finden Sie online in unserer ASH-Infothek (www.med4u.org/16383). Der nächste ASH-Kongress findet vom 05.-08.12.2020 in San Diego, USA, statt.
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Non-Hodgkin-Lymphom

CAR-T-Zell-Therapie: Wirksamkeit, Immuntoxizität und Perspektiven

Die EMA (European Medicines Agency)-Zulassung der CD19-spezifischen CAR (chimeric antigen receptor)-T-Zell-Produkte Axicabtagen-Ciloleucel (Yescarta®) für refraktäre und rezidivierte (r/r) diffus-großzellige B-Zell-Lymphome (DLBCL) und r/r primär mediastinale B-Zell-Lymphome (PMBCL) sowie Tisagenlecleucel (Kymriah®) für r/r DLBCL und r/r prä-B-Zell lymphoblastische Leukämie (BCP-ALL) für Patienten < 26 Jahre eröffnet neue Behandlungsmöglichkeiten bei bisher aggressiver therapieresistenter Erkrankung. Den initial beeindruckenden Ansprechraten nach einmaliger Transfusion stehen nach den ersten Langzeitnachbeobachtungen Krankheitsrezidive in einem signifikanten Teil der Patienten gegenüber (1, 2). Zudem wurden in der Mehrheit der Patienten Immuntoxizitäten beobachtet, die schwerwiegend verlaufen können. Dazu zählen das Zytokin-Freisetzungssyndrom (cytokine-release syndrome, CRS) und neurologische Nebenwirkungen (3). Im Gegensatz zu hämatologischen Neoplasien konnten CAR-T-Zellen in der Behandlung von soliden Tumoren bisher keinen durchschlagenden Therapieerfolg erzielen. Der folgende Artikel erläutert den Wirkungsmechanismus von CAR-T-Zellen und fasst wichtige Studiendaten und die assoziierten Toxizitäten zusammen. Darüber hinaus werden mit einem kurzen Überblick die aktuelle Forschung auf diesem Gebiet sowie die aktuellen Bestrebungen zur Erhöhung der therapeutischen Wirksamkeit und breiteren Indikation von CAR-T-Zellen in der Onkologie dargestellt (4).
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